Der Fluch der guten Tat oder "S.O.S. Kinderdorf" und die Spiele
Da wollte die Communityseite gamersunity.de etwas Gutes tun und bot der Organisation S.O.S. Kinderdorf kostenlosen Platz für ein Werbebanner auf der Website an, auf das die Spenden reichlich fließen. Jetzt sollte man denken, das die Organisation begeistert über dieses Engagement beherzt zugreift, aber weit gefehlt.
S.O.S. Kinderdorf erklärte in einer Antwort zu dem Angebot, dass man es ablehnt, Werbebanner auf einer Website zu schalten, die sich mit derart „menschenverachtenden“ Dingen wie Videospiele beschäftigt.
Gegenüber eurogamer.de legte der S.O.S.-Kinderdorf-Sprecher Thomas Laker noch eine Schippe drauf:
Tatsache ist, dass über Spielekonsolen, am PC oder online Spiele gespielt werden können, die dem Nutzer Gelegenheit geben, virtuelle Gewalt gegenüber realistischen Abbildern von Menschen auszuüben. Diese Spiele enthalten massive und wirklichkeitsnahe Gewaltdarstellungen, die wir als unethisch ablehnen.
Aha.
Womit dann für Herrn Laker wohl auch Fernsehen in Zukunft wegfällt, da ja fast jede Tagesschau mehr „wirklichkeitsnahe Gewaltdarstellungen“ verbreitet als ein durchschnittliches Computerspiel. Und ehrlich gesagt halte ich diese Art pauschale Verurteilung für gefährlicher als eine Runde „Counterstrike“.
Meine Spendengelder werde ich wohl jedenfalls in Zukunft auf andere Organisationen verteilen. Es gibt nämlich durchaus Gruppen, die in der Lage sind, zu differenzieren und das großzügige Angebot von gamersunity angenommen haben.