GRAVIS Gamepad Pro
Das digitale „Gravis Game Pad Pro USB“ ist optisch dem Playstation-Gamepad nachempfunden. Es kommt in einem dunkelgrauem Design daher. Was mir als erstes positiv aufgefallen ist, sind die zehn Tasten. Es hat hinten vier Stück, und zwar links zwei und rechts zwei. Auf der vorderen rechten Seite gibt es vier Tasten, und in der Mitte noch zwei Tasten mit der Aufschrift „Select“ und „Start“ – genau wie auf dem Playstation-Gamepad.
Auf der linken vorderen Seite befindet sich das Steuerkreuz. In der Mitte davon ist ein Loch, in das sich ein kleiner Stick stecken lässt. Und da war auch schon bald das erste Problem: Nach einigem – teilweise durch Misserfolge gekröntem – Spielen, ließ ich das Gamepad mit eingestecken Stick zu Boden fallen. Der Stick brach knapp oberhalb der Öffnung ab, ein kleiner Rest ist im Gamepad geblieben. Für mich ist das nicht schlimm, denn ich spiele lieber ohne Stick. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es Leute gibt, die auf den Stick nicht verzichten mögen, und die dann darauf aufpassen müssen, dass er ihnen nicht abbricht. Ansonsten ist die zarte Besaitung des Sticks der einzige Schönheitsfehler an der Robustheit des Gerätes.
Zum Testen des Pads kam als erstes „Star Wars Episode 1: Racer“ dran, ein kritisches Spiel, da es analoge Steuersignale empfängt. Zu meinem Erstaunen hat die digitale Steuerung hier keine Probleme gemacht. Das Game und das Pad wirken wie aufeinander zugeschnitten, so gut funktionieren sie zusammen. Man kann super in die Kurven gehen, Turbo anschalten, sich zu den Seiten wenden usw. Was man bei „Star Wars: Racer“ wirklich braucht, sind viele Tasten, denn das Spiel bietet viele Funktionen, die alle über das Gamepad zugänglich sein sollten. Mit den hier zur Verfügung stehenden zehn Tasten ist das kein Problem.
Als nächstes nahm ich mir „Cro-Mag Rally“ vor, ebenfalls ein analog zu steuerndes Spiel. Dort war meine Erfahrung eher negativ, denn wenn man im Turnier-Modus die Pfeilspitzen einsammeln will, fährt man immer an ihnen vorbei, zum einen, weil die digitale Wirkweise des Pads (beim Lenken entweder Vollausschlag oder kein Ausschlag) hier nachteilig wirkt, zum anderen auch deshalb weil „Cro-Mag Rally“ ein sehr schnelles Game ist. Im Split-Screen und im Training fährt sich es sich aber mit dem Gamepad dennoch ganz gut. Prinzipiell empfehle ich bei „Cro-Mag Rally“ aber lieber analoge Gampads, Joysticks oder Lenkräder.
Mich hat dann noch interessiert, ob das Gamepad auch mit Flugsimulatoren zurechtkommt. Sowohl bei „Skyfighters 1945“ als auch bei „F/A-18 Hornet Korea“ gab es Probleme, da das Flugzeug auf Grund der digitalen Steuerung nur in begrenztem Maße steuerbar war, also muss man doch weiterhin bei Joysticks bleiben oder analoge Gamepads wählen.
Zu guter Letzt habe ich noch das Arcade-Spiel „FutureCop“ mit dem digitalen Pad getestet. Auch hier können die zehn Tasten wieder sehr gut genutzt werden. Die Steuerung über das Steuerkreuz, obwohl oder gerade weil digital, ist sehr gut. Spiele wie diese, in denen die Spielfiguren nur in bestimmte Positionen gbracht werden können (bei „Future Cop“ sind das die vier Himmelsrichtungen), sind prädestiniert für digitale Eingabegeräte. Bei Spielen wie diesem macht ein digitales Gamepad wirklich Sinn und ist in jeder Hinsicht zu empfehlen. In die gleiche Kategorie der gut steuerbaren Spiele fallen Hüpf- und Sammelgames wie etwa „Jazz Jackrabbit 2“ oder „Harry the Handsome Executive“.
Das Pad ist sehr gut auf die Benutzung beider Hände zugeschnitten, mit der linken bedient man das Steuerkreuz, die beiden hinteren Tasten auf der linken Seite und die „Select“-Taste. Mit der rechten Hand bedient man die zwei hinteren Knöpfe auf der rechten Seite, die vier rechten Knöpfe und den „Start“-Knopf.
Das Gravis Gamepad Pro USB funktioniert laut Hersteller ohne Installation der Treiber von der CD. Das stimmt auch, das Pad benutzt dann einfach das aktuelle InputSprocket von Apple, das allemal besser ist als ein zwei Jahre alter Treiber von der CD, der mit moderner Peripherie (zum Beispiel USB-Hubs) Probleme hat – mit den Treibern von Gravis angesprochen und über die Hubs angeschlossen wird das Gamepad nach Beendigung der Pause in „Cro-Mag Rally“ nicht mehr gefunden; ohne die Gravis-Treiber funktioniert alles bestens.
Das Gamepad funktioniert ebenfalls sehr gut mit dem Playstation-Emulator „Virtual GameStation“ von Connectix, denn es ist – wie schon oben erwähnt – dem original Playstation-Pad sehr ähnlich. Nur die Farbe, Aufschrift und der Anschluss sind anders.
Fazit:
Die große Stärke des Gravis GamePad Pro USB sind die zehn Tasten. Durch diese hat man in fast allen Spielen den Vorteil, dass man so gut wie alle Funktionen direkt über das Gamepad benutzen kann, und nicht immer auf der Tastatur herumtippen muss. Die digitale Steuerung macht bei Spielen, die eine analoge Steuerung unterstützen (Flugsimulatoren, viele Rennspiele), natürlich keinen Sinn. Bei klassischen Arcade-Spielen, wie sie auch auf Spielekonsolen gespielt werden, ist das Gravis Gamepad Pro USB erste Wahl.
Ingmar Wenz
Verfügbarkeit
Zu haben ist das Gamepad gelegentlich noch bei Amazon.de.
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