Thrustmaster 360 Modena Pro Racing Wheel

Das 360 Modena Pro-Paket von Thrustmaster besteht aus einem Lenkrad und einem recht großen Pedalset, bestehend aus zwei Hebeln, die mittels Kabel an das Lenkrad angeschlossen sind.

Das Lenkrad selbst besitzt eine angenehme gummierte Umhüllung, an der auch schweißnasse Hände nicht abrutschen. In der Mitte (zwischen zwei „Hupe“-Symbolen *lol*) befindet sich das Ferrari-Logo, für dessen Lizenzierung Thrustmaster einiges hingelegt haben dürfte. Ach ja, bevor Fragen kommen: Ich habe es probiert. Ich habe gedrückt und gepresst. Mein Daumen ist blau angelaufen. Darum weiß ich es definitiv: Unter dem „Hupe“-Symbol verbirgt sich nichts. Scheint nur Deko zu sein, die zu einer originalgetreuen Replik des Lenkrads aus dem gleichnamigen italienischen Sportwagen gehört – sieht aber lustig aus.

Das Wheel ist mit über vierzig Zentimetern extrem breit. Links und rechts wird es befestigt – das verspricht eine hohe Stabilität. Auf der Unterseite des Kunststoffkorpus sind vier lange Gummistopper aufgeklebt. An den beiden Außenseiten müssen zwei Schwengel installiert werden, was sich als etwas kompliziert erweist, doch nachdem diese erst einmal an das Gerät angeschraubt sind, lassen sich die Schwengel unter der Tischplatte mit Hilfe zweier Klemmen bequem und straff fixieren. Nach der Fixierung rührt sich das Lenkrad keinen Millimeter mehr.

Kritischer ist es da immer bei den Pedalsets. Erstaunlicherweise steht dieses Pedalset mit nur vier dicken Gumminoppen beinahe wie angewurzelt auf meinem sonst so rutschfreudigen Parkettboden. Selbst eine beherzte Vollbremsung lässt es nur ein klein wenig verrutschen, und zum Kippen ist es ebenfalls nur mit Mühe zu bringen, solange die Fersen auf der großzügig dimensionierten und sogar in Socken bequemen Ablage rasten. Latscht der Spieler dagegen auf die gut gefederten Gas- und Bremspedale, ohne die Fersen abzulegen, rutscht auch das Modena-Pedalset wie alle anderen.

Der rechts am Korpus angebrachte Schalthebel bedient die Richtungen oben und unten. Nach links und rechts lässt er sich bei unserem Testgerät jedoch fast genauso weit bewegen – meiner Meinung nach zuviel Spiel. Auch die Hebel hinter dem Lenkrad sind nicht optimal eingestellt – die digitalen oberen Schalter („UP“ und „DOWN“ als Alternative zum eben schon besprochenen Schalthebel) federn zu langsam zurück in die Ausgangsstellung. Schlimmer noch bei den analogen unteren Hebeln, die einen Ersatz des Pedalsetz darstellen. Auch hier ist die Rückholfeder zu schwach.

Das Lenkrad selbst hat dagegen eine gute Federung. Das Rad pegelt sich stets wieder in der Nullstellung ein, ohne dass man die Nullraste bemerken würde. Gut erreichbar – jedenfalls für meine recht durchschnittlich großen Männerhände – sind die beiden Buttons an der Querachse sowie Direction Pad und Hat Switch, die in bestimmten Spielen eine Funktion haben könnten. Die Buttons lassen sich gut in „Cro-Mag Rally“ nutzen um Waffen einzusetzen, andere Einsatzgebiete entziehen sich mangels moderner Rennspiele am Mac, in denen sich zum Beispiel der Kopf des Piloten drehen lässt, vorläufig meiner Phantasie.

Das Modena Pro-Wheel ist ausdrücklich für (Zitat von der Packung) „PC, Mac and iMac“ (oder auch für Ferrari, Porsche und Porsche Carrera) geeignet. Es liegt eine CD mit einer Systemerweiterung (und jeder Menge Windows-Treiber) bei, die aber für Mac OS 9 nicht benötigt wird, da hier das InputSprocket die komplette Kontrolle übernimmt. Problemlos lassen sich im InputSprocket-Fenster des jeweiligen Spiels alle Buttons und Hebel mit den gewünschten Funktionen belegen. Das Wheel kommt unter früheren OS-Versionen mit einer einzigen Erweiterung aus, benötigt allerdings auch hier zum Funktionieren das InputSprocket.

Zum Testen des Geräts mussten mangels Verfügbarkeit neuerer Rennspiele (Stand: Oktober 2000) das gute alte „IndyCar II“ von 1996 herhalten, das sich ohne Probleme mittels USB Overdrive mit dem Wheel versteht. Ansonsten konnte ich eine Betaversion von „Cro-Mag Rally“ mit dem Wheel unter die Lupe nehmen und fuhr die Demo von „Kawasaki ATV Powersports“, die beide mit dem InputSprocket arbeiten. Bei keinem dieser Spiele traten in Bezug auf das Lenkrad irgendwelche Mankos auf.

Wer auf das Pedalset verzichten möchte, der hat die beiden unteren (analogen) Hebel zur Verfügung, um Gas zu geben und zu bremsen. Schade ist allerdings, dass der Schaltknüppel und die Up/Down-Schalter exakt die gleiche Funktionalität haben, sonst hätte man zwei gut erreichbare Hebel als Trigger in Reichweite und könnte dennoch ebenso einfach und bequem hoch- und herunterschalten.

Was bei den vier Hebeln unbedingt noch erwähnt werden muss: Sie drehen sich mit. Dadurch ist es auch in scharfen Kurven noch möglich, zu schalten, zu beschleunigen und zu bremsen. Toll!

Das Wheel ist offenbar komplett zerlegbar (habe ich aber nicht gemacht), jedenfalls sind überall Kreuzschlitz-Schrauben zu sehen – diese Tatsache dürfte eine eventuelle Reparatur ermöglichen. Die Kabel, sowohl das Pedal-Lenkrad-Kabel als auch die USB-Verbindung zum Mac, haben eine angenehme Länge.

Fazit:

Nun, das ist ein wirklich schickes Gerät. Ein Pedalset, das kaum zu bewegen ist, hat schon Seltenheitscharakter, und ein derart stabiles und gut verarbeitetes Lenkrad ebenfalls. Angenehm ist der Grip, den die Gummi-Ummantelung während längerer Fahrtzeiten bietet, und die „Hupe“ ist immerhin einen Lacher wert. Einzige Mankos sind die Hebel, die nicht richtig flott zurückspringen wollen sowie der Schaltknüppel, der zu viel Spiel hat. Alles in allem ist das Gerät aber sein Geld wert, und Thrustmaster darf sich über eine gute Bewertung bei uns freuen.

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Produkt gelegentlich bei Amazon.de.

Bilder (klicken für mehr)

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