Massive Assault (Vorschau)

In ferner Zukunft hat die Menscheit einen weiteren Weltkrieg hinter sich und ein vierter, vielleicht alles vernichtender Weltkrieg steht erneut bevor. In allerletzter Sekunde wird die Situation durch den Exodus verhindert; in anderen Teilen unserer Milchstraße hat man Planeten entdeckt, die man besiedeln kann. Doch die zwei Fraktionen, die United Nations Federation und die Phantom League, können ihre Streitigkeiten auch jetzt nicht beilegen, und so kommt es erneut zu Kämpfen, die als „Kriege der neuen Welt“ in die Geschichte eingehen werden.

Rundenbasierte Strategiespiele gab es in letzter Zeit wenig. Obwohl diese taktisch einiges Potenzial haben, sehen die Kollegen in Echtzeit meist besser aus und viele scheuen sicher die Länge einer solchen Strategieparty. Mit Massive Assault könnte sich das aber ändern, denn es unterscheidet sich erheblich von den Klassikern wie Civilisation oder Alpha Centauri. Dabei basiert es auf der „Battle Isle“-Reihe von Blue Byte, die es leider nie auf den Mac geschafft hat. Damit der Spieler es mit Massive Assault richtig krachen lassen kann, wurde natürlich vor allem auf eine zeitgemäße Grafik viel Wert gelegt.

Grundsätzlich spielt man immer auf einer Insel um die Herrschaft, die man natürlich nur erlangen kann, wenn man den Gegner völlig zerstört. Im Gegensatz zur Echtzeitstrategie muss man hier vorher genau überlegen, welche Züge man macht und versuchen zu erraten, in welche Richtung der Gegner marschieren wird, ansonsten kann es in einem Zug zur Katastrophe kommen, zumal der Computer in Massive Assault sehr stark ist und seine Einheiten sehr geschickt einsetzt. Es kommt nämlich darauf an, die 16 verschiedenen Einheiten mit Werten wie Schaden, Rüstung, Mobilität und ähnlichem möglichst geschickt auf der Karte zu platzieren und Spezialfahrzeuge wie Transporter konsequent zu nutzen.

Jede Runde gliedert sich in mehrere Abschnitte. Zunächst bewegt man seine Fahrzeuge auf der Karte hin und her. Schwere Panzer schaffen dabei nur einen oder zwei Wegpunkte, während die schnellen Transporter bis zu sieben Wegpunkte abfahren können. Danach greift man Gegner an oder entlädt Transporter, so dass die langsamen Panzer plötzlich direkt vor des Gegners Basis stehen. Im letzten Abschnitt darf man schließlich neue Einheiten platzieren, limitiert durch den Geldgewinn der letzten Runde, der sich aus Gewinnen, Verlusten und gehaltenen Basen errechnet. Ziel ist es letztendlich, die feindlichen Basen zu zerstören und den Gegner handlungsunfähig zu machen.

In der Kampagne spielt man auf beiden Seiten die Geschichte durch, natürlich fehlt auch ein Multiplayer-Modus nicht. Ob man allerdings in gemischten Netzwerken spielen kann, ist zum Zeitpunkt dieser Vorschau noch nicht ganz klar. Für Kurzweil sorgen auch Extra-Missionen, die man sich auf der Homepage des Entwicklers herunterladen kann. Nach mehreren Tuturials, in dem einem die Einheiten erklärt werden und wie man etwa Basen verteidigt oder Luftschläge durchführt, kann es an die Kampagne gehen oder eine der mehreren Weltkrieg-Karten. Hier spielt man auf sehr großen Inseln und muss sich nicht mit Sekundärzielen herumschlagen, es geht nur um die komplette Vernichtung des Feindes.

Für diese Vorschau habe ich mir die Demoversion für den Windows-PC angeschaut. Vor allem fällt der hohe Schwierigkeitsgrad auf. Wie es scheint, ist Massive Assault nichts für Strategen, die jeden Tag nur wenig Zeit haben oder Mal auf die schnelle eine Runde spielen wollen. Die Szenarien der Demo waren OK, aber der Weltkrieg war von Anfang an eine hoffnungslose Angelegenheit – am PC wurde ein Patch nachgeschoben, der die Balance zwischen menschlichem und KI-Spieler wieder herstellt. Erst bei Release der Mac-Version wird sich zeigen, ob dieser Patch, der den Computer-Gegner etwas leichter macht, in der Mac-Verison gleich enthalten ist.

Grafisch sieht Massive Assault noch gut aus, die Engine holt sicher nicht alles aus aktueller Hardware heraus. Landschaft und Einheiten sind gut ausmodelliert, aber ingesamt finde ich die Texturen zu einfarbig. Hier kommt Massive Assault einfach nicht an die Qualität von anderen Strategiespielen heran, zum Beispiel WarCraft3 oder Age of Mythology. Der Sound ist ebenfalls gelungen, Raketen zischen durch die Luft und Panzer lassen es ordentlich krachen.

Der Soundtrack unterstützt das Spiel sehr gut und ist meistens genau richtig, um sich eine geeignete Taktik zu überlegen. Massive Assault fällt hier nicht durch schnelle Beats auf, sondern lässt die Musik ein wenig im Hintergrund, um den Strategen nicht in der Aufmerksamkeit zu stören.

Fazit:

Massive Assault bringt frischen Wind in die Welt der Strategiespiele, rundenbasierte Neuheiten gab es zuletzt kaum und jetzt kommt gleich ein grafisch ansprechender Neueinsteiger. Der Schwierigkeitsgrad ist aber nicht unbedingt etwas für Anfänger, dennoch sollte Massive Assault einen Blick wert sein.

Felix Gelpke

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Produkt im macinplay-Shop oder bei Amazon.

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