Neverwinter Nights: Der Schatten von Undernzit

Wer würde nicht gerne Schüler bei einem großen Magier sein und die Geheimnisse der Magie entdecken und erforschen? Meister Drogan ist einer dieser großen Magier und in seinem Besitz befinden sich vier wertvolle und vor allem gefährliche Artefakte. Damit diese nicht in falsche Hände fallen hat er sich hoch im Norden versteckt. Kaum ein Reisender und schon gar kein Schurke würde im Ort Hügelspitze vier mächtige Artefakte suchen, zumindest bis jetzt. Plötzlich wird die kleine Magierschule von einer Horde Kobolde überfallen, die Meister Drogan vergiften und die Artefakte stehlen. Als ältester Schüler ist es nun meine Aufgabe, die Artefakte wieder zurück zu holen.

Wichtig:
„Der Schatten von Undernzit“ ist das erste Add-On für Neverwinter Nights und spielt zeitlich kurz nach der Niewinter-Geschichte. Leider gibt es noch keine Mac-Version des Add-Ons; entpackt man aber die Archive Data_Shared, Language_Data und Language_Update und sortiert die Dateien in die entsprechenden Ordner, funktioniert die neue Kampagne auch auf einem Mac. Falls man seinen alten Charakter nicht mehr hat, ist das auch nicht weiter schlimm, denn in Hügelspitze startet man sowieso mit einem Helden Level 1.

Wenn man Neverwinter Nights bereits auf Version 1.32 gepatched hat, wird man „Schatten von Undernzit“ nicht installieren können. Es kursieren da Gerüchte mit einem Linux-Patch und ähnlichem, diese führten bei mir aber nicht zum Erfolg, nur mit einer originalen Installation funktioniert das Add-On einwandfrei. Zum Testen einfach NWN starten, nach dem normalen CD-Key fragt er nach dem CD-Key für „Schatten von Undernzit“. Ist diese Hürde überwunden läuft das Spiel einwandfrei und ohne Fehler.

Wie gewohnt erstellt man sich einen neuen Charakter und kann man auch schon die ersten Neuerungen sehen, es gibt nämlich ein paar neue Klassen, wie zum Beispiel die Assassine, der Harfner, Schattentänzer oder Arkaner Bogenschütze. Leider kann man nicht von Anfang an eine Helden dieser Klasse spielen, da es so genannte Prestige-Klassen sind, in die man aufsteigen kann, wenn man bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Für neue Klassen braucht man natürlich auch ein paar neue Porträts und Stimmen, aber das nur am Rande. Interessanter wird es da bei ein paar neuen Talenten, die eben auf jene neuen Klassen zugeschnitten sind. Für den Anfang bleibt somit alles mehr oder weniger beim alten Spielprinzip. Und nach einem schönen Intro, das nicht nur per Standbild die Geschichte erzählt, starten wir in unserem Studierzimmer, bevor ein hinterhältiger Angriff startet und wir uns sofort verteidigen müssen.

Die ersten Nebenquests im verschlafenen Ort Hügelspitz sind schnell erledigt und wir haben ein wenig Geld und Erfahrung sammeln können. Die Zahl der neuen Funktionen fällt auf den ersten Blick oft gar nicht auf, aber man muss zum Beispiel nicht mehr auf Schilder klicken, um zu lesen wo es hingeht. Viel getan hat sich auch beim Gefährten, so hat man jetzt Zugriff auf dessen Gepäck und kann ihm gezieltere Anweisungen geben, was er tun soll. In Neverwinter Nights war es so, dass man erst auf eine Kiste/Falle klicken musste und der Gefährte erst dann versuchte, das Schloss zu öffnen oder die Falle zu entschärfen. Jetzt kann man diese Aufgaben aus der Ferne erledigen, nur abholen muss man seinen Gegenstände natürlich noch selber.

Nach meinem Paladin aus dem Hauptspiel versuche ich mich nun an einem Magier, hier merkt man deutlich den erhöhten Schwierigkeitsgrad (schon der erste Gegner tötet mich). Die Story plätschert so dahin und kommt mir lange nicht so verstrickt vor wie die des Hauptspiels. Die Landschaften und Häuser sind wie gewohnt hübsch gestaltet, auch wenn mir auffällt, dass es wesentlich weniger Kisten mit reichen Schätzen als Inhalt gibt. Die Spielzeit liegt bei etwa 20 Stunden, für 20 Euro ist das eine ganze Menge neuer Abenteuer in der Welt Faerun.

Insgesamt gibt es zwei Kapitel, das erste beschäftigt sich dabei ausschließlich mit der Beschaffung der vier Artefakte, und wir treffen auf einige sehr mächtige Magier und andere sehr große Wesen. Danach müssen wir eines der Artefakte zu einem weisen Gelehrten bringen und uns dazu durch die Wüste Anrouch schlagen.

Grafisch hat sich nicht viel verändert, zu den bisherigen Grafiksets kommen drei neue hinzu, zum Beispiel Schnee- und Wüstenlandschaften. Daneben gibt es auch ein paar neue Deko-Objekte, wie Blumenvasen, neue Bäume und anderes dieser Kategorie. Alles nicht weltbewegend, aber es verleiht der Spielwelt ein wenig mehr Realismus. Mit farbigen Lichtquellen wird im Gegensatz zum Hauptspiel etwas gegeizt, dafür habe ich den Eindruck, dass im Add-On deutlich mehr gezaubert wird, in Kämpfen kann man viel öfter ein paar nette Zauber bewundern. Große Menschenansammlungen verursachen immer noch einen deftigen Performanceverlust, eventuell kann hier ein Pacth nachbessern.

Am Audio-Teil hat sich ebenfalls nicht viel verändert, ein paar neue Musikstücke, ein paar neue Stimmen und das war es. Es ist wesentlich weniger Text vertont worden als in Neverwinter Nights, was eigentlich schade ist. Ansonsten gilt hier dasselbe wie schon bei Neverwinter Nights: Der Ton ist nicht Premium-Klasse, aber brauchbar und nicht negativ auffallend.

Fazit:

Wer Neverwinter Nights hat und wem die Finger nach neuen Abenteuer jucken, der muss hier unbedingt zugreifen. Das bekannte und bewährte Prinzip wird konsequent weiter geführt und sorgt für viele spannende Stunden in Faerun. Wer mit Rollenspielen weniger am Hut hat, der sollte sich das Add-On aber nicht kaufen, es ist und bleibt ein Rollenspiel, auch wenn NWN und Add-On schon actionbetonter sind als beispielsweise Baldur’s Gate.

Felix Gelpke

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Spiel im macinplay-Shop.

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