Creatures

Albia ist die Welt von Creatures. In ihr gibt es viele aufregende Orte zu entdecken, die voller Wunder aber auch voller Gefahren stecken.

Die Geschöpfe von Albia sind bekannt: Bienen, Vögel, Fische, Quallen und Seepferdchen – nur die Norns sind neu, und die Grendels. Die Norns sind putzige Wesen, die aus Eiern kriechen und lustige Geräusche von sich geben. Sie sind meist freundlich und neugierig. Und sie lernen. Sie lernen Essen, sie lernen Spielen, sie lernen Küssen und Liebe machen, sie lernen Eier legen und sie lernen Sprechen. Und die Norns sind deine Schützlinge. Norns sind künstlich erzeugte Wesen, genau wie ihre Mitbewohner, die Grendels: Diese sind ein Prototyp des künstlichen Lebens, der leider bösartige und destruktive Neigungen zeigt. Grendels können eine Reihe von häßlichen Krankheiten mit sich herumschleppen.

Du als Oberaufseher der Norns sollst möglichst viele aufeinander folgende Generationen von Norns züchten, und das bedeutet Schwerstarbeit, denn es ist gar nicht so einfach, eine Rasselbande von Norns vor den Unbilden des Lebens zu schützen – vor den fiesen Grendels, die deinen Schützlingen das Futter stehlen wollen und ihre Krankheiten übertragen, vor giftigen Pflanzen, aber auch vor Einsamkeit und Langeweile.

Du begleitest deine ersten Norns von der Geburt über die nacheinander ablaufenden Phasen des Babyseins, der Kindheit, der Pubertät, des Erwachsenseins bis hin ins hohe Alter. Irgendwann – immer dann, wenn man einen besonders lieb gewonnen hat – stirbt ein Norn auch mal. Die normale Lebensspanne eines Norns liegt bei rund acht bis neun Stunden, die du natürlich vor dem Spiel verbringst.

Ich entsann mich, dass mir Creatures bereits vor Jahren unheimlichen Spaß gemacht hat. Also holte ich die CD heraus, und als erstes fiel mir eine Diskette entgegen, auf der die Norn-DNS in Form von Eier-Dateien gespeichert sind. Und da saß ich nun – mit einem iMac und einem Lombard-Powerbook, jeweils ohne Diskettenlaufwerk. Also keine Chance an meine Original-Eier heranzukommen.

Glücklicherweise gibt es in Creatures eine Funktion, die die DNS eines Norns exportieren kann. Entsprechend gibt es auch eine Import-Funktion. Und außerdem gibt’s im Internet einen Haufen Leute, die ihre Norns als Import-Dateien zur Verfügung stellen. Danke, Leute! Von einem von euch habe ich einen Sixpack Norns heruntergezogen (für Windows-PC-Creatures gezippt), entzippt und in die Märchenlandschaft von Albia importiert.

Sogleich begannen meine lieben Kleinen damit, herumzutollen und Dinge auszuprobieren: einen Brummkreisel, einen Ball, Fahrstühle und die Lernmaschine, die ab der Phase der Kindheit einen ziemlichen Reiz auf die Norns ausübt. Mit Hilfe der Lernmaschine lernen die Norns kurze Begriffe wie „Halt“, „Schlaf“, „Hol“, „Lass“ und so weiter. Weitere Dinge kann man den Norns beibringen, indem man den Mauszeiger über einen Gegenstand bewegt und es benennt, z. B. „Futter“ für Mohrrüben und Käsestücke. Sehr nett ist das Feature, das den Spieler sehen lässt, auf welchen Gegenstand der Norn sich gerade konzentriert. Das hilft beim Lehren besonders gut, da ein typischer Norn die Aufmerksamkeitsspanne eines Dosenbrotes hat.

Dies ist ein Spiel für werdende Papis und Mamis, denn hier kann man schon mal üben, mit Zuckerbrot und Peitsche zu erziehen. Hat ein Norn ein Kommando richtig befolgt, kann man es per „Kraul“-Funktion belohnen, widersetzt es sich dem Befehl gibt’s einen Klaps auf den Po.

Die zweidimensionale Landschaft des Norn-Landes Albia ist niedlich gezeichnet und voller Details und Ideen. Albia ist toll – auch du selbst als Norn-Papi oder Norn-Mami entdeckst immer neue Dinge. Da es gnz schön Zeit kosten kann, einem Norn das Fressen oder ein paar handfeste Begriffe beizubringen, ist das Spiel auch ziemlich kurzweilig. Über nachladbare Züchter-, Gesundheits-, Besitzersets etc. kannst du auch noch direkten Einfluss ausüben. Hier kannst du Gott spielen, jedenfalls ein wenig.

Creatures ist ein langatmiges Spiel, und diesen langen Atem solltest du mitbringen, damit dir Creatures Spaß macht.

Dir steht ein Mauszeiger zur Verfügung. Mit diesem Zeiger kannst du Hebel ziehen, Knöpfe drücken und Maschinen in Gang setzen. Du kannst deine Norns kitzeln (Lob), indem du ihre obere Hälfte anklickst, oder sie Schlagen (Tadel), indem du die untere Hälfte anklickst. Leider ist der Mauszeiger hier ziemlich unpräzise, so dass du gelegentlich einen Norn unverdient lobst oder schlägst, obwohl du genau das nicht wolltest.

Ansonsten verstecken sich viele Funktionen des Spiels in einer unübersichtlichen Icon-Leiste und einer ebenso unübersichtlichen Menüleiste.

Creatures an sich ist recht stabil. Ich habe jedoch auf meinem iMac häufig Fehler („Unzureichender Speicher“ und so was) beim Öffnen der Sets. Diese scheinen auf irgendeiner Microsoft-Technologie zu basieren, was mich ohnehin hätte skeptisch machen sollen… Diese Fehler haben zur Folge, dass Creatures zwar weiter läuft, jedoch mit eingeschränkter Funktionalität. Das Zuweisen von mehr Speicher für Spiel und die übrigen Programme im Creatures-Ordner hat keinen Erfolg gebracht.

Creatures gibt sich mit niedrigen Hardwarevoraussetzungen zufrieden, ist jedoch dankbar für jedes Megahertz und Megabyte mehr. Besonders, wenn viele Norns und Grendels auf dem Screen zu sehen sind, macht das Scrollen keinen Spaß mehr.

Fazit:

Ein Spiel, das auch über einen längeren Zeitraum Spaß macht, und zwar Jung und Alt – es sei denn, man ist ungeduldig oder mag sonst nur Shooter – dieser Typ Macinplayer sollte sich besser woanders umschauen… 🙂

Verfügbarkeit

Das Spiel ist leider vergriffen.

Screenshots (klicken für mehr)

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