Need For Speed Shift (iPhone)

Nachdem sich die Need For Speed-Serie in der letzten Zeit immer weiter von ihren Wurzeln entfernt hatte, wollten die Entwickler anscheinend ein paar Gänge zurückschalten. Keine abenteuerlichen Geschichten mehr, keine Polizei-Verfolgungsjagden oder illegale Straßenrennen. Sondern einfach nur ein Rennspiel – mit ein wenig Nitro unter dem Motor.

Alles beginnt – ja wo wohl? – auf der Rennstrecke natürlich. Ohne großen Menüfirlefranz findet man sich nach dem ersten Starten der App auf der Tutorial-Strecke wieder. Hier werden die Steuerung sowie die Grundelemente des Spiels erklärt, was die Ideallinie ist (dazu später), das Fahren im Windschatten und natürlich die Nitro-Beschleunigung. Schon kurze Zeit danach kann man das erworbene Wissen in echten Rennen unter Beweis stellen. Spätestens nach dem ersten Sieg wird klar, um was es geht: Sterne und Cash. Dass man sein Profil mit Auszeichnungen, Aggressions- bzw. Präzisionspunkten ausschmücken kann, ist dabei eine nette Beilage.

Damit es nicht zu schnell langweilig wird, hat man verschiedene Rennarten eingebaut, die sich voneinander immer ein wenig unterscheiden. Da wäre zum Beispiel das klassische Zeitfahren, wo man alleine gegen die Zeit fährt. Das Drift-Fahren, wo es darum geht, so viele Punkte wie möglich mit dem Driften zu machen. Das einfache Rennen gegen andere oder das Duell-Rennen, wo man einen gewissen Vorsprung erfahren muss, um zu gewinnen. Aber egal welche Rennen man absolviert und dadurch Sterne verdient, der Spieler hat die Möglichkeit, weitere Sterne ergattern, indem er zum Beispiel den Rundenrekord überbietet. Um überhaupt im Spiel weiter zu kommen werden die erworbenen Sterne benötigt, um weitere Strecken freischalten zu können. Anfangs ist es noch einfach und man fragt sich, wo die Herausforderung ist, doch schon bald dauert es immer länger, dass eine neue Strecke verfügbar ist, da man hier und da einen Stern gern mal unerledigt gelassen hat, weil er außerhalb des eigenen Könnens liegt.

Dass nebenbei verdiente Preisgeld pro Rennen, kann man für die Aufrüstung des Wagens einsetzen oder seinen Fuhrpark mit zusätzlichen Prachtkarossen erweitern. Viele Modelle sind aber anfangs noch nicht vorhanden, da diese ebenfalls erst freigespielt werden müssen. Die Kriterien sind entweder die absolvierten Strecken oder der Level des Spielers.

Diese Level erhöhen sich jedesmal ab einer gewissen Anzahl von Fahrpunkten. Diese bekommt man in einem – sagen wie es mal vereinfacht – gut/böse System. Die Punkte spalten sich innerhalb des Rennens in zwei Kategorien: Präzision und Aggression. Aggressionspunkte erhält der Spieler, wenn er sich beim Rennen wild und unfair verhält, also indem er den Gegner von der Strecke schubst, stark anfährt, im Windschatten fährt oder driftet. Präzisionspunkte dagegen erhält man, wenn man die Idealllinien verfolgt oder die Kurven sauber gemeistert werden. Man kann bedenkenlos die Fahrverhalten mischen, da am Ende so wieso beide Punkte-Arten in einen Topf geworfen werden.

Die erwähnte Ideallinie ist eine weitere Besonderheit von Need For Speed Shift. Erst dachte ich, dass es eine Fahrhilfe für Anfänger ist. Und irgendwie denke ich das immer noch, das kann sie aber nicht sein, da sie nicht ausgeblendet werden kann und für die erwähnten Präzisionspunkte benötigt wird. Diese Linie erstreckt sich über die ganze Fahrtstrecke und besteht aus Grünen, Gelben oder Roten Pfeilen. Sie zeigen dem Spieler, wie er am besten zu fahren hat. Werden die Pfeile rot, sollte man an der Stelle abbremsen. Grün bedeutet hingegen beschleunigen. Dadurch wird das Fahren deutlich erleichtert. Doch da vermisst man schon manchmal die freie Entscheidung, auf welcher Straßenseite man fährt oder wann man abbremsen sollte, so wie es von jeher die Herausforderung bei solchen Spielen war.

Eine weitere Unterstützung ist – neben der automatische Gangschaltung – die Fahrhilfe. Dabei bremst der Wagen je nach Kurvenlage selbstständig. Anfangs scheint es eine große Anfängerhilfe zu sein, doch im späteren Spielverlauf scheint genau diese Hilfe schuld zu sein, dass man zu langsam durch das Rennen kommt, und so ist diese eher hinderlich.

Die Physik im Spiel ist was das Fahren angeht recht präzise und sicher. Da muss man schon die Fahrhilfe abgeschaltet haben, um das zu bemerkten. Was die Zerstörungskraft im Spiel aber angeht, geht bei noch so großem Zusammenprall nur die Scheibe kaputt. Die Karrosserie bleibt ohne Kratzer. Das Auto muss ja nicht gleich explodieren, aber ich hätte mir hier und da schon ein paar Schrammen gewünscht.

Den Multiplayer Modus von Need For Speed Shift konnte ich leider nicht testen, da hierfür ein weiterer Spieler mit einem weiteren iPhone benötigt wird, der im gleichen WLAN-Netz sein muss. Eine Online-Funktion wird hier leider nicht angeboten.

Fazit:

Need For Speed Shift ist auf jeden Fall eins der besseren Rennspiele auf dem iPhone. Die verschiedenen Rennmodi sorgen für Abwechslung. Die Spielerhilfen lassen anfangs jedem Anfänger schnell Erfolge verzeichnen, doch wenn man weit kommen will sollte man schnell lernen, ohne auszukommen. Die Grafik ist zumindest bei den Autos schön anzusehen, bei der Rennumgebung wurde dabei gespart. Mitten in den Rennen fällt das aber nicht unbedingt auf. Das Wertungssystem lässt nur zu Beginn den Wettbewerbsgeist aufflammen, da hier kein Zugang zum Internet geschaffen wurde um sich mit anderen punktemässig zu vergleichen. Wer sich aber daran nicht stört und ein gutes Rennspiel für zwischendurch wünscht, ist mit Need For Speed Shift gut bedient.

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Screenshots (klicken für mehr)

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