Nintendo in Not, kommt iMario?

Scheinbar wiederholt sich gerade Geschichte.
Nintendo-Chef Satoru Iwata musste ein äußerst schlechtes Weihnachtsgeschäft eingestehen. Und als Folge davon rechnet „Big N“ statt der angepeilten 9 Millionen Wii U jetzt nur noch mit 2,8 Millionen verkauften Einheiten im Geschäftsjahr. Damit ging dann wohl diese Runde im Konsolenkrieg an die anderen beiden Mitspieler, Sony und Microsoft. Bei der letzten Generation sah es noch anders aus, da konnte Nintendo mit der Wii einen Überraschungserfolg landen, besonders bei der breiten Masse der Casual-Gamer. Und weil auch die mobilen Geräte wie der Gameboy Urenkel 3DS sich nicht so gut verkaufen wie erwartet sah man sich gezwungen für das laufende Geschäftsjahr einen Konzernverlust von ca. 176 Mio. Euro anzukündigen.

Nintendo Logo
Und dann sagte Iwata noch ein paar elektrisierende Sätze: „We are thinking about a new business structure. Given the expansion of smart devices, we are naturally studying how smart devices can be used to grow the game-player business.“ [Quelle: Bloomberg]

Man sieht also wohl scheinbar auch in Kyoto ein das man wohl noch auf den Zug der Smartphones und Tablets aufspringen muss um noch Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
Und für alle die darauf wann sich denn jetzt wo welche Geschichte wiederholt:
Ältere Spieler denken jetzt natürlich sofort an Sega. Heute nur noch als Softwareschmiede bekannt, lieferte sich die Firma in den 90’er Jahren heisse Duelle mit Nintendo um die Vorherrschaft im Konsolengeschäft. Aber als dann mit Sony und Microsoft zwei weitere Schwergewichte in den Ring stiegen und Sega ein paar „unglückliche“ Entscheidungen traf war man schnell aus dem Rennen und musste kleinere Brötchen backen.
Jetzt könnte Nintendo also den gleichen Weg gehen und sich als reine Softwareschmiede neu erfinden. Legendäre Marken gäbe es da weis Gott genügend:
Vorneweg Mario, der berühmteste Klempner der Welt und in seinem Schlepptau der ewig Fässer werfende Donkey Kong. Es gibt nicht wenige Spieler, die Zelda für eine beste Serien halten und dann gibt es ja auch noch die Pokémons. Hasst sie oder liebt sie, ignorieren könnt ihr sie nicht.

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Sollte Nintendo sich also aus dem Verlustträchtigen Hardwaregeschäft zurückziehen und den beiden großen das Spielfeld überlassen, dann hätten sie sicher genügend Pfeile im Köcher (Hatte ich schon Metroid erwähnt, oder Pikmin?) um uns mit vielen wirklich guten Spielen zu verwöhnen. Denn Nintendo war nie der Hersteller der auf schiere Hardwarepower setzte, vielmehr zeichneten sich die Konsolen durch exclusive, oftmals hervorragende Spiele aus.
Aber Nintendo ist nicht das erste mal in dieser Situation, schon vor der Veröffentlichung der Wii stand die Firma am Abgrund und rettete sich dann mit dem damals revolutionären Konzept der Bewegungssteuerung. Aber wenn Nintendo sich wirklich aus dem Konsolengeschäft verabschieden würde, wäre auch wieder Platz für einen neuen Spieler. Vielleicht startet ja sogar Apple nach dem Pippin noch einen neuen, diesmal etwas engagierten Versuch?

Aber Iwata schob noch einen Satz hinterher der all meine Träume wieder zum platzen bringen könnte:
„It’s not as simple as enabling Mario to move on a smartphone.“

Man darf also gespannt sein, ob und wie Nintendo sich aus den Sumpf herauszieht.

2 Antworten auf “Nintendo in Not, kommt iMario?

  1. Nintendo darf nicht aufgeben! Ihr seid der Grund, das ich mit Herz und Seele eine Gamerin geworden bin. Meine Kindheit.. und dafür danke ich euch!
    Wenn ich wüsste wie ich Nintendo unterstützen könnte.. ich würde es sofort tun!

    1. Ich glaube nicht, dass Nintendo aufgeben wird. Warum auch?
      Mit guten Smartphone-Apps kann das Unternehmen neue Märkte erschließen (siehe Pokémon Go) und das Gesamt-Geschäft stabilisieren. Wenn man dann mit dem NX und künftigen Mobil-Konsolen wieder so innovativ ist, wie man es bei Wii und Gameboy war, dann wird man auch neben Sony und Microsoft weiter erfolgreich sein.
      Außerdem hat man bei Nintendo richtig gute Spielemarken. Niemand sonst hat einen Mario, einen Donkey Kong, Metroid, Pokémon, Star Fox oder andere solcher Meilensteine der Videospielgeschichte im Repertoire. Dieses Kapital muss Nintendo nur richtig nutzen.

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