Spielend Daten vernichten
Papierkorb? Wie ordinär! Lose/Lose ist angesagt. Das OS X-Game des Entwicklers Zach Gage erinnert auf den ersten Blick an Space Invaders. Man fliegt mit einem kleinen Raumschiff immer geradeaus und kann mit Leichtigkeit ankommende Alienschiffe abschießen. Doch, was ist das? Nach jedem Abschuss hinterlassen die Gegner kurz ein paar Buchstaben wie ›jpg‹, ›dmg‹, ›doc‹ usw. Moment, kommt das einem nicht bekannt vor? Genau – das sind Dateiendungen!
Nun, das Tolle ist: Der Highscore steigt. Das nicht so Tolle und der Clou am Spiel: Zufällig ausgewählte Dateien mit genau diesen Endungen verschwinden von der Festplatte – und das unwiederbringlich (wie der Entwickler verspricht). Stößt man an einen Gegner, löscht sich hingegen das Spiel von der Festplatte. Zum Glück warnt der Entwickler am Anfang des Games ausdrücklich vor der Gefahr, die davon ausgeht.
Es wundert deswegen kaum, dass die Highscore-Liste zur Zeit nur 39 Einträge aufweist. Mit 412 abgeschossenen Aliens/Dateien belegt aktuell ein Spieler den ersten Platz. Wie viel Verwegenheit muss man wohl mitbringen, um so viele zufällig ausgewählte Daten zu vernichten? Schließlich weiß man am Ende nicht mal welche Dateien gelöscht wurden. Ich selbst habe Lose/Lose runtergeladen, doch traue ich mich nicht eine Patrone abzuschießen und weiche nur den Gegnern aus.
Ist das nun Kunst? Eine Hommage an alle vom Spieler ›getöteten‹ digitalen Geschöpfe? Schließlich schießen die Aliens nicht zurück und man steht sozusagen als Aggressor da … Schreibt eure Kommentare dazu. Traut sich überhaupt jemand das Spiel zu spielen? Ich bin eindeutig zu feige dafür.
Quelle: Golem.de