MacBook Pro 2016 kommt ohne Funktionstasten aus – Final Cut Pro erhält Update und Apple TV neue App

Der kalifornische Tech-Gigant Apple hat neue Modelle seines Profi-Notebooks MacBook Pro vorgestellt. Darüber hinaus wurde ein Update für die Videoschnitt-Software Final Cut Pro und eine neue App für das Apple-TV angekündigt.

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Apple wollte der Öffentlichkeit auf seinem Oktober-Event unter dem Titel „Hello again“ neue Produkte präsentieren. Im Vorfeld wurde natürlich wieder viel spekuliert. Seinerzeit wurde der Mac mit dem Schriftzug „Hello“ auf dem Monitor vorgestellt, Jahre später folgte der iMac mit „Hello again“. Also konnte man vermuten, dass der iMac neu aufgelegt wird.
Die Auguren und Glaskugelpolierer der Technologie- und – noch viel schlimmer – der Finanz-Szene munkelten aber eher etwas von neuen MacBook- und MacBook-Pro-Modellen (mit OLED-Touch-Leiste anstatt der Funktionstasten). Eventuell würde das MacBook Air zugunsten des MacBook eingestellt werden. Am ehesten hätten wahrlich Mac mini und Mac Pro eine Neuauflage brauchen können, die seit Jahren unangetastet geblieben sind.
Hinzu kamen Gerüchte um etwas Neues beim Apple TV (ein Siri-Lautsprecher, ähnlich wie bei Amazon Echo), Software-Updates (neues Final Cut Pro) oder auch den Start von Apple Pay in weiteren Länden.

Einige der Voraussagen hat Apple nun auf seinem Oktober-Event bestätigt, andere entpuppten sich als heiße Luft.

Bedienungshilfen

Bevor Apple in Cupertino neue Produkte präsentierte, widmete sich der Tim Cook dem Thema „Bedienungshilfen“. Apple hat eine neue Webseite veröffentlicht, die sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Hier sollen User, die die üblichen Ein- und Ausgabemöglichkeiten von Mac, iPhone und Co. nicht bedienen und nutzen können, umfangreiche Hilfe finden. Die Webseite richtet sich an Menschen mit Hör- und Sehbehinderungen, Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates und mit Lese-, Rechen- und Lernschwächen.

Apple gibt auf der neuen Webseite Tipps, wie man die vielen Bedienungshilfen in macOS, iOS, tvOS und watchOS aktivieren und nutzen kann. Für Sehbehinderte gibt es beispielsweise VoiceOver, das Bildschirmtexte auf dem iPhone vorlesen kann oder größere Menütexte auf dem AppleTV sowie bessere Kontrasteinstellungen. Darüber hinaus gibt Apple auch Hinweise zu Angeboten von Drittanbietern, wie beispielsweise Apps zum Erlernen von Gebärdensprachen.

Detaillierte Informationen zum Thema „Bedienungshilfen“ findet Ihr auf Apples neuer Webseite.

Apple TV

Zum Apple TV wurden einige interessante Zahlen verkündet. So gibt es seit dem Release des Apple TV 4 und dem Start des zugehörigen App Store bereits 8000 Apps. Alleine 2000 davon sind Spiele, während sich ungefähr 1600 Apps um das Kernfunktion der Settop-Box drehen – der Wiedergabe von Videoinhalten. Darunter versteht Apple wohl nicht nur die Apps der „klassischen“ Fernsehsender wie Arte und ZDF, sondern auch Videokanäle wie YouTube, Vimeo oder die Sandmännchen-App.

Minecraft kommt auf den Fernseher

Minecraft - Pocket Edition
Minecraft – Pocket Edition

Spiele waren nicht das Hauptthema auf Apples Event. Tim Cook erwähnte allerdings Real Racing 3 als tolles Spiel und kündigt gleich einen neuen Titel an: Minecraft. Der Open-World-Hit soll Ende des Jahres für Apple TV erscheinen. Man wird mit seinen Freunden über gemeinsam auf dem Apple TV, dem iPhone und dem iPad spielen können. Also scheint es sich um eine Universal-App für alle drei Plattformen zu handeln. Minecraft – Pocket Edition ist für iPhone und iPad bereits im App Store erhältlich.

