Besiege

Indie Spotlight 1: Besiege & Melody’s Escape

In unserer neuen Reihe Indie Spotlight stellen wir euch regelmäßig die interessantesten Spiele vor, die über das Steam-Early-Access-Programm zum Kauf zur Verfügung stehen. Diesmal dabei: Der mittelalterliche Kriegstechnologiesimulator Besiege und Melody’s Escape, ein musikalischer Platform-Runner.

Was ist eigentlich Early Access?

Das ist wohl eine der Fragen, die besonders Einsteiger beschäftigt. Das Early-Access-Konzept wurde im Jahr 2013 auf der Spieleplattform Steam ins Leben gerufen und gibt allen Nutzern die Chance, ein Spiel schon weit vor der offiziellen Veröffentlichung zu erwerben. Dies hat zwei Vorteile. Zum einen wird der Entwickler damit direkt finanziell unterstützt. Besonders unabhängige Entwickler nutzen Early Access jedoch auch um Feedback zu sammeln, welches dann direkt in die Gestaltung des Spiels mit einfließt. Besonders erfolgreiche Spiele, die ihre Ursprünge im Early-Access-Programm haben sind beispielsweise Broforce, Wasteland 2 oder Kerbal Space Program. Mit Steam Early Access erhaltet ihr als Gamer somit einen recht tiefen Einblick hinter die Kulissen der Spieleentwicklung.

Besiege – Altertümliche Kriegsgefährte für Kreative

Qui desiderat pacem, bellum praeparat. Wer den Frieden wünscht, bereitet den Krieg vor. So sagte es im ausgehenden vierten Jahrhundert schon Flavius Vegetius Renatus. Und was braucht es für einen vernünftigen Krieg? Alles zerstörende, erbarmungslose Maschinerie! Und genau das ist die Spezialiät von Besiege.

Besiege
Besiege

Das Spielprinzip ist denkbar einfach. Ihr startet auf einer Insel mit verschiedenen Leveln, von denen jedes einen einzigartigen Auftrag beinhaltet. Dabei ist eine angenehme Vielfalt gegeben. So reichen die Aufträge von „Finde einen Weg, einen Stapel Holz von A nach B zu bringen!“ bis zu „Zerstöre und töte alles und jeden!“. Wie ihr dabei vorgeht, ist ganz euch überlassen, denn das Spiel startet mit einem einzigen zentralen Block, der den Startpunkt für eure eigenen Kreationen gibt. Mithilfe verschiedener Materialien, mechanischen Teilen und Waffen baut ihr nun eure persönlichen Problemlöser zusammen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, absolutes Versagen gehört zum Tagesgeschäft und Lacher über die erstellten Gerätschaften sind im Preis mit inbegriffen.

Auch die Optik von Besiege ist interessant. Die Umgebung besteht aus neutralen Abstufungen verschiedener Grautöne. Lediglich die selbst gebauten Maschinen, Gegner und Bauwerke sind in einem schön anzusehenden Comicstil gehalten.

Alpha-Trailer zu Besiege

In einem Punkt weiß Besiege aber ganz besonders zu überzeugen und das ist die detailgetreue Physik. Überspannt ihr beispielsweise die flexiblen Federn des frisch fertig gestellten Trebuchets, so kann es durchaus passieren, dass euch der Schwenkarm wortwörtlich um die Ohren fliegt. Setzt ihr Kanonen an einer unverstärkten Stelle eurer Maschine ein, so könnt ihr euch sicher sein, dass diese ihr Ziel im besten Falle nur verfehlen oder – und das ist wesentlich wahrscheinlicher – euer Kriegsgerät in tausend Stücke zerreißen. Aber gerade das macht den Charme dieses Spiels aus. Die Grenzen des Möglichen zu testen und zu überschreiten, um der ultimative Ingenieur für altertümliche Waffensysteme zu werden.

Bildergalerie zu Besiege

Schon in der derzeitigen Version 0.0.8 – also sehr frühes Alpha-Stadium – zeigt Besiege, wie Early Access richtig geht. Als Spieler ist man sich jederzeit bewusst, dass man noch kein vollständiges Spiel vor sich hat und dennoch kann man bereits mit den ersten Einblicken in das Spiel sehen, dass hier das Potenzial zu einem äußerst interessanten Spiel mit Langzeitspaß-Garantie vorhanden ist. Und das Schönste daran? Besiege macht euch nicht arm, denn für nur 6,99 Euro seit ihr sofort mitten im Geschehen dabei. Eine klare Kaufempfehlung von unserer Seite.

Erwerben könnt ihr Besiege hier.

Weitere Informationen findet ihr auf der Website des Entwicklers Spiderling Games.

