Kensington Mouse-in-a-Box Optical Pro
Kensington hat seine erfolgreiche Mouse-in-a-Box-Produktpalette erweitert, nämlich um die USB-Maus „Optical Pro“. Diese optische Maus verfügt über fünf Tasten und ein Scrollrad, wobei das Rad gleichzeitig als eine der fünf Tasten agiert. Optimal also für die menschliche Hand – fünf Finger, fünf Tasten. Fünf Tasten an einer Maus – die optimale Gaming-Maus?
Der Hersteller liefert einen umfangreichen Treiber namens „MouseWorks“ mit. Mit MouseWorks können Benutzer sich oft wiederholende Tasks beschleunigen, indem sie Verknüpfungen für solche Funktionen wie Ausschneiden und Einfügen, Öffnen und Schließen erstellen. Die Optical Pro Maus wird mit vier programmierbaren Tasten gesteuert, die für unzählig viele solcher ‚klicksparenden‘ Aufgaben konfiguriert werden können. Mit Hilfe der Software ist die optische Maus auch in der Lage, zwischen verschiedenen Anwendungen zu unterscheiden. Das heißt für den Benutzer, dass er für jede Anwendung einen eigenen Satz benutzerdefinierter Funktionen konfigurieren kann. Klingt toll, lassen wir aber mal sein, weil MouseWorks überflüssig ist, denn die Optical Pro wird durch Apples InputSprocket erkannt und einwandfrei unterstützt, außer natürlich in nicht-InputSprocket-nutzenden Applikationen wie etwa dem Finder, wo mir die Shareware USB Overdrive stets gute Dienste leistet. Für Mac OS X ist allerdings ein Treiber erforderlich, und den liefert Kensington bereits. Weil ich mir die Treibersoftware nicht anschaue, wird sie auch nicht bewertet. Auf jeden Fall ist die Geschwindigkeit, mit der Kensington einen X-Treiber vorliegen hat, positiv zu bewerten.
Die Maus im grau-blauen Graphite-Look passt optisch gut zu meinem G4 und liegt ergonomisch gut in die Hand. Ich bin Rechtshänder, doch auch das testweise Führen der Maus mit der linken Hand gelingt mir ohne Probleme. Optische Mäuse lösen nach und nach die traditionellen Mausbälle ab, die durch die Bewegung auf der Tischoberfläche oder Mauspads schnell verdrecken. Die Optical Pro Maus enthält außer den Federn für die Tasten überhaupt keine mechanischen Teile mehr, so dass die sonst übliche regelmäßige Reinigung getrost entfallen kann. Lediglich die vier Kunststoff-Füße auf der Unterseite, die das sanfte Gleiten ermöglichen, müssen ab und an mal abgewischt werden.
Jetzt aber zur Sache – taugt die Maus was beim Spielen? Ich schnappe mir Unreal Tournament, weil das das InputSprocket so schön unterstützt. Im entsprechenden Menü finde ich sämtliche fünf Buttons und das Scrollrad angezeigt. Ich belege alle nach Gusto und starte ein Botmatch.
Erst einmal fühlt sich die Maus ungewohnt an, weil sie im Gegensatz zu vielen anderen Mäusen vorne breiter wird statt schmaler. Doch dies empfinde ich sofort als Vorteil, weil meine fünf Finger bequem und ohne Krampfgefahr auf den Tasten liegen können. Weiterer Ungewohnheitsfaktor sind die vielen Knöpfchen. Der Daumen ruht auf dem Knopf an der linken Seite (der die Funktion für „Springen“ zugewiesen bekommen hat), mein reaktionsschneller Zeigefinger auf dem üblichen linken Mausknopf (der auch bei dieser Maus „Knopf 1“ ist und die Waffe abfeuert), der Mittelfinger auf dem Scrollrad, mit dem ich die Waffen wechsele und dessen Knopf beim Drücken für den Befehl „ducken“ sorgt, der Ringfinger auf dem regulär rechten Mausknopf (bei mir der Knopf für die alternative Waffenfunktion), und der kleine Finger schließlich auf dem Knopf an der rechten Flanke der Maus, mit dem ich die aktuelle Waffe wegwerfe (der Enforcer – 50 Schuss und ein tödlicher Wurf). Wie gesagt, erst einmal eine ungewohnte Haltung.