‎Minecraft
‎Minecraft
Entwickler: Mojang
Preis: 7,99 €+

Twitter

Tim Cook holte dann Ryan Troy, Produktmanager bei Twitter, auf die Bühne. Troy präsentierte die Integration der Twitter-Timeline in das Fernseh-Vergnügen. Mit einem Wisch auf der Siri-Remote innerhalb einer Fernseh-App wird das Live-Bild etwas verkleinert und daneben die passenden Tweets dazu eingeblendet.

Als Beispiel wurde in der Präsentation ein Football-Spiel in der CBS-App gezeigt. Rechts scrollten die zugehörigen Tweets durch, unter anderem Replays, direkt von der NFL gepostet, und Reaktionen der Zuschauer. Auch Live-Aufnahmen vom Spielfeldrand, die über Twitter eigenen Live-Streaming-Dienst Periscope aufgenommen wurden, tauchten in der Timeline auf. Es ist nicht ganz klar, welchen Filter Twitter für diese Apple-TV-Funktion verwendet, um nur die zum Spiel gehörigen Tweets einzublenden. Hashtags alleine können es nicht gewesen sein, da nicht jeder Tweet mit einem solchen Tag gepostet wurde. Um auf einen Tweet zu reagieren, schickt man per Tastendruck auf der Siri Remote die spezifische Timeline auf sein iPhone. Dort kann man innerhalb der Twitter-App an der Unterhaltung teilnehmen.

Zuerst angekündigt hatte Roy dann Spiele der NFL, NHL und NBA sowie News von Bloomberg und die Berichterstattung von der „Election Night“ – ich vermute die US-Präsidentenwahl – bei Buzzfeed an. Damit scheint sich Twitter bei diesem Service-Angebot vorerst auf die USA zu konzentrieren.

TV-App auf dem Apple TV (Bildrechte: Apple)
TV-App auf dem Apple TV (Bildrechte: Apple)

TV-App

Neben Minecraft und der Integration von Twitter hat Apple auch eine neue eigene App angekündigt. Passenderweise heißt diese schlicht „TV“. Diese App soll sämtliche Video-Angebote bündeln, so dass man nicht jede Einzelne Fernseh-App auf der Suche nach dem richtigen Inhalt durchsuchen muss.

Die neue TV-App findet man gleich oben neben den anderen Inhalts-Apps von Apple. In dieser App werden in dem Menüpunkt „Watch Now“ alle TV-Sendungen und Filme aufgelistet, die man zuletzt gesehen oder sich vorgemerkt hat. Und das gilt App-übergreifend. In der Präsentation gesellten sich Inhalte aus HBO Now neben denen von Showtime, CBS und natürlich iTunes. Es werden zusätzlich Sendungen empfohlen, in kuratierten Playlists.

Unter „Library“ findet man gebündelt seine erworbenen Inhalte aus allen Kanälen. Der Menüpunkt hingegen bündelt alle Kauf- und Streaming-Angebote von iTunes und Drittanbietern. Kauft man hier eine TV-Episode oder einen Film, so übernimmt das Apple TV wenn nötig die automatische Installation der passenden App.

Damit man eine Sendung vom Apple TV auch unterwegs weiterschauen kann, wird die TV-App auch auf iPad und iPhone veröffentlicht werden. Hier stehen dieselben Funktionen und Inhalte zur Verfügung wie auf dem Apple TV. Öffnet man die TV-App beispielsweise auf dem iPad, so wird zuerst das Video angezeigt, das man zuletzt zuhause auf dem Fernseher gesehen hat. Man kann genau ab dem Zeitpunkt weiterschauen, an dem man aufgehört hat.

