Großer Hype um Pokémon Go führt zu skurrilen Situationen [UPDATE]

Pokémon Go ist hierzulande noch gar nicht verfügbar. Und dennoch häufen sich die Meldungen über wundersame Geschehnisse rund um das Augmented-Reality-Spiel.

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Das Augmented-Reality-Spiel Pokémon Go scheint ein voller Erfolg für Publisher Nintendo, Entwickler Niantic und Lizenz-Inhaber The Pokémon Company zu sein. Das kostenfreie Spiel für iOS und Android wurde in den Ländern Japan, Neuseeland, Australien und den USA, wo es bereits verfügbar ist, unzählige Male heruntergeladen. Der Ansturm auf die für den Betrieb notwendigen Server war offenbar so groß, dass viele Spieler die App derzeit gar nicht nutzen können (Bericht bei Kotaku). Die Server sind unter der Last zusammengebrochen.

Die Serverprobleme könnten den Start von Pokémon Go in weiteren Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz verzögern. Vor ein paar Tagen hat man noch angekündigt, dass das Spiel „bald“ in weiteren Ländern Europas, Südamerikas und in Kanada ebenfalls zur Verfügung stehen soll.

In einem Interview mit Business Insider erklärte John Hanke, der CEO von Niantic, dass sich der internationale Start von Pokémon Go tatsächlich verzögern wird. Man wolle erst die Serverprobleme min den Griff bekommen, bevor das Spiel in weiteren Ländern veröffentlicht wird.

Android-Spieler sollten übrigens vorsichtig sein. Es kursiert eine inoffizielle Programm-Datei (APK) des Spiels im Netz, mit der es unter anderem möglich ist, das Spiel auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu installieren. Einige Versionen dieser Datei sind allerdings mit Malware infiziert. Die Kollegen von Giga bieten eine saubere Datei zum Download an.

Für Nintendo scheint sich der Einstieg in das Geschäft mit Spielen für Smartphones und Tablet-PCs schon auszuzahlen. Trotz des holprigen Starts aufgrund der technischen Probleme, brachte der Start von Pokémon Go einen Kursgewinn von satten zehn Prozent für Nintendo Aktie (Bericht des Guardian). Dabei hält Nintendo am Pokémon-Lizenzinhaber nur 33 Prozent der Aktien.

Pokémon Go (Bildrechte: The Pokémon Company)
Pokémon Go (Bildrechte: The Pokémon Company)

Die Spieler, die bislang in der Lage waren, Ihr App in Gang zu bringen, berichten derweil von einigen skurrilen Zwischenfällen.

So hat eine Spielerin in Wyoming auf der Suche nach einem Wasser-Pokémon eine im Wind River treibende Leiche entdeckt (Bericht bei Polygon).

Die Polizei von Darwin in Australien bat die Spieler, auf der Suche nach den keinen, virtuellen Biestern, nicht die Polizeistation zu betreten (Bericht von Polygon). Die Polizeistation wird als Pokestop markiert, einem Ort, wo man besonders viele Dinge im Spiel finden kann. Die Taschenmonster halten sich für gewöhnlich außerhalb der Polizeistation auf (Facebook-Post).

Besonderes Glück hatte ein Mann, der seine Frau bei der Geburt ihrer Tochter in den Kreißsaal begleitete. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass während der Geburtswehen plötzlich ein Pokémon – ein Pidgey – im Kreißsaal auftauchte (Bericht von Mashable). Mit Zwillingen haben die glücklichen Eltern wohl nicht gerechnet.

Wir sind gespannt, wann Pokémon Go endlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar ist. Und über was für unglaubliche Geschichten wir dann aus Kiel, Hannover, Leipzig oder sonstwo berichten können.


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Update, 10.07.2016, 17:45: Wir haben den Namen des Entwicklers korrigiert (Niantec-> Niantic). Außerdem hatten wir in der ersten Version des Artikels vergessen zu erwähnen, dass Pokémon Go natürlich auch in Japan bereits verfügbar ist. Diesen Punkt haben wir ebenfalls korrigiert. Zusätzlich wurde der Artikel um den Hinweis auf das interview mit dem Niantic-CEO (danke an GamingTV Germany) und auf die Malware-verseuchte Android-Version erweitert.