Melody’s Escape – Ein musikalischer Platformer

Bis heute weiß ich nicht, wie dieses Spiel bisher komplett an mir vorbei gehen konnte, denn die Early Access Phase hat bereits am 26. Februar des letzen Jahres begonnen. Doch was verbirgt sich hinter dem Titel Melody’s Escape?

Melody's Escape
Melody’s Escape

Die technische Bezeichnung würde wohl in ungefähr „rhythmischer Platform-Runner mit durch prozedurale Synthese generierten Leveln“ lauten. Legen wir diese ganzen Formausdrücke einmal zur Seite, finden wir genau eines vor: Immens viel Spaß.

Melody’s Escape arbeit mit der Musik auf eurer Fesplatte. Bevor ihr spielen könnt, legt ihr einzelne Audiotracks oder ganze Ordner über einen Startdialog fest. Danach dürft ihr euch entscheiden, ob ihr nur einen bestimmten Song aus eurer Auswahl oder direkt alle hintereinander spielen wollt. Was nun kommt, ist besonders interessant. Das Spiel untersucht mithilfe verschiedener Algorithmen die ausgewählten Musikstücke und baut darauf basierend den jeweiligen Level auf. Somit ist jeder Level, den ihr spielt einzigartig. Die Audio-Erkennung funktioniert zum Großteil sehr gut, lediglich bei Musikstücken mit diversen Tempwechseln kommt das Spiel manchmal nicht ganz hinterher. Dies führt jedoch nicht zu Abstrichen beim Spielspaß. Das Spiel überzeugt des weiteren durch eine umfangreiche Unterstützung verschiedener Audioformate wie MP3, WMA, iTunes AAC und sogar FLAC.

Das Spielprinzip ist besonders einfach gehalten und daher für Groß und Klein gleichermaßen geeignet. Im Takt der Musik leuchtet eine von vier verschiedenen Farben in kleinen Kreisen auf, die entweder den Pfeiltasten zugeordnet oder alternativ über die Tasten W, A, S und D erreichbar sind. Den meisten Spaß erhaltet ihr allerdings mit der Verwendung eines Controllers, wobei besonders für Einsteiger der XBOX-360-Controller besonders empfehlenswert ist, da bei diesem die farbigen Kreise mit der Belegung der einzelnen Buttons übereinstimmen.

In-Game-Video zu Melody’s Escape (Synthpop-Gameplay)

Melody’s Escape bietet euch vier Schwierigkeitsgrade an, von Relaxed bis Overload. Doch das Spiel sollte nicht unterschätzt werden. Wählt ihr einen besonders schnellen Song aus, so kann schon der Relaxed Modus für moderates Herzrasen und leichte Schweißausbrüche auf der Jagd nach dem Highscore sorgen, wie ihr in unserem Gameplay-Video sehen werdet. Dort versuche ich mich unter anderem an einem Song mit diversen Stimmungs- und Tempowechseln, was selbst im Schwierigkeitsgrad Relaxed eine Herausforderung wurde, die ich so nicht erwartet habe. Doch gerade das macht den Suchtfaktor von Melody’s Escape aus. Ihr spielt, ihr fallt ein paar Mal direkt auf die Nase und wisst, dass ihr es beim nächsten Versuch schaffen könnt, noch ein paar Punkte näher an den Highscore zu kommen.

In-Game-Video zu Melody’s Escape (Metal Gameplay)

An dieser Stelle muss auch die grafische Umsetzung gelobt werden. Melody’s Escape ist bewusst einfach gehalten. Keine Texturen, nur unsere Hauptdarstellerin Melody, deren Haarfarbe sich je nach Sektion des Levels verändert. Im Hintergrund wird währenddessen unaufdringlich der momentan spielende Song visualisiert. Dieses Spiel braucht keine aufwendigen 3D-Effekte, denn es ist so unglaublich schnell, dass ihr eure Aufmerksamkeit darauf fokussiert die passenden Buttons zum perfekten Zeitpunkt zu drücken.

Melody’s Escape ist noch bis zum 4. Mai zum vergünstigten Preis von 6,02 Euro statt 8,99 Euro erhältlich. Solltet ihr also schon immer Mal eure Musik in Videospielform sehen, greift am besten hier zu: Melody’s Escape auf Steam.

Weitere Informationen findet ihr auf der Website des Entwicklers Icetesy.

Bildergalerie zu Melody’s Escape

Getestet wurden beide Spiele auf einem MacBook Pro (2012) mit Intel Core i5 (2,5 GHz), Intel HD 4000 Grafik, 16GB RAM, einer Kingston HyperX SSD und einer Western Digital Black².

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