BlizzCon 2017: World of Warcraft Classic – eine Neuauflage der Ur-Version

Mit Battle for Azeroth will Blizzard bei World of Warcraft zurück zu den Anfängen – dem Konflikt zwischen Allianz und Horde. Wem das noch nicht weit genug geht, darf sich auf World of Warcraft Classic freuen.

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Mit dem siebten Add-On für World of Warcraft – Battle for Azeroth – möchte Blizzard den ursprünglichen Kampf zwischen Horde und Allianz wieder aufleben lassen. Doch der Publisher geht noch einen Schritt weiter. Oder zurück. Je nachdem.

Auf der Blizzcon 2017 hat Blizzard verkündet, dass man an einer Remastered-Version des Original-WoW arbeite – also an einer Neuauflage des Spiels vor dem ersten Add-On.

Zurück zu den Anfängen

Viele Spieler hatten in der Vergangenheit beklagt, dass das Gameplay von WoW mit jeder Erweiterungen gelitten habe. Vielen war das Spiel zu leicht geworden. Auch ich hatte damals nach längerer Abstinenz und mit dem Wiedereinstieg bei Mists of Pandaria feststellen müssen, dass das Hochleveln ziemlich schnell vonstatten ging. Beim Original-WoW musste ich doch viel häufiger den Weg vom nächstgelegen Friedhof zu meinem Leichnam zurücklegen. Auch um das Reiten zu lernen, benötigte man früher viel mehr Zeit. Das Lernen von Fertigkeiten benötigte erfahrene Lehrer. Jäger mussten sich Pfeile für ihren Bogen besorgen. Waren die verbraucht, blieb nur der Kampf mit der Nahkampfwaffe oder die Flucht. Irgendwie war man damals stolzer auf seine Erfahungen und Fertigkeiten.

Den Rufen nach Classic-Servern ist Blizzard nun also gefolgt und hat auf der Blizzcon 2017 die Entwicklung einer Remastered-Version des allerersten World of Warcraft – natürlich ohne die anfänglichen Bugs – angekündigt. Vielmehr konnte man noch nicht erfahren. Blizzard steht wohl noch ganz am Anfang der Entwicklung. Denn einfach die alte Version auf die Server zu spielen, ist wohl nicht so trivial, wie es klingen mag.

Ankündigungs-Trailer zu World of Warcraft Classic

World of Warcraft Classic – ein technisch schwieriges Unterfangen

Abgesehen davon, dass Blizzard wahrscheinlich gar nicht mehr den alten Code auf den eigenen Festplatten gespeichert hat, muss das Spiel ja auch auf aktuellen Systemen laufen. Das Original-WoW setzte damals noch OS X 10.4, 1 GB RAM, eine 64 GB-Grafikkarte und lief sowohl auf Intel- als auch noch auf Power-PC-Prozessoren. Die Windows-Version gab sich mit Windows XP, einem Pentium-4-Prozessor, 512 MB RAM und einer 32-GB-Grafikkarte zufrieden. Dass dieser Original-Code nicht mehr auf modernen Systemen mit macOS 10.13 oder Windows 10 läuft, leuchtet ein. Im Grunde müsste das Spiel neu programmiert oder zumindest komplett überarbeitet werden.

Aber nicht nur technische Hintergründe dürften den Re-Release von World of Warcraft zu einem nicht ganz so simplen Unterfangen machen. Auch die Optik muss natürlich den aktuellen Standards angepasst werden – auch wenn die simple Grafik von damals das Spiel auch mit älteren, nicht ganz so leistungsstarken Maschinen kompatibel und damit einer größeren Spielerschaft zugänglich machen würde.

Aber auch das Gameplay und Balancing von damals unterscheidet sich grundlegend vom aktuellen. Früher galten einige Klassen immer wieder als „imba“ (imbalanced) – hatten also nicht unerhebliche Vorteile im Kampf mit anderen Klassen.

Da stellt sich die Frage: Hat Blizzard noch die alten Werte der damaligen Klassen irgendwo gespeichert. Und darüber hinaus: Will Blizzard die alten Werte genauso implementieren, wie sie damals waren? Vielleicht geht Blizzard hier aber auch einen Kompromiss ein und nutzt die Balancing-Erfahrungen aus der bisherigen Entwicklung von WoW und all seinen Erweiterungen auch für die Classic-Version.

Auf jeden Fall dürften Transmogrifikation, Haustierkämpfe, Flugtiere und ähnlicher neumodischer Schnickschnack mit World of Warcraft Classic zum alten, äh, neuen Eisen gehören.

Zurück zu den Anfängen mit World of Warcraft Classic (Ausschnitt aus dem Intro von Blizzard Entertainment)
Zurück zu den Anfängen mit World of Warcraft Classic (Ausschnitt aus dem Intro von Blizzard Entertainment)

Vanilla – Azeroth in den alten Grenzen

Eines dürfen Vanilla-Freunde – die Befürworter des Classic-WoW-Spielerlebnisses – wohl aber ganz gewiss erwarten. Die Karten, Dungeons und Raids von damals sollten bis auf kosmetische Verbesserungen das gleiche Spielerlebnis bieten wie vor dem Brennenden Kreuzzug. Damals gab es kein Nordend, keine Scherbenwelt, keine Blutmythosinsel, kein Pandaria. Die Dunkelküste war nicht zerklüftet und halb überflutet. Und Tausend Nadeln bestand aus einem ziemlich trockenen Canyon und einem noch trockenerem Salzsee.

Ein Azeroth in den alten Grenzen muss Blizzard also liefern, damit die Spieler der ersten Stunde so richtig schön nostalgisch werden können. Ich würde mich jedenfalls freuen wie Bolle – auch wenn ich das „moderne“ WoW trotz aller Retro-Freude nicht aufgeben werde.

Mehr zu Word of Warcraft Classic ist auch auf der offiziellen Webseite noch nicht zu finden. Also heißt es erstmal abwarten und sich auf die Beta von Battle for Azeroth freuen.