Neben der TV-App wurde eine neue Funktion der Siri Remote vorgestellt: die Suche und Anzeige von Live-Streams. In der Vorführung wurden CBS News und ein Football-Spiel gesucht und gefunden.

Die TV-App wird mit einem Software-Update für tvOS und iOS im Dezember den Weg aufs Apple TV, iPhone und iPad finden. Das gilt allerdings vorerst nur für die USA.

MacBook Pro 2016

Die MacBook-Produktpalette 2016 (Bildrechte: Apple)
Die MacBook-Produktpalette 2016 (Bildrechte: Apple)

Tim Cook erinnerte im weiteren verlauf der Präsentation daran, dass der Mac sehr wichtig für Apple gewesen ist und immer noch ist. Er stieg ein bisschen in die Geschichte ein und erinnerte daran, dass die Mac-Notebook-Reihe in dieser Woche 25 Jahre alt geworden ist. Im Laufe der vergangenen Jahre hatte Apple viele Notebook-Innovationen in den Markt eingeführt. Cook zählte unter anderem das Trackpad, WLAN und das Unibody-Design auf. In ähnlicher Weise soll nun das nächste MacBook Pro die Möglichkeiten eines Notebooks weiterentwickeln.

Das neue MacBook Pro – nennen wir es mal MacBook Pro 2016 – wurde in der Folge von Phil Schiller und Craig Federighi vorgestellt. Die komplette Produktlinie erhielt ein Redesign. Die auffälligsten Neuerungen im Überblick:

  • Wegfall der obersten Tastenreihe, inklusive ESC-Taste, Funktionstasten und Ein/Aus-Schalter
  • Einführung eines Touchdisplays anstatt dieser Tastenreihe
  • Einführung eines Touch-ID-Sensors
  • deutlich größeres Trackpad
  • zusätzliche Farbe: Space Grau
  • Vereinheitlichung der Schnittstellen auf USB-C

Das MacBook Pro 2016 hat abgespeckt

Das MacBook Pro 2016 wird es weiterhin mit einem 13-Zoll- beziehungsweise 15-Zoll-großem Bildschirm geben. Die neuen Bildschirme sind heller als die Vorgänger und verfügen über einen größeren Farbraum als sRGB, wie es die letzte Generation nutzt. Beide Modelle sind trotz gleicher Bildschirmgröße nochmals deutlich kompakter geworden.

Das 13-Zoll-Modell ist zusammengeklappt mit einer Höhe von 14, 9 mm 17 Prozent dünner als der direkte Vorgänger (18,0 mm). Auch der Formfaktor insgesamt ist deutlich kleiner. So hat das neue Modell ein um 23 Prozent geringeres Volumen. Es wiegt nur noch 1,37 kg im Vergleich zu 1,58 kg beim MacBook Pro 2015.

Beim 15-Zoll-Modell des MacBook Pro 2016 sieht es ähnlich aus. Es ist 14 Prozent dünner (15,5 mm) als der Vorgänger (18,0 mm). Die Volumenreduzierung liegt hier bei 20 Prozent. Daher hat es ebenfalls an Gewicht verloren und wiegt nur noch 1,83 kg anstatt 2,04 kg.

Neue Eingabemöglichkeiten

Trotz der reduzierten Größe verfügt das MacBook 2016 über viele technische Neuerungen. Das Force-Touch-Trackpad ist jetzt doppelt so groß wie zuvor und reicht fast nahtlos von der untersten Tastenreihe bis zum Gehäuserand. Damit hat man deutlich mehr Platz für ausladendere Gesten.

Auch die Tastatur wurde komplett erneuert. Mit der zweiten Generation des Butterfly-Mechanismus, der mit dem MacBook 2016 eingeführt worden ist, soll die Tastatur viel reaktionsschneller sein als beim Vorgänger. Außerdem verspricht Apple ein weniger schwammiges Tippgefühl, falls man die Tasten nicht mittig trifft.

