MacBook 12" (Bildrechte: Apple)

MacBook 12″-Retina (Frühjahr 2015)

Inhaltsverzeichnis

1 – Eine Uhr und noch etwas
2 – Aussen Hui!
3 – Innen Pfui?
4 – Fazit
5 – Infobox
6 – Alternativen

Eine Uhr und noch etwas

Am 10. März 2015 präsentierte Apple neben einer eigenen Smartwatch auch ein neues MacBook. Ultraschlank und sehr leicht, mit 12“-Retina-Display, einem neuen Trackpad und einer komplett neu entwickelten Tastatur. Dazu verspricht der Laptop dank lüfterlosen Designs ein ruhiges, entspanntes Arbeiten. Allerdings erfordert der Verzicht auf den Lüfter auch den Einsatz eines relativ schwachen Prozessors.
Nachdem das MacBook 12“ des Jahres 2015 endlich bei uns angekommen ist, haben wir es gleich einmal auf Herz und Nieren getestet.

Aussen Hui!

Gut drei Monate vergingen von der Vorstellung bis zur Lieferung des MacBooks, aber jetzt steht der Karton im üblichen Apple-Look vor mir. Der schlichte Karton zeigt nach dem Öffnen das MacBook –meines ist im eleganten Spacegrau gehalten – und darunter befindet sich das Netzteil und das USB-C-Kabel zum Laden sowie ein kleines Heftchen. Business as usual also.
Ja, es ist wirklich dünn und verdammt leicht. Beim Öffnen hatte ich zunächst Angst etwas abzubrechen, so zierlich ist es. Nach zwei Wochen Benutzung hat mich diese Angst aber schon lange verlassen.

Ein Vergleich zeigt, dass es zumindest von vorne sogar etwas dünner als ein Pad 2 mit Smart Cover ist. Aber es ist etwas schwerer als mein iPad, das wiegt mit Smart Cover 745 Gramm, das Macbook bring stolze 913 Gramm auf die Waage.
Es sieht also verdammt gut aus, ist leicht und transportabel, aber das hat natürlich auch einen Preis. Oft und laut sind die fehlenden Anschlussmöglichkeiten genannt worden. Denn neben einem Anschluss für Kopfhörer gibt es nur einen lausigen USB-Anschluss und den auch noch nach dem neuen USB-3.1-Standard mit einer Typ-C-Buchse. Durch diese kleine Buchse muss alles, was nicht „wireless“ in den Kleinen rein oder aus ihm raus kommt – also neben Strom auch alles an Daten. Und so sprießt schon eine üppige Zubehörliste.
Für mich ist das kein Problem, da meine Daten zuhause auf einem NAS liegen und auch die Verbindung zum TV via Airplay und Apple TV erfolgt. Für den Fall, dass ich unterwegs wirklich einmal ein USB-Gerät anschliessen muss, habe ich mir ein günstiges Adapterkabel* über Amazon besorgt. Aber wenn ihr öfter USB-Geräte benötigt, dann ist das sicherlich ein negativer Punkt.
Überhaupt nicht negativ ist dahingegen das brillante Retinadisplay mit der etwas ungewöhnlichen Auflösung von 2304×1440 Pixeln. Auch die Lautsprecher wissen überraschenderweise zu überzeugen. Trotz der kompakten Bauweise klingen sie wirklich gut. Weniger toll ist da die Bildqualität der eingebauten Kamera, aber für ein wenig Videotelefonie via Skype oder Facetime reicht sie aus.

Innen Pfui?

Die Einrichtung ist Apple-typisch sehr einfach, dank iCloud sind auch ohne Übernahme eines Backups sofort alle wichtigen Daten auf dem neuen Gerät. Nachdem ich meine wichtigen Helferlein wie Dropbox und 1Password installiert hatte, war ich gleich voll im Rennen.
Apropos Rennen: Viel Kritik gab es bei der Vorstellung für den schwachen Prozessor. In meinem MacBook werkeln Intel Dual Core mit mageren 1,1 GHz vor sich hin. Das ist der Wärmeentwicklung und dem Lüfterlosen Design geschuldet. Aber bei den alltäglichen Arbeiten schlägt sich der Kleine sehr gut. Das liegt natürlich auch am schnellen Massenspeicher, 256 GB sind als Flash-Speicher verbaut.
Aber was kümmern uns schnöde Büroarbeiten – abgesehen davon, dass natürlich auch dieser Text gerade an dem Macbook entsteht? Schließlich heisst unsere Webseite macinplay.de.

Die Schlanke Seitenansicht
Die Schlanke Seitenansicht

Also habe ich mir mal ein paar Spiele gegriffen und geschaut, was da in der Verbindung Intel Core M und Intel 5300 On-Board-Grafik so passiert. Besonders hoch waren meine Erwartungen nicht und so bin ich erstmal ganz langsam an die Sache herangegangen und habe als Erstes Fortix ausprobiert. Auch wenn es schon älter ist und grafisch nicht sehr anspruchsvoll, spiele ich immer noch einmal gerne eine kleine Partie mit dem tapferen Ritter. Wie zu erwarten läuft das Spiel flüssig und ohne Probleme.
Als nächstes war dann Pinball Dreams* an der Reihe – auch schon etwas betagter, aber auf dem Screen ist einiges mehr los. Auch mit der animierten Flipperkugel und den Lichteffekten auf den Tischen gab es kein Probleme.
Also mal etwas Neueres, aber um den Bogen nicht zu überspannen, erstmal ein etwas einfaches: Ghostcontrol Inc.* war meine Wahl. Auch die fröhliche Gespensterjagd stellte die kleine Kiste vor keine großen Probleme. Schließlich habe ich auch noch Transistor* laufen lassen. Und auch der Indie-Hit der Bastion-Macher lief.

