DOFUS: Battles HD (iPad)

Ankama hat in den letzten Jahren vor allem in Frankreich rund um DOFUS ein kleines MMORPG-Imperium aufgebaut, das mit dem Branchenprimus durchaus mithalten kann. Das Rollenspiel setzt dabei auf Mangagrafik und bietet dank rundenbasierter Kämpfe („Besonnenheit übertrifft Geschicklichkeit“) einen etwas anderen Ansatz als das Gros der Wettbewerber.
Und jetzt wagt man sich also auch auf das Schlachtfeld des Mobile Gamings. Dabei wird jetzt aber nicht einfach ein kleines Zusatzprogramm a lá Mobile Armory auf dem Markt geworfen, sondern gleich ein neues Genre, bzw. ein Mix aus dreien, ausprobiert.

Die Welt der Zwölf in Gefahr

Die Geschichte ist schnell erzählt: Der geniale Erfinder „Jeff Stobbs“ ist von einem Dämon besessen und bedroht die Welt der Zwölf. Nur der Drache Animakhal kann verhindern, dass die Welt ins Chaos stürzt. Dazu müsst Ihr ihn aber beschützen, denn die Rettung der Welt erfordert höchste Konzentration. Wenn er auch nur kurz gestört wird, dann ist die Welt im Eimer, beziehungsweise in den Klauen von Mr. Stobbs‘ Dämonen.
Dazu gilt es mindestens drei Genres zu beherrschen:

Tower Defense: Beschützen könnt Ihr den Drachen, indem ihr eure Heldenarmee zwischen den Monstern und dem Drachen platziert. DOFUS: Battles bietet dabei zwei unterschiedliche Klassen von Helden. Da wären zunächst einmal die Kämpfer, die den Monstern direkt Schaden zufügen. Und es gibt die Helfer, die den Kämpfern helfen, indem sie etwa heilen. Dabei ist jeder der zwölf Helden einem der zwölf Götter zugeordnet.

Strategie: Das Tower Defense Genre hat natürlich schon von Natur aus Strategieelemente, aber DOFUS: Battles treibt es noch etwas bunter als andere. Die Level sind so angelegt, dass es manchmal nötig ist, während des Spiels seine Truppen zu verschieben. Und auch die Kristalle, aus denen man neue Helden erschaffen kann, gilt es, sorgfältig zu verwalten und in seine Planungen einzubeziehen.

Rollenspiel: In den Kämpfen sammeln die Helden Erfahrung und können so durch Levelaufstieg Ihre Eigenschaften verbessern. Da das aber natürlich nicht reicht, gibt es auch noch jede Menge Ausrüstung, um die Helden entsprechend einzukleiden und zu verbessern. Sozusagen als Bonus gibt es für Rollenspielfreunde auch noch massig zu lesen, über die Welt der Zwölf, die Götter, die Helden, die Monster und natürlich über Mister Stobbs und seinen Dämon.

Die Welt der Zwölf, ein Kinderspiel?

