BreakQuest

»Arkanoid« gehört neben »Tetris« wohl zu dem Spiel, das die meisten Bastardierungen, Clones und Neuauflagen hervorgebracht hat. Dabei ist es selbst schon ein Clone des Spiels »Breakout«. Das einfache Spielprinzip und der hohe Bekanntheitsgrad dieser Spiele stellen eine Versuchung dar, der die Entwickler scharenweise erliegen. Besonders im Sharewarebereich tummelt sich eine nahezu unüberschaubare Anzahl von »Arkanoid«-Clones – viele davon des Spielens nicht würdig. Umso erfreulicher ist es, wenn man eine Variante findet, die das Spielprinzip tatsächlich um neue Ideen bereichern kann.

»BreakQuest« stammt eigentlich von Nurium Games. Den Mac-Port des Spiels haben wir Red Marble Games zu verdanken, die sich bisher hauptsächlich mit kurzweiligen Puzzle-Spielen einen Namen gemacht haben. Das Spiel ist sowohl im Eigenvertrieb als auch über Phelios zu beziehen.

Die Regeln unterscheiden sich kaum von denen anderer »Arkanoid«-Spiele. Ihr steuert ein am unteren Rand des Spielfeldes platziertes Raumschiff. Ihr könnt das Schiff mit der Maus nach links oder rechts bewegen. Innerhalb des Spielfeldes sind Blöcke platziert, die sich in Luft auflösen, wenn ein Ball, den ihr mit eurem Schiff ins Spielfeld gefeuert habt, mit ihnen kollidiert. Während das Spielfeld nach links, rechts und oben durch Mauern begrenzt ist, befindet sich unter eurem Raumschiff ein großes, gähnendes Loch. Eure Aufgabe besteht nun zum Einen darin, mit dem Schiffchen den Ball am Verlassen des Spielfeldes zu hindern, zum Anderen gilt es, die Laufrichtung des Balles so geschickt zu beeinflussen, dass ihr alle Blöcke vom Spielfeld räumen könnt.

Um euch die Sache leichter zu machen, erscheinen ab und zu Power-Ups, die euer Schiff – falls aufgelesen – mit äußerst kraftvollen Extrawaffen ausstatten, dazu zählen verschiedene Raketen, aber auch Schnellfeuerwaffen. Außerdem kann durch ein Power-Up die Größe eures Schiffes, seine Form, die Geschwindigkeit des Balls, die Form des Balls, die Anzahl der Bälle… mit anderen Worten: so ziemlich alles verändert werden. Leider gibt es auch Power-Downs, die beim Auflesen einen negativen Effekt haben – euer Schiff wird kleiner, der Ball schlingert völlig unberechenbar durch das Spielfeld oder die Steuerung des Schiffs wird erschwert – nur um ein paar Beispiele genannt zu haben.

Das Spiel bietet zwei Spielmodi: Der erste Modus, »Quest«, bietet die Möglichkeit, aus den bereits gemeisterten Level einen als Einstiegslevel wählen zu können. Wenn ihr einen weiteren Level meistert, könnt ihr in Zukunft auch von diesem euer Spiel beginnen. Im zweiten Modus, »Arcade«, spielt ihr die Level, insgesamt hundert, lediglich der Reihe nach durch, ohne einen Einstiegslevel wählen zu können. Das Spiel bietet für jeden Modus eine zehnstellige Highscoreliste, die leider nicht online-fähig ist.

In der Präsentation kann das Spiel leider nicht punkten. Die Grafik ist zwar kindgerecht farbenfroh, kann mit einigen netten Effekten Akzente setzen und beizeiten sogar überraschen, bleibt unterm Strich aber dennoch durchschnittlich. Die Soundeffekte erfüllen ihren Zweck, sind aber auch nichts besonderes. Die Musik nervt leider schon nach kurzer Zeit und wird deswegen bald abgestellt. Da das Spiel nicht besonders Ressourcenhungrig ist, steht der Musikuntermalung mit iTunes jedoch nichts im Weg.

Die Mängel in Grafik und Soundgestaltung kann »BreakQuest« jedoch locker durch innovative und witzige Ideen in der Levelgestaltung aufwiegen. Das Spiel bringt einen unerschöpflich scheinenden Vorrat an Blöcken und Aufgabenstellungen mit. Neben den Blöcken, eurem Schiff und dem Ball tummeln sich Gegner im Spielfeld, die bei Berührung mit dem Ball dessen Laufrichtung verändern können. In einigen Level gehorchen Gegner oder Spielblöcke den Gesetzen der Physik, andere Male zerspringt das Muster der Blöcke bei der ersten Kollision mit der Kugel in kleine Einzelteile. Ein anderes Mal ändern die Blöcke bei Berührung des Balls lediglich ihre Farbe und verschwinden erst, wenn alle Blöcke einer Reihe die gleiche Farbe haben, oder das Spiel verneigt sich vor Klassikern der Videospielgeschichte: Hommages an »Space Invaders«, »Asteroids« und »Tetris« sind im Levelsortiment enthalten und warten darauf, vom Spieler gemeistert zu werden. Den Level-Designern gehen auch auf lange Distanz die Ideen nicht aus. Zwar gibt es ab und zu auch ein paar langweiligere Level, jedoch wird der Spieler kurz danach wieder mit einem Feuerwerk an guten Ideen überrascht und entschädigt.

Apropos Langweile: Zwar hat man sich jede nur erdenkliche Mühe gegeben, die berühmt/berüchtigte Jagd nach dem letzten Block so kurz wie möglich zu gestalten, aber leider konnte auch bei diesem Spiel nicht verhindert werden, dass gegen Ende eines jeden Levels gewisse Längen entstehen. Das ist wirklich schade und – von der durchschnittlichen Präsentation abgesehen – der einzige Punkt, der das Spiel vom Aufstieg in noch höhere Wertungsregionen abhält.

Red Marble Games geben keine minimalen Systemanforderungen an, somit können auch wir keine verbindlichen Angaben dazu machen. Die unten angeführten Angaben sind lediglich Schätzwerte. Da jedoch eine Demo des Spiels angeboten wird, kann sich jeder Interessierte vor dem Kauf einen Eindruck über die Performance des Spiels auf dem heimischen Rechner machen.

Fazit:

»BreakQuest« ist neben Ambrosias »Pop-Pop« der beste »Arkanoid«-Clone, der auf dem Mac gespielt werden kann. An Genregrößen wie das asbach-uralte, aber immer noch geniale C64-»Krakout« kommt es meiner Meinung nach zwar nicht heran, aber immerhin ist es verdammt nah dran. Das Spiel bietet innovative Ideen und hält den geneigten Spieler auch längerfristig bei der Stange. Fans von kurzweiliger Arcade-Action können bedenkenlos zugreifen.

Christian Schramm

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Produkt bei Red Marble Games.

Bilder (klicken für mehr)

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Habt Ihr eigene Bilder dazu? Schickt sie uns!“ target=“_blank“>im macinplay-Shop.

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