Den Vorteil einer Mehrtasten-Maus mit Scrollrad für First Person Shooter wie Unreal Tournament haben wir bereits häufiger beschrieben. Doch zum ersten Mal kann ich meine linke Hand ruhig auf den Pfeiltasten der Tastatur liegen lassen, ohne permanent auf die Control-Taste (mein Standard dafür) kloppen zu müssen, um zu springen. Denn diese Funktion liegt jetzt auf der Maus – bequemes Daumendrücken führt zum Sprung, während ich mit der linken Hand weiterhin meine Bewegungen kontrollieren kann. Klasse! Doof nur, dass ich bei jedem Sprung auch noch meine Waffe wegwerfe…
Wieso passiert mir das? Die beiden Tasten an den Flanken der Maus sind einander genau gegenüber angebracht. Wenn ich auf der einen Seite den Knopf drücke, drücke ich damit die gesamte Maus gegen meinen gegenüber liegenden Finger, mit dem ich dann unwillentlich auch dessen Knopf drücke. Also: Ich drücke den Daumenknopf, um zu springen, und drücke damit die Maus gegen meinen kleinen Finger, dessen Knopf die Waffe wegwirft. Ärgerlich! Doch ist das immer so?
Ich schalte die Bots auf supereinfach und alle bis auf einen einzigen komplett aus, damit ich nicht permanent ausradiert werde, schließelich will ich nicht UT spielen, sondern eine Maus testen. Im nun folgenden etwas ruhigeren Spiel finde ich heraus, dass das Drücken auf den einen Knopf nicht zwingend auch den anderen Knopf betätigen muss. Es kommt auf die Präzision an, mit der man den Knopf drückt, und auf die Konzentration, die man willens oder in der Lage ist, in diesem Moment aufzubringen. Beide Finger, Daumen und kleiner Finger, sind nicht wirklich trainiert, um Mausknöpfe zu bedienen – mit ein wenig Übung gelingt es mir aber immer besser. Nach einer Stunde Herumprobiererei schalte ich UT wieder in einen „normalen“ Spielmodus und teste meine neu erworbenen Fähigkeiten im Daumen-und-kleiner-Finger-Maustasten-Drücken. Geht schon besser, doch in der Hektik des Gefechts passiert es mir immer wieder, dass ich versehentlich beide seitlichen Tasten drücke. Mir bleiben nur zwei Dinge – üben, üben, üben oder (und dafür entscheide ich fauler Sack mich auch) auf die beiden Tasten links und rechts exakt die gleiche Funktion zu legen (oder eine unbelegt zu lassen). Und prompt geht alles viel besser. Meine Waffe werfe ich sowieso nicht all zu häufig fort, so dass ich diese Funktion auch nicht gerade vermisse. Und jetzt beginnt es, richtig Spaß zu machen. Ich nutze nun vier der fünf Tasten sowie das Scrollrad – und es ist einfach herrlich. Ansonsten fühlt sich die Maus extrem präzise an. Die Optik läuft ohne merkbare Hänger oder Stotterer. Und die Bots hassen mich dafür.
Nachdem ich diesen Trick raushabe, probiere ich die Maus auch in anderen Spielen, etwa Starcraft und Caesar 3. Sie gefällt mir überall ausgezeichnet. Auch im Finder agiert die Maus wunschgemäß (getrieben durch USB Overdrive), und noch besser: Weil ich weder im Finder noch in Anwendungsprogrammen in Hektik und Schweiß gerate, kann ich nun auch die fünfte Taste sinnvoll nutzen. Ich öffne mit ihr nun macinplay.de. 🙂
Fazit:
Ich habe einen G4 von 2001, also einen mit der schönen Apple Pro-Maus. Wunderbar, doch dieses preisgekrönte Design-Exemplar habe ich ersetzt. Mit der Kensington Mouse-in-a-Box Optical Pro. Mit ihr bekomme ich eine optische Maus mit etlichen Tasten und hervorragenden Laufeigenschaften zu einem günstigen Preis. Die Optical Pro Maus eignet sich für reguläre Anwendungen ebenso wie für Spiele, je weniger hektisch, desto mehr lässt sich die Maus sinnvoll nutzen. Ich belohne diese Maus mit der höchsten Wertung, die eine Maus bisher bei uns bekommen hat. Mein Tipp: kaufen.
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