Die wohl wichtigste Neuerung ist die Einführung der Touch Bar. Damit ist einer dünner Touchscreen gemeint, der die oberste Tastenreihe ersetzt. Somit fallen sowohl die Esc-Taste, die Funktionstasten weg, aber auch der Ein/Aus-Knopf in ihren mechanischen Formen weg. Ihre Funktionen bleiben dennoch erhalten und werden von der Touch Bar übernommen.

Je nach geöffnetem Programm bietet die Touch Bar spezielle Funktionen an. Im Finder wird in diesem Display beispielsweise der Esc-Taste abgebildet sowie Tasten für ”neuen Ordner erstellen“ oder „Gehe zum Dokumente-Ordner“. In Safari hingegen kann man mit der Touch Bar durch seine Favoriten scrollen oder einen neuen Tab öffnen. In Mail werden Empfänge-E-Mail-Adressen vorgeschlagen, die man auf der TouchBar nur noch auswählen muss. Besonders interessant ist die Übernahme von QuickType-Wortvorschlägen von iOS in die Touch Bar, immer wenn man Texte eintippt.

Insgesamt übernimmt die Touch Bar viele Funktionen, die man auf dem Mac sonst per Mausklick auslösen muss. Zusätzlich holt sie nützliche Funktionen wie QuickType vom iPhone und iPad auf den Mac.

Rechts neben der Touch Bar ist darüber hinaus ein Touch-ID-Sensor platziert, der auch den Ein/Aus-Knopf ersetzt. Um das MacBook Pro einzuschalten, tippt man mit dem Finger darauf. Wenn der Fingerabdruck hinterlegt ist, wird auch gleich der entsprechende Nutzer-Account geöffnet. Wenn ein anderer Nutzer den Sensor mit seinem Finger berührt, wechselt der Mac zum entsprechenden Nutzer-Account. Die Fingerabdruckerkennung wird durch den neuen Chip T1 gesteuert, der auch die Sicherheit gewährleistet. Dadurch werden Einkäufe am Mac auch mit dem Bezahlsystem Apple Pay möglich.

Technische Daten

Im 15-Zoll-Modell des MacBook Pro 2016 werkelt ein Intel Core i7 der sechsten Generation. Der Quad-Core-Prozessor verfügt über einen 2133-MHz-schnellen Speicherbus. Die Grafik wird von einer Radeon-Pro-GPU der Polaris-Architektur (14 nm) geliefert. Bis zu 4 GB VRAM werden unterstützt. Diese Grafik-Chips sind ganz neu und werden zum ersten Mal in den neuen MacBook Pro eingesetzt. Sie sollen bis zu 2,3-mal schnelle sein als die Vorgänger-Modelle.

Auch der Speicher wurde beschleunigt. Die verbauten SSDs verfügen über eine Kapazität bis zu 2 TB. Dabei sind sie mit einer Bandbreite von bis zu 3,1 GB/s etwa 50 Prozent schneller als bei der letzten Generation.

Die Lautsprecher – ein Schwachpunkt bei allen Notebooks – sollen trotz geringeren Platzangebots deutlich besser klingen.

Insgesamt führen diese Verbesserungen zu einer deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur letzteren Macbook-Pro-Generation. 3D-Grafik soll 130 Prozent besser sein. Spieler dürfen sich auf 60 Prozent mehr Leistung freuen. Und beim Videoschnitt geht es 57 Prozent schneller zu.

Das MacBook Pro 2016 mit 13-Zoll-Bildschirm verfügt über Intel Core-i5-oder-i7-Dual-Core-Prozessoren mit einem 2133-Mhz-schnellen Speicherbus. Dedizierte Grafik-Einheiten mit eigenem Grafikspeicher gibt es hier allerdings nicht. Stattdessen werkeln Intel-Iris-Grafikchips in den neuen Notebooks. immerhin sollen diese bis zu doppelt so schnell sein wie beim Vorgänger. Auch hier werden die schnelleren SSDs verbaut.