Aber genug der Theorie, schauen wir uns an wie und ob dieser Mix funktioniert.
Alles beginnt mit einer kleinen Einführung samt Tutorial. Hier fällt schon die Liebe zum Detail auf, mit der DOFUS: Battles gesegnet ist. Die Grafik ist liebevoll gezeichnet, die Animationen flüssig und das Drumherum nett aufbereitet.
Die Grundzutaten sind dabei einfach: Helden kann man für Kristalle kaufen, 5 Kristalle ergeben einen Helden. Gefallene Monster lassen je nach ihrer Stärke eine gewisse Anzahl von Kristallen liegen, die man einsammeln und in neue Helden investieren kann.
Am Anfang kann ich so drei Helden platzieren, ich entscheide mich für zwei Pekino – das ist der Nahkämpfer – und eine Louna als Heilerin im Hintergrund. Nachdem ich die erste Welle so überstanden habe, kann ich meine Kämpfer neu platzieren und so die zweite Welle abfangen. Dabei hilft mir auch die Bogenschützin Eclipse. Wer will, darf natürlich ganz RPG-mässig die Namen und das Geschlecht ändern, wobei „Legolas“ für den Bogenschützen vielleicht nicht sonderlich originell ist.
Für das dabei gewonnene Gold besorge ich mir im Shop die ersten Ausrüstungsgegenstände und nehme das nächste Level in Angriff.
Als Tower Defense-Veteran, gestählt durch unzählige Plants vs. Zombies-Schlachten, pflüge ich mich so durch die ersten Level, nur um dann im vierten grandios zu scheitern…
Was ich auch probiere, irgendwie kommt immer ein Monster durch und stört den Drachen bei der Rettung der Welt.
Hmm, ganz so niedlich wie das Spiel aussieht, ist also gar nicht. Also gut, was tun? Eine Möglichkeit ist, die Schwierigkeitgrad auf einfach zu stellen. Den Schwierigkeitsgrad darf man nämlich vor jedem Level aus einen der drei Stufen „Defender“ (leicht), „Strategist“ (mittel) oder „Genius“ (schwer) auswählen. Aber erstens spricht das gegen meine Spielerehre und zweitens verliere ich trotzdem.
Na ja, zur Entspannung noch mal eins der ersten Level spielen, und um mein Ego zu streicheln natürlich diesmal auf „Genius“.
Ah, Perkino ist ein Level aufgestiegen und hat seine Fähigkeiten verbessert, sieh an. Vielleicht sollte ich jetzt noch einmal das verflixte vierte Level testen? Na also, geht doch.

Nachdem ich diese Hürde genommen habe, erwartet mich die nächste Überraschung: Ein kleines Zwischenspiel. Es gilt durch Neigung des iPads eine Figur durch ein Labyrinth zu steuern, Monstern auszuweichen und ein paar Schätze einzusammeln. Eine nette Abwechselung. Kurz danach finde ich noch ein paar andere Minispiele, ein Glücksrad und ein weiteres Labyrinth.
Aber der nächste Kampf gestaltet sich wieder ähnlich unmöglich wie das vierte Level. Also wieder zurück und in den unteren Leveln Erfahrung sammeln. Dieses Grinden ist ja auch irgendwie rollenspieltypisch, oder?
Aber dann erfreut DOFUS: Battles nach bestandenen Kampf mit einem neuen Feature: es gibt Tränke zu kaufen! Eine neue strategische Komponente und eine neue Methode, meinen Goldvorrat schmelzen zu lassen. Dabei habe ich noch nicht einmal alle Helden vernünftig ausgerüstet.

Screenshots (klicken für mehr)

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Die Welt der Zwölf: Der Mix machts

DOFUS: Battles ist also durchaus anspruchsvolle Kost. Wobei das Grinden in unteren Leveln vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Hier merkt man schon eindeutig, dass die Macher aus der RPG-Ecke kommen. Aber die Mischung aus Kämpfern und Helfern erlaubt für die Level durchaus verschiedene Strategien und belebt das Tower Defense System. Die Rollenspielelemente werden Hardcore-RPGler vielleicht nicht gerade vom Stuhl reissen. Aber auch hier gilt: ein schmückendes Beiwerk hat noch keinem Spiel geschadet. Das Auswählen der Ausrüstung erfordert schon einiges Nachdenken. Denn natürlich kann man sich nicht alles leisten, was man gerne hätte. Die Geschichte ist zwar kein Schwergewicht wie bei Dragon Age: Origins, aber durchaus lesenswert, alleine schon wegen der humorvollen Präsentation.
Als Fazit bleibt eigentlich nur eins: Besorgt euch die Demoversion des Spiels im App Store und entscheidet dann, ob ihr den Mix mögt! Oder Ihr kauft euch das Spiel gleich.

App Store

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Hier noch der Link zu allen DOFUS: Battles-Varianten im App Store

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