Meldung das Tomb Raider wohl nicht laufen wird
Ein Freundlicher Hinweis

Also wurde ich mutig und installierte die Neuauflage von Tomb Raider (2013). Lara begrüßte mich dann auch gleich mit einem freundlichen Hinweis das das Spiel wahrscheinlich nicht funktioniert, weil die Hardware nicht leistungsstark genug ist. Aber starten konnte ich es trotzdem. Der im Spiel eingebaute Benchmark warf dann auch ziemlich enttäuschende 13,4 Bilder pro Sekunde (frames per second – fps) aus. Zum Vergleich: Mein iMac mit einem 3,5-GHz-i7-Prozessor und eine 4-GB-Nvidia-Grafikkarte erreichte während unseres Reviews des Spiels 45,7 fps.
Aber wenn man die Grafikoptionen im Spiel auf niedrig stellt, dann rennt auch Lara Croft ziemlich geschmeidig über die geheimnisvolle Insel. Nur sieht es eben nicht ganz so gut aus.
Ähnlich ist übrigens auch des Kräfteverhältnis wenn man mit Handbrake Filme konvertiert. Das MacBook braucht für einen Film gut 60 Minuten, der iMac ist in 17 fertig.
Alles in allem ist die Leistung also nicht überragend, aber besser als ich erwartet hatte. Für das tägliche Arbeiten ist genügend Power vorhanden und das eine oder andere Spielchen kann man gerne wagen. Nur Fans aufwendiger AAA-Titel, rasanter Rennspiele oder schneller Shooter sollten sich nach einem anderen Mac umsehen.

Fazit

Das MacBook 12″-Retina (Frühjahr 2015) ist ein optimales Zweitgerät – schick und supertransportabel. Es ersetzt mein in die Jahre gekommenes iPad 2 als Unterwegsgerät. Besonders wenn ich unterwegs zu arbeiten habe, ist es doch wesentlich angenehmer. Denn sind wir ehrlich: Office auf dem iPad zwar möglich, aber nicht wirklich komfortabel. Die Anschlussmöglichkeiten sind für mich OK, da ich zuhause WLAN und NAS nutze. Also muss ich keine Peripherie anstöpseln. Unterwegs hilft das günstige Amazonkabel, wenn man mal Daten nicht per WiFi weitergeben kann. Die Leistung ist sicher nicht überragend, aber ausreichend. Für die rechenintensiven Dinge habe ich ja noch den iMac zu Hause stehen.
Schade ist eigentlich nur, dass Apple sich das Design so teuer bezahlen lässt. Vom Preis/Leistungsverhältnis gibt es besser aufgestellte Notebooks, auch von Apple.
Aber wenn euch Kompaktheit, lautloses Arbeiten und ein gewisser WOW-Faktor wichtiger sind als die Euros auf der Bank, dann seid ihr beim MacBook 12” genau richtig.
Ich bereue den Kauf jedenfalls nicht.

Infobox

Name: MacBook 12” (Frühjahr 2015) – Modellnummer A1534 (MacBook8,1)
Weitere Infos: Direkt bei Apple
getestete Version: 1,1 GHz Dual-Core Intel Core M Prozessor (Turbo Boost bis zu 2,4 GHz), 8 GB RAM, Intel 5300 Grafik, 256 GB Flash Speicher
Positiv: Tolles Design, sehr leicht und kompakt
Negativ: hoher Preis, wenige Anschlüsse
Bezugsquellen: Apple*, Amazon*

Alternativen

MacBook Air, etwas “klobiger”, aber besseres Preis/Leistungs-Verhältnis, gibt es auch direkt bei Apple* oder auch über Amazon*.
MacBook Pro, wenn man nur ein Notebook nutzen möchte und etwas mehr Leistung braucht. Ihr habt es sicher schon erraten, wenn ihr über Apple* oder Amazon* kauft, tut ihr auch uns etwas Gutes.

2 Antworten auf “MacBook 12″-Retina (Frühjahr 2015)

  1. Preis-/Leistung ist echt der einzige Haken. Ist mir Design und Kompaktheit echt soviel Aufpreis wert?

    1.449€ für ein wunderschönes, ultrakompaktes Macbook oder zum gleichen Preis ein Macbook Pro Retina, mit wesentlich mehr Power und einer größeren Vielfalt an Anschlüssen? Ich weiss es nicht.

    1. Ganz einfach. Für den selben Preis ein Macbook Pro Retina oder eine MacBook Air.
      Mehr Anschlüsse, Mehr Leistung und das Gewicht sollte jetzt auch nicht ein Negativpunkt sein.
      Und was man oft gelesen hat, dass die Tastatur beim Macbook auch „gewöhnungsbedürftig“ sein soll.
      Das Macbook in der jetzigen Form ist, wie damals in der ersten Version das Macbook Air, nicht mehr als ein sinnloses und schwaches Gerät volle Kompromisse.

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