Mein erstes Mal: Apple Store Genius Bar

Jetzt ist es also gleich soweit: Ich habe mein erstes Blinddate. Gleich nach dem Betreten des Etablissements werde ich von einem Schwarzhemd angesprochen: Ob er helfen könne. Ich kann das verneinen, da ich gleich das Rendezvous habe. Locker schlendere ich zu dem in Orange gekleideten Mann hinüber und erkläre ihm, dass ich in fünf Minuten ein Date an der Bar habe. Er schaut kurz in seinen Terminkalender und setzt mich dann an einem kleinen Tisch ab. Vor mir steht ein Laptop. „Die Rechner sind alle online, du kannst so lange ruhig surfen, ich hole dich dann, wenn dein Termin an der Genius Bar anfängt“.

Da sitze ich also im Apple Store Hamburg Alstertal und warte darauf, dass ich das erste Mal mit einem der Götter in den dunkelblauen T-Shirts reden werde. Um mich herum eine Menge Kunden, am Nebentisch wird eine ältere Dame auf einem Macbook geschult. Menschen stehen vor der großen Wand mit den geschätzten tausendundeinem iPod- und iPhone-Zubehörartikeln oder untersuchen die diversen Macs, die auf den Tischen stehen. Und ich öffne erst einmal auf sämtlichen Rechnern in meiner Reichweite macinplay.de …

Der Laden selber hat gewiss nicht den Glamour, den einige der bekannten Stores ausstrahlen, selbst die berühmte Glastreppe ist nicht da, eigentlich ist es eine ganz normale Geschäftsfläche in einem Einkaufszentrum, wie sie in Deutschland wohl hunderttausendfach vorhanden ist. Aber natürlich ist er doch auch anders. Zum einen fällt die beinahe schon unheimliche Personaldichte auf. Ich habe nicht genau gezählt, aber was da alles in verschiedenfarbigen T-Shirts durch die Gegend wuselt und sich um die Kunden kümmert ist so in Deutschland selten zu sehen. Wer jemals versucht hat, einen Auto-“Verkäufer“ zu einem Gespräch zu bewegen wird wissen, was ich meine. Der Laden selbst wirkt sehr aufgeräumt, und wenn ich ihn so anschaue, erinnert er fast ein wenig an das Heimatland unser aller Lieblingsgadgets: Rechts, also an der Ostküste gewissermaßen, diverse iPods und iPhones samt dem oben bereits erwähnten Zubehör. Links, also an der gedachten Westcoast, die Desktopmodelle iMac und MacPro, wenn auch nicht ganz so zahlreich. Und in der Mitte die unendliche Prärie voller MacBooks (Pro). Am Kopfende, sozusagen an der Grenze zu Kanada, liegt dann die sagenumwobene Genius Bar.

Die Menge der ausgestellten Geräte lässt schon sehr richtig vermuten, womit Apple sein Geld hauptsächlich verdient, nämlich mit den tragbaren Geräten. Dazu gibt es natürlich auch eine Auswahl an Programmen und Zubehör wie Taschen und Apple-Care-Pläne zu kaufen. Und natürlich auch eine Auswahl an Spielen. Dabei handelt es hauptsächlich um bekannte Titel wie die „LEGO“-Serie oder „Die Sims“ samt seinen diversen Ablegern. Und für die kleinen Gäste gibt es einen Tisch, auf dem Spiele zum Zeitvertreib warten.

Überhaupt wird anfassen und ausprobieren großgeschrieben. Alle Geräte scheinen nur darauf zu warten, von interessierten Menschen getestet zu werden und zu zeigen, dass es neben dem bekannte Produkt aus Redmond durchaus eine bedienbare Alternative gibt.

Nach ein paar Minuten werde ich dann an die Genius Bar geführt. Dort schildere ich mein Problem: „Die Bluetooth-Tastatur, die mit meinem neuen iMac geliefert wurde, meldet sich manchmal ab und ein paarmal ist auch schon ein Buchstabe hängengeblieben.“ So beginnt es, und langsam hören auch meine Hände auf zu schwitzen, denn irgendwie sieht auch ein Apple Genius wie ein ganz normaler Mensch aus. Das Problem wird eingekreist, ein Diagnosetool läuft und findet natürlich nix. Es wird besprochen, was zu tun und dass es schade sei, dass ich meinen Mac nicht gleich mitgebracht habe („Aber der Mensch an der Telefonhotline meinte doch, die Tatstatur würde reichen, weil die Maus ja keinen Ärger macht“). Schließlich wird das gute Stück auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Ich möge es doch noch mal probieren. Dazu gibt es noch einen Zettel, auf dem in englischer Sprache steht, was der Fehler ist und was zur Fehlerbehebung gemacht wurde.

Meine Tastatur hat diesen Text ohne Probleme hinter sich gebracht. Genial!

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  1. Alle Geräte scheinen nur darauf zu warten, von interessierten Menschen
    getestet zu werden und zu zeigen, dass es neben dem bekannte Produkt aus
    Redmond durchaus eine bedienbare Alternative gibt

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