Auch beim 13-Zoll-Modell gibt es deutliche Leistungssteigerungen. Alleine beim Gaming darf man auf bis zu 103 Prozent mehr Leistung hoffen, Videoschnitt und 3D-Grafik sollen beide jeweils 76 Prozent schneller sein.

Beide Modelle des MacBook Pro 2016 verfügung über vier Thunderbolt-3-Anschlüsse und einen Kopfhöreranschluss. Die Thunderbolt-Ports unterstützen eine Bandbreite von bis zu 40 GB/s sowie USB 3.1 mit 10 GB/S und den DisplayPort-Standard 1.2. Jeder der 4 Anschlüsse kann zum Aufladen mit dem Netzteil, oder für die folgende Standards verwendet werden: Thunderbolt, USB, DiplayPort, HDMI, VGA.

Bemerkenswert ist, dass Phil Schiller ein 5k-Display von LG zur Verwendung mit dem MacBook Pro empfohlen hat. Da es über 3 USB-C-Ports verfügt, kann man weitere Peripherie anschließen und sogar das MacBook Pro über den Monitor laden. Ein neuer Apple-Monitor scheint damit in weite Ferne gerückt zu sein.

Einsteigermodell des MacBook Pro

Zusätzlich zu den beiden neuen MacBook Pro mit Touch Bar und Touch ID wurde noch ein Modell für Einsteiger vorgestellt, das ohne diese beide neuen Bedienelemente auskommt, aber sonst über das gleiche Design verfügt. Mit diesem 13-Zoll-Einsteiger-Modell zielt Apple auf die MacBook-Air-Käufer ab, da es in fast allen Belangen besser ist als das MacBook Air. Es ist schneller und leistungsfähiger und dabei sogar dünner und kleiner. Und es kostet nur etwa 350 Euro mehr als das 13-Zoll-Modell des MacBook Air.

Das klingt fast so, als ob Apple das MacBook Air aussterben lassen will. Vorerst wird es jedoch weiterverkauft, genauso wie die Vorjahrsmodelle des MacBook Pro. Aber dennoch hat Phil Schiller zum Schluss nur die neuen MacBook Pro und das MacBook als aktuelles Notebook-Line-Up von Apple dargestellt. MacBook-Air-Freunde werden sich in Zukunft wohl mit dem MacBook oder dem Einsteiger-Modell des MacBook Pro anfreunden müssen.

Preise und Verfügbarkeit

Die neuen MacBook Pro können sofort bestellt werden. Das Einsteiger-Modell ist bereits lieferbar. Die Modelle mit Touch Bar und Touch ID werden in zwei bis drei Wochen zu haben sein.

Insgesamt sind die Preise für die MacBook Pro höher als noch im letzten Jahr. Das Einsteigermodell beginnt bei 1.699 Euro für 2 GHz Intel Core i5 mit 8 GB RAM, 256 GB SSD, Intel Iris 540 und zwei Thunderbolt-Anschlüsse. Das 13-Zoll-Modell mit Touch Bar kostet mindestens 1.999 Euro. Dafür bekommt man einen 2,9 GHz Intel Core i5, 8 GB RAM, 256 GB SSD, Intel Iris 550 und 4 Thunderbolt-Anschlüsse.

Das 15-Zoll-Modell ist ab 2,699 Euro zu haben. Neben Touch ID und Touch Bar verfügt das MacBook Pro dannüber einen 2,6 GHz Intel Core i7 mit 16 GB RAM, 256 GB SSD, Radeon Pro mit 2 GB VRAM und vier Thunderbolt-Anschlüsse.

Für ein vollausgestattetes Modell muss man dann schon rund 5.000 Euro hinlegen. Das Top-Modell bringt dann allerdings einen i7 mit 2,9 GHz mit sowie 16 GB RAM, 2 TB SSD und eine Radeon Pro mit 4 GB VRAM.

