MTX Mototrax

Bis vor kurzem gab es unter den wenigen Rennspielen für den Mac keines (außer dem uralten „Dirt Bike„), das sich den Zweirädern angenommen hat. Mit der Konsolenumsetzung von MTX Mototrax beendet Aspyr Media diesen Missstand endlich. Nicht einmal 30,- Euro kostet der Ritt auf den virtuellen Dreckschleudern.

Das Spiel kommt auf zwei CDs daher. Ein deutsches Handbuch liegt ebenfalls bei. Nach der Installation und dem Programmstart kann man Einstellungen an der Steuerung und den Grafikoptionen vornehmen. Gamepads werden unterstützt, aber auch mit der Tastatur lässt sich das Spiel hervorragend steuern. Sind alle Einstellungen getroffen, kann es auch schon losgehen.

Was hätten’s denn gern?

Der Einzelspieler-Modus wartet mit obligatorischen Spielmodi wie Einzelrennen gegen Computergegner und die Zeit auf. Typisch Konsolenspiel: Weitere Strecken und Fahrer lassen sich durch Erfolge im umfangreichen Karrieremodus frei schalten, der somit den Kern des Spiels darstellt. Vor der großen Karriere stellt man sich zunächst einen Fahrer zusammen. Dieser lässt sich recht individuell gestalten, angefangen beim Gesicht, über die Kleidung bis hin zum Namen auf dem Trikot.

Im Karrieremodus ist der PDA das zentrale Verwaltungsinstrument. Man erhält elektronische Post vom Teammanager, vom Renningenieur oder bekommt Angebote von Sponsoren und anderen Teams. Der Rennstall, in dem man startet, ist mit ziemlich schwachen Motocross-Maschinen ausgestattet. Durch Erfolge in den Rennserien der 125ccm-Klasse kann man sich langsam nach oben arbeiten. An besseres Material gelangt man durch neue Bauteile von Sponsoren oder durch den Wechsel in ein besseres Team. In der 250ccm-Klasse warten dann weitere umfangreiche Rennserien.

Ich will Spaß!

MTX Mototrax ist kein gewöhnliches Rennspiel, sondern bietet neben den spannenden Rennen auch eine große Packung Fun-Sport. Die Freestyle-Events finden in großen Stadien statt und sind mit Sprungschanzen übersät. Zahllose spektakuläre Stunts sind durch verschiedene Tastenkombinationen möglich. In Sprungwettbewerben gilt es, das Publikum zu überzeugen und Punkte zu sammeln, um schließlich an den X Games teilnehmen zu dürfen.

Die vier Free-Ride-Level sind im freien Gelände angesiedelt und sehr abwechslungsreich. Durch das Erfüllen teils wahnwitziger Aufgaben sammelt man Punkte und schaltet weitere Levels und Extras frei.

Schwierigkeitsgrad

Erstaunlich realistisch ist das Fahrmodell geraten. Um möglichst weit zu springen, muss man die Federung komprimieren und wieder loslassen, bevor man abhebt. Entsprechend viele Fehler kann man im Rennen dann auch machen. Die 16 hervorragenden Rennstrecken bieten zahlreiche Tücken, die man aber nach einigen Proberunden gekonnt meistert. Die Schwierigkeit besteht darin, immer die richtige Länge in den Sprüngen zu haben, um den optimalen Rhythmus beizubehalten. Wer nicht weit genug springt, landet zwischen den Hubbeln und verliert seine Geschwindigkeit. Wer hingegen zu weit springt, der bekommt die Kurve nicht mehr, oder er erwischt die nächste Sprungschanze nicht mehr richtig. Aber keine Angst: Übung macht den Meister.

Während die beiden Rennserien der 125ccm-Klasse recht einfach geraten sind, zieht der Schwierigkeitsgrad in der 250ccm-Klasse deutlich an, die Gegner fahren einfach besser als zuvor. Die Rennen sind angenehm knackig und sehr spannend. Unfair wird das Spiel nie, auch nicht bei den Freestyle-Wettbewerben. Die Sprungkombinationen sind in der gegebenen Zeit machbar, und genau das motiviert auch immer dazu, es noch einmal zu versuchen.

Mehr spielen

Gut 25 Stunden Spielzeit für den Karrieremodus kann der durchschnittliche Spieler einplanen. Darüber hinaus kann man sich auch noch dem Mehrspieler-Modus widmen. Der „Dirt Wurx“ genannte Streckeneditor bietet unbegrenzten Nachschub für spannende Rennen mit menschlichen Mitstreitern. Neben den Einzelrennen können auch ganze Rennserien absolviert werden. Durch Teilung des Bildschirms können zwei Spieler gleichzeitig an einem Rechner gegeneinander antreten. Exklusive Online-Modi sind „King of the Hill“ und „Freestyle Battle“. Das ganze funktioniert Mac-Mac-only über GameRanger, leider gibt es im Spiel keinen Server-Browser.

Grafik und Performance

Die Grafik ist, alles in allem, gut gelungen. Zwar wirken die Texturen eher karg, dafür sind die Animationen einfach fantastisch. Die Fahrer turnen wie die Weltmeister durch die Lüfte, oder stellen das Bein in der Kurve raus. In der Wiederholung kann man sich sehr schön ansehen, wie die Federung auf den Fahrbahnuntergrund reagiert.

Getestet wurde das Spiel auf einem PowerBook G4 mit 1,33 GHz. Bei zwei der Motocross-Strecken war die Bildrate oft im kritischen Bereich, so dass es schwer wurde, exakt und somit schnell zu fahren. Ansonsten gab es auf dieser Konfiguration aber nichts zu meckern. Leider werden keine Breitbild-Auflösungen unterstützt. Positiv zu erwähnen sind die schnellen Ladezeiten.

Sound und Musik

Die Sounds der Motoren sind sehr passend und hören sich knackig an. Vor allem die Musik begeistert. Bands wie Slipknot und Metallica (iTunes-Links) rocken ordentlich ab.

Fazit:

MTX Mototrax verbindet die Genres Rennspiel und Fun-Sport auf überzeugende Art und Weise. Der knackige, aber nicht unfaire Schwierigkeitsgrad und die tollen Strecken sorgen für spannende und spaßige Rennen. Die fetzige Musik trägt ihr Übriges zu einem intensiven Spielerlebnis bei, das auch nicht schon nach wenigen Stunden zu Ende ist. Der günstige Preis rundet die ganze Sache noch ab.

Felix Rothmaier

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Produkt im macinplay-Shop.

Bilder (klicken für mehr)

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