RHEM

RHEM ist ein point-and-klick-Adventurespiel ähnlich dem Vorreiter Myst. Durch geschicktes Kombinieren von Schaltern, Hinweisschildern, Pumpen und vielem mehr müssen die Bruchstücke eines Briefes gefunden werden, damit man den Ort RHEM verlassen kann.

Ein kurzer Film führt mich zu dem geheimnisvollen Ort RHEM. Das Schienenfahrzeug fährt durch eine trostlose Landschaft, vorbei an kahlen Bergen, durch etliche Tunnel und hinein in den Bahnhof von RHEM. Dieser Bahnhof erinnert eher an eine Sackgasse mit kleinem Holzhüttchen, das den Wartenden mehr schlecht als recht Schutz vor Wind und Regen gibt. Ich verlasse das merkwürdige Gefährt, durchquere den Holzverschlag und steige eine Holztreppe hinauf, um die Steinfestung zu erkunden. Im Innern des Gebäudes führt eine Strickleiter in die untere Festung und eine Türe weist mir einen anderen Bereich des Turms.

Nach wenigen Schritten, ein paar Treppen und Türen, vorbei an Stein- und Felswänden, tauchen die ersten Rätsel in Form von Schalttafeln auf. Alles, was mir wichtig erscheint – und das ist ziemlich viel – notiere ich mir ganz altmodisch mit schwarzem Stift auf weißem Papier, was sich später als sehr nützlich erweist.

RHEM erscheint in Grafik, Sound und der Story wie das ursprüngliche Myst. In Myst suchte man in verschiedenen Welten nach Buchseiten, um den Vater aus dem Verlies zu retten, in RHEM sucht man in verschiedenen Ebenen eines festungsähnlichen Komplexes nach den fünf Bruchstücken eines Briefes, um RHEM verlassen zu können. Kurze Filmclips bringen in RHEM etwas Abwechslung, wobei – betrachtet man das Erscheinungsjahr 2003 – die Grafik und auch der Sound zu wünschen übrig lassen. Es ist schