Majesty: The Fantasy Kingdom Simulator

Es ist echt toll König zu sein… In Majesty („The Fantasy Kingdom Simulator“) darf man’s mal selber ausprobieren. Es stehen gleich zu Beginn des Spiels ein paar Gebäude locker um das Zentrum der Macht (eine kleine Burg) verteilt, und sofort regt sich Leben. Bauern laufen herum, ein Steuereintreiber geht seiner Arbeit nach, und fantasievolle Gegner versuchen ihn davon abzuhalten. Diese Gegner gilt es mit den eigenen Truppen zu schlagen. Da es keine echten Truppen gibt, ist man auf die tatkräftige Unterstützung einzelner Helden angewiesen. Aber die entwickeln ein echtes Eigenleben.

Man hat in Majesty seine Helden nicht so direkt unter Kontrolle, wie man es aus anderen Echtzeitstrategie-Titeln gewohnt ist. Aber macht nix. Der neue Ansatz mit der indirekten Kontrolle klappt prima. Man setzt einfach eine Belohnung auf ein Monster, ein Gebäude oder einen gegnerischen Helden oder auch auf einen unerforschten Abschnitt der Karte, und die Helden stürmen los… wenn die Belohnung attraktiv genug ist, oder die Helden überhaupt von der Belohnung erfahren… So ganz nebenbei baut man noch Kasernen, Gilden und Tempel, um noch mehr Helden anwerben zu können, Marktplätze und Handelsposten, damit sich die Helden ausrüsten können und um natürlich selbst ordentlich Steuergelder einzunehmen! Wozu ist man denn sonst König, wenn nicht des Geldes wegen? Schließlich kosten die einzelnen Gebäude eine Menge Geld und wenn man mehrere Gebäude eines Typs haben möchte, steigen die Preise mit jedem weiteren Bau immer stärker an. Dummerweise arbeiten die Helden auch nicht nur für lau.

Neben den Belohnungen für die Helden gibt es noch eine zweite Möglichkeit auf das Spiel Einfluss zu nehmen. Sobald man einen Zaubererturm oder einen Tempel gebaut hat, darf man sein Reich mit Zaubersprüchen malträtieren, wenn man genug Geld hat, sich das zu leisten. Jeder Tempel (mit der Ausnahme von Krolm) bietet dem Regenten pro Ausbaustufe (zwei bis drei gibt es insgesamt) einen Zauberspruch an. Aber Vorsicht, nicht jeder Tempel verträgt sich mit den anderen Tempeln. Ein Agrela-Tempel (Heilerinnen) verträgt sich zum Beispiel nicht mit einem Krypta-Tempel (Totenbeschwörerinnen). Durch den Agrela-Tempel erhält man aber den günstigen „Heilen“-Zauberspruch… Dafür gibt es bei den Krypta-Anhängerinnen eine Zauberspruch zum Beschwören von Skelettkriegern, sehr praktisch! Insgesamt würden sich sieben verschiedene Tempel mit ihren Einheiten und Zaubersprüchen dem aufstrebenden Königreich anschließen. Es ist nicht einfach, König zu sein… und überhaupt, wollen wir lieber mit den Elfen oder mit den Zwergen kooperieren? Und Gnome als superschnelle Baumeister sind auch nicht so ganz verkehrt…

Jeder Held hat einen eignen Namen (!), und man kann sich genau ansehen, was er gerade macht. Auch die Ausrüstung wird aufgelistet (Hilfe, warum geht mein Level 10 Ranger ohne Heiltränke auf Monsterjagd?). Sobald der Trainingsplatz gebaut ist, können Turniere ausgerichtet werden, damit die Helden sich verbessern und höhere Levels und mehr Hitpoints erlangen. Und damit die eigene Schatzkammer wächst und gedeiht. Auch wenn es in jedem Spiel neue Helden mit neuen Namen gibt, so wachsen einem die Jungs und Mädels doch ans Herz und wenn ein Held stirbt, kann das einem schon zu schaffen machen. Wenn man schnell genug ist und die Tempel weit genug ausgebaut hat , kann man die Leiche sogar wieder beleben.

Das Solo-Spiel besteht aus einer Ansammlung von Einzelmissionen, die im Schwierigkeitsgrad sehr variieren. Eine Kampagne, wie man sie aus Heroes III kennt, gibt es hier nicht. Leider ist der Schwierigkeitsgrad nicht immer ausgewogen. Es kann auch schon einmal passieren, dass man gleich am Anfang der Mission von Drachen angegriffen wird, und eigentlich nichts hat, um sich zu verteidigen. Da hilft es nur die Mission gleich noch einmal zu starten… Neue Karte, neues Glück! Um den Noch-Einmal-Spielen-Faktor hochzuschrauben, wird die Karte bei jedem Spielstart neu generiert. Dadurch kann es natürlich auch passieren, dass die Monster zu dicht am eigenen Palast starten und man so um seine Aufbauphase gebracht wird.

Das ganze Spiel ist mit einer sehr passenden Musik unterlegt, die, obwohl sie sich recht häufig wiederholt, nie aufdringlich wirkt und viel Stimmung und Atmosphäre verbreitet. Außerdem kommentieren die Helden häufig das Spielgeschehen. Vom Levelaufstieg über verlockende Belohnungen oder das Ableben haben die Helden einen netten Spruch auf den virtuellen Lippen. („Nice star!“)

Das einzige Problem mit Majesty ist, dass es einfach zu kurz ist. Die Missionen sind (auch bei dem teilweise hohen Schwierigkeitsgrad) zu schnell durchgespielt. Einigermaßen geübte Spieler werden nach ein paar Tagen alles erledigt haben. Der Missionsgenerator ist zwar ganz nett, aber letztendlich gibt es zu wenige Einstellungsmöglichkeiten, um wirklich anspruchsvolle Szenarios zu kreieren. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Add-On-CD „The Northern Expansion“, die für den PC mittlerweile erhältlich ist, auch noch den Weg auf unsere Macs findet. Neben neuen Missionen gibt es da auch einen aufgebohrten Missionseditor.

Technisch gesehen macht Majesty eine gute Figur. Trotz der G3-Systemanforderung konnte ich das Spiel auf meinem alten PowerMac 5400 mit 603ev/180MHz zum Laufen bringen und auch spielen. Zugegeben, es ist zu langsam, aber es funktioniert. Ab einem 604-Prozessor der jenseits der 200MHz getaktet ist, sollte das Spiel in spielbarer Geschwindigkeit laufen. Auf einem 500er iMac ist das Spiel ohne jegliche Probleme spielbar.

Fazit:

Majesty ist eine gelungene Mischung zwischen Echtzeitstrategie und Rollenspiel. Das Spiel leistet sich keine Schwäche, aber einige gute Ansätze bleiben leider im Ansatz stecken. So ist es ein nettes Feature sich alle Helden wie im Rollenspiel anzusehen und festzustellen, wer die beste Kondition hat, wer die meisten Hitpoints und wer welche Waffen und Rüstungen hat. Nur leider hat das im Spiel kaum eine Bedeutung… die Helden machen ja sowieso was sie wollen. Außerdem passiert eigentlich immer etwas, so daß man nur kurz vor Beendigung einer Mission dazu kommt, sich derartige Statistiken anzusehen.

Cajus Zi

Verfügbarkeit

Das Spiel ist bereits vergriffen.

Screenshots (klicken für mehr)

[flickr album=72157623642428725 num=5 size=Square]

Habt Ihr eigene Screenshots vom Spiel? Schickt sie uns!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

For security, use of Google's reCAPTCHA service is required which is subject to the Google Privacy Policy and Terms of Use.