F/A-18 Hornet Korea

Zwischen Nord- und Südkorea herrscht große Spannung, ein Krieg wird permanent wahrscheinlicher, und schließlich kommt es auch zur Eskalation. Du schlüpfst in die Rolle eines Piloten der US Navy und ihrer F/A-18 Hornet, dem typischen Navy-Kampfjet der USA. Von verschiedenen Stützpunkten, entweder zu Lande auf dem südlichen Teil der Halbinsel oder zu Wasser vom Flugzeugträger „Enterprise“ wird gestartet. Deine Mission: Die nordkoreanische Invasionsarmee wieder zurück ins eigene Land zu treiben, um in der letzten Mission ein besonderes Geschenk abzuliefern.

Als ich das Spiel das erste Mal gestartet habe, bekam ich einen von diesen Bildschirmen zu sehen, die außer einem schön gerenderten Hintergrundbild nix enthalten. Nach einigem Hin und Her entdeckte ich schließlich, dass ich einige Teile auf dem Schirm anklicken konnte, andere nicht. Leider sind diese Hotspots schlecht zu erkennen. Nachdem ich erst einmal den Teil des Bildes gefunden hatte, der mich ins Cockpit beförderte, konnte ich alle möglichen Einstellungen vornehmen, nur halt in einem wesentlich aufgeräumteren Menu, das um einiges schneller und einfacher zu bedienen ist als der Startbildschirm, obwohl es erheblich komplexer ist. Jetzt konnte ich die Grafik-, Spiel-, Realismus-, und sonstige Einstellugen auswählen.

Nachdem ich das ganze langweilige Zeugs hinter mir hatte, musste ich nur noch die Mission auswählen, und dann war ich endlich im „richtigen“ Cockpit. Und los ging’s!

Hat man sich erst einmal die nötige Zeit genommen (ein bis zwei Wochenenden), um alle Kontrollen des Flugzeugs verstanden zu haben und bedienen zu können – bzw. bis man sich durch die zahlreichen Lehrgänge gekämpft hat, die dem Piloten in Ton, Text und Bild alles veranschaulichen – und seinen ersten Luftkampf überlebt hat, bringt dieses Spiel richtig Spaß. Das mag zum einem daran liegen, dass man eine Menge unterschiedlicher Missionen fliegen kann, die leider, wie schon seit Version 1.0, linear angeordnet sind. Das kann man aber umgehen mit der sogenannten „Instant Action“, die es dem Spieler erlaubt, alle verfügbaren Missionen sofort zu spielen. Ein anderer Grund ist aber sicherlich auch der Mission Editor, mit dem man sich fix einen Luftkampf à la Hornet-Staffel gegen Falcon-Geschwader (oder auch Bomber, Schiffe, usw.) basteln kann. Außerdem lassen sich Dogfights von bis zu vier Spielern über AppleTalk oder TCP/IP realisieren.

Wie gesagt: Man braucht seine Zeit, um sich in das Spiel reinzufinden. Besitzt man bereits einen der Vorgänger, ist die Lernphase relativ kurz, ist man allerdings ein kompletter Neuling, braucht man dafür schon etwas länger, da man hier so ziemlich alles einstellen kann, vom Abtast-Winkel des Radars bin hin zu der Art, wie der Autopilot steuern soll. Das ist wohl auch ein Grund, warum viele Leute vor einem Flugsimulator wie F/A-18 Hornet (oder auch Falcon 4.0 – siehe dort) zurückschrecken. Hat man aber alle Kontrollen gut drauf, macht es richtig Spaß, die gegnerischen MIGs und SUs vom Himmel zu holen, oder dem einen oder anderen Kraftwerk mit einer Bombe den letzten Rest zu geben.

Das Interface ist wie bereits gesagt am Anfang leicht unübersichtlich, präsentiert sich dann aber sehr aufgeräumt und übersichtlich. Das Cockpit selber lässt sich leider nicht mit der Maus – wie z.B bei „Falcon 4.0“ oder „A-10 Attack!“ – steuern, sondern ausschließlich über das Keyboard und einen Joystick, der zum Fliegen sowieso obligatorisch ist. Ansonsten hat man eine wirklich sehr gelungene Nachbildung des Cockpits vor sich, auf dem man schnell alle notwendigen Informationen ablesen kann, was sich in einem heißen Luftkampf immer gut macht.

Was den Realismus, und meiner Meinung nach auch den Spielspaß, erhöht, ist die sogenannte Padlock-Sicht. Sprich: Man sieht wirklich aus dem Helm des Piloten, und der eigene Kopf ist eine frei schwenkbare Kamera, die man in alle realistischen (!) Richtungen drehen kann. Sehr angenehm: Sollten mal die Anzeigen ausfallen, kann man auf die Tragflächen gucken und so sehen, was für eine Sorte tödlicher Ladung man noch an Bord hat (sollte das einen dann tatsächlich noch interessieren…). Insgesamt kann man das Geschehen jedoch aus 18 verschiedenen Perspektiven betrachten, was beim Ausweichen von Raketen sehr sinnvoll ist.

Abgesehen von zwei kleineren Bugs, die mir aufgefallen sind, läuft das Spiel im Gegensatz zu seinem „grossen Bruder“ Falcon 4.0 angenehm stabil. Die Bugs selber beziehen sich aber nicht auf das eigentliche Spielgeschehen, sondern auf die Nachbesprechung und das Angucken von Filmen im Replay.

Selbst PowerPCs der ersten Genration kommen mit diesem Flugsimulator klar. So richtig schön wird er allerdings erst unter einem schnelleren Prozessor und einer 3D-Grafikkarte.

Fazit:

F/A-18 Hornet Korea ist ein extrem realistischer Flugsimulator, der trotz seines relativ hohen Alters immer noch mit einer schönen Grafik daherkommt und auch auf älteren Computern noch zum Laufen zu kriegen ist. Sieht man einmal von dem moralischen Hintergrund des Tötens und Krieges ab, kann man mit diesem Flugsimulator seine helle Freude haben, besonders dann wenn man über das Utility GameRanger gegen Piloten aus der ganzen Welt antritt, um dann zu merken, dass man doch nicht so gut ist, wie man eigentlich dachte…

Maximilian Bobzien

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Spiel gelegentlich im macinplay-Shop.

Screenshots (klicken für mehr)

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