Mac-Umstieg auf ARM-Prozessoren – Apple bestätigt Gerücht

Neben den üblichen Ankündigungen für die kommenden Versionen für iOS, iPadOS, tvOS und watchOS hat Apple auf seiner Entwicklerveranstaltung WWDC eine große Ankündigung für die Mac-Plattform gemacht. Der IT-Gigant aus Cupertino wagt den Mac-Umstieg auf ARM-Prozessoren..

Dieses Jahr ist Einiges neu auf der jährlich stattfindenden Entwicklerkonferenz WWDC. Denn Apple hat aufgrund der Covid-19-Pandemie auf ein komplett digitales Veranstaltungsformat umgestellt. CEO Tim Cook ging am Anfang der Keynote nicht nur auf die Pandemie ein. Er thematisierte auch auf die Ermordung von George Floyd und die damit verbundene Rassismus-Debatte. Nicht von ungefähr hat man also mehr Apple-eigenes Personal bei der Vorstellung der neuen Features der einzelnen Betriebssysteme zu Wort kommen lassen. Die auftretenden Personen zeigten eine große Varietät in Sachen Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht und körperlichen Beeinträchtigungen. Damit will man bei Apple scheinbar seinen eigenen Ansprüchen an eine offene Gesellschaft gerecht werden.

Mac-Umstieg auf ARM-Prozessoren

Nach der Ansprache der schwerwiegenden gesellschaftlichen Probleme leitete Tim Cook zu den eigentlichen Themen der Keynote über. Es wurden die kommenden Versionen von iOS, iPadOS, tvOS und watchOS sowie Neuerungen beim Apple Pencil und den AirPods vorgestellt. Aber die technisch wohl beeindruckendste Neuigkeit betrifft die Zukunft des Mac. Apple macht mit seinen Computern den Schritt weg von Intel zu eigenen Prozessoren. Und das bei verbesserter Performance und niedrigerem Energieverbrauch. In einer Übergangsphase werden auch Programme für Intel-Prozessoren auf den neuen Macs laufen – scheinbar ohne Performance-Einbußen.

Möglich wird das durch Universal 2, Rosetta 2 und Virtualization. Selbst Spiele scheinen in der neuen Umgebung flüssig zu laufen. Und große Software-Anbieter wie Microsoft und Adobe haben haben bereits lauffähige Versionen Ihrer Produkte in der Pipeline, z.B. Office und Photoshop. Auch Final Cut wurde in der ARM-Version gezeigt. Interessanterweise ist es sogar möglich native iOS-Programme auf dem Mac laufen zu lassen. Dies wurde an einem Spiel demonstriert.

Erste ARM-Mac kommen schon 2020

Entwickler erhalten Ihre ersten Mac mini mit A12Z-Prozessor bereits in einer Woche. Der erste frei erhältliche ARM-Mac soll noch in diesem Jahr erscheinen. die gesamte Umstellung der Mac-Palette soll innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen. Bis dahin hat Apple noch neue Intel-Macs in der Planung.

Der Umstieg auf eine komplett andere Prozessor-Plattform ist ein komplexes Unterfangen. Allerdings hat Apple in der Zukunft schon bewiesen, dass man dazu in der Lage ist. Auch beim damaligen Switch von PowerPC zu Intel nutzte man die eigens dafür kreierten Hilfsmittel Universal und Rosetta. Und es hat wunderbar geklappt. Man darf also für den Mac-Umstieg auf ARM-Prozessoren viel Gutes erwarten.

macOS Big Sur Control Center (Bildrechte: Apple)

macOS Big Sur

Das Betriebssystem, unter dem der Mac-Umstieg auf ARM-Prozessoren beginnen soll, ist macOS Big Sur. Neben der Unterstützung der Apple-eigenen Chips bringt das neue Betriebssystem einige Design-Änderungen mit. So wurden Icons, Menüs und Systemtöne neu gestaltet. Das Control Center findet den Weg von iPhone und iPad auf den Mac. Aber auch das Notification Center und die Widgets wurden komplett überarbeitet.

Messages und Maps sind komplett neu und wurden dank Catalyst von iOS/iPadOS auf den Mac gebracht. Safari bringt viele neue Sicherheitsfeatures mit und soll dabei noch schneller als Chrome sein. Außerdem soll der Browser ganze Webseiten übersetzen können.

Fazit

Diesmal standen auf der WWC-Keynote weder iPhone noch iPad, Apple Watch oder Apple TV beziehungsweise die dazugehörigen Betriebssysteme im Rampenlicht. Der Mac hat allen die Show gestohlen. Der nächste große Schritt mit dem Umstieg auf Apple-eigene Chips sichert die Zukunft des Mac. Vielleicht läutet Apple damit sogar das Ende der x86-Prozessoren auch außerhalb der Apple-Welt ein. Die nächsten beiden Jahre werden für Mac-Nutzer auf jeden Fall sehr spannend.