Final Cut Pro

Susan Prescott, Vizepräsidentin bei Apple für Apps Product Marketing, stellte eine neue Version von Final Cut Pro X vor, die die neuen Funktionen des MacBook Pro ausnutzen sollen. Insbesondere das größerer Farbspektrum des Displays und die Touch Bar wird nun von Final Cut Pro unterstützt.

Die gesamte Timeline wird in der Touch Bar dargestellt. Man kann zu einem bestimmten Zeitpunkt scrollen, in der Timeline rein- und rauszoomen und vieles mehr. Je nach genutzter Funktion werden andere Buttons und Regler auf der Touch Bar dargestellt.

Man kann auch das Videomaterial im Vollbildschirmmodus ohne störende Anzeigen und Menüs anzuschauen. Gleichzeitig stehen in der Touch Bar viele Funktionen zur Verfügung, um das Video zu manipulieren. Diese Möglichkeit erscheint als sehr hilfreich beim Videoschnitt, aber auch bei andere Anwendungssoftware.

Final Cut Pro X wurde für die Touch Bar des MacBook Pro 2016 angepasst (Bildrechte: Apple)
Final Cut Pro X wurde für die Touch Bar des MacBook Pro 2016 angepasst (Bildrechte: Apple)

Im weitern Verlauf des Events wurden auch Demos zu Adobe Photoshop und DJ Pro gezeigt, die die Touch Bar intensiv nutzten. Besonders DJ Pro nutzt die Multitouch-Funktinalität zum Mixen von Musik.

Phil Schiller kündigte an, dass weitere Programme von Drittanbietern die Touch Bar unterstützen werden. Mit dabei sind: Microsoft Office, Pixelmator und Sketch. Interessanterweise haben wir beim Einzoomen in den Lifestream auch das Icon von Civilization VI im Dock entdeckt. Ob der gerade erschienene Strategie-Titel auch die TouchBar unterstützen wird?

Die neuen Versionen von Final Cut Pro X, Motion und Compressor stehen ab sofort zum Download über den Mac App Store zur Verfügung.

‎Final Cut Pro
‎Final Cut Pro
Entwickler: Apple
Preis: 349,99 €
‎Motion
‎Motion
Entwickler: Apple
Preis: 59,99 €
‎Compressor
‎Compressor
Entwickler: Apple
Preis: 59,99 €

Fazit

Nach dem Surface-Event von Microsoft, bei dem der Konkurrent einen All-In-One-Computer mit großem Touchdisplay vorgestellt hatte (Infos dazu unter anderem bei heise) stand Apple besonders bei Anlegern unter Druck, die dem Computer-Pionier fehlenden Innovationsgeist unterstellten.

Entdeckt im Live-Stream zu Apples Oktober-Event: auf dem Vorführ-Modell des MacBook Pro war Civilization VI installiert
Entdeckt im Live-Stream zu Apples Oktober-Event: auf dem Vorführ-Modell des MacBook Pro war Civilization VI installiert

Nun ist das Redesign des MacBook Pro kein so großer Schritt für Apple wie es das Surface Studio für Microsoft ist. Aber dennoch wurde das Profi-Notebook mit einigen tollen Features ausgestattet. Ich bin besonders gespannt auf die Nutzung der Touch Bar in Spielen. Gleichzeitig hoffe ich, dass der Touch-ID-Sensor nicht für das bezahlen von noch mehr In-App-Käufen bei Free-To-Play-Games missbraucht wird.

Das 15-Zoll-Modell des MacBook Pro 2016 ist sicherlich ein tolles Gerät zum Zocken. Nur der Preis ist ganz schön heftig. Wer nicht so viel Geld auf der hohen Kante hat, muss mit dem 13-Zoll-Modell und damit mit Intel-Iris-Grafik  vorlieb nehmen. Auch wenn hier ein Leistungssprung von über 100 Prozent versprochen wird, so müssen doch einige Spiele-Entwickler erstmal die Metal-API richtig nutzen lernen, um auch actionreiche Kost auf dem kleinen MacBook Pro präsentieren zu können. Es geht halt nichts über einen dedizierten Grafikchip.