Lemure

Die Geschichte

1991: Die englische Firma Psygnosis veröffentlicht ein Spiel, bei dem es darum geht, kleine blaue Gestalten mit grünen Haaren davor zu bewahren, sich selbst zu entleiben. Sie nennt das Spiel Lemmings, und es erreicht schnell Kultstatus.

2008: Die deutsche Firma Magnussoft vertreibt ein Spiel mit dem Titel „Lemure“, das das bewährte Spielprinzip aufnimmt und Runesoft bringt eine Mac-Version davon auf den Markt.

Soweit so gut, schließlich sind Mac-OS-Versionen grundsätzlich zu begrüßen, dementsprechend haben wir auch das Spiel angekündigt. Und ich hatte mir auch erlaubt zu erwähnen, dass ich mich auf das Spiel freuen würde (und das war nicht gelogen).

Nun bin ich ja bekanntermaßen ein etwas älteres Semester und erinnere mich noch gut, wie ich damals vor meinem Amiga sitzend tausende Lemminge in die Luft gesprengt habe, nur um ihr niedliches oh no zu hören. Also fiel mir die Ehre zu, ein Testexemplar von ASH aus meinen Briefkasten zu fischen und das Spiel für euch zu testen.

Das Spiel

Entsprechend frohgemut legte ich los, in der Hoffnung, ein ähnliches Deja-Vu zu erleben wie seinerzeit Kollege Gero bei Pirates!.

Aber schon nach wenigen Minuten folgte blankes Entsetzen: Diese kleinen, knuffigen, bräunlichen Gestalten mit Ihren großen Kulleraugen sollen meine einstmals geliebten Lemminge darstellen? Und überhaupt, auch wenn der „Zug der Lemminge“ eine Legende ist, so ist es doch in meinem (und vielleicht auch in Eurem) Hirn eingebrannt, das sich Lemminge gerne ins Unglück stürzen. Aber Halbaffen? Warum sollten die sich umbringen? Madagaskar ist doch eine schöne Insel mit angenehm warmem Klima.

Die Technik

Technisch gibt es nur wenig zu mäkeln. Die Grafik ist natürlich um Welten besser als alles, was uns damals vor die Augen kam. Es  gibt ein schönes Tutorial, das den Spieler in die Steuerung einführt (ein paar Tasten muss man sich schon merken – „P“ steht für Pause) und die Level, jedenfalls die die ich gesehen habe, sind nicht zu einfach, aber auch nicht zu schwer. Die Hardwarevoraussetzungen sind relativ moderat (1,5 GHz CPU und jede Grafikkarte mit 64 MB), lobenswerterweise ist das Spiel Universal Binary, läuft also auch noch auf so alten PPC-Macs, wie ich einen besitze. Aber mir hat das Spiel einfach keinen Spaß gemacht. Mir fehlt der besondere Charme, der Funke, der überspringt. Ich habe es wirklich mehrfach versucht, aber wenn ich schon diese treudoof glotzenden Affen auf der Verpackung sehe bekomme ich das kalte Grausen…

Fazit

So könnte sich ein Dialog zwischen den Designern abgespielt haben:

„Eh, lass uns von der Retrowelle ein Stück abbekommen, ich guck mal im Lexikon was so ähnlich wie ‚Lemminge‘ klingt und du baust schon mal ein paar Level zusammen.“
„OK. Hört sich gut an, aber den Zwei-Spieler-Modus lassen wir weg, so etwas benutzt heute sowieso kein Mensch mehr. Und außerdem bekommen wir dann Probleme mit der Tastaturbelegung.“
„Hast du schon was fertig? Ich denke wir nehmen ‚Lemure‘, das klingt doch fast wie ‚Lemmings‘, oder?“
„Au ja, ich mal ein paar niedliche kleine Äffchen, schließlich kann man den Kids heute keine grünhaarigen Punker mehr zumuten.“

So stelle ich mir das vor, 2008 bei Magnussoft.

Also wie gesagt, eigentlich kein schlechtes Spiel, aber ich vermisse meine kleine grünen Punker, die sich mit einem kräftigem yippee in die Schlacht stürzten…

Wahrscheinlich bin ich nur ein sentimentaler alter Sack, aber ich spiele lieber das Original, entweder per Emulator oder als Javagame.

Alle anderen können das Spiel für 30.- € bei z.B. Amazon erwerben, am besten über unseren Shop. Dann haben wir wenigstens auch was davon.

Danke.

0 Antworten auf “Lemure

  1. Games mag ich sehr:) Lemure finde schon sehr gut.Ehrlich gesagt finde die Neuigkeiten, in alle Bereiche, interessanter und spannender als die alte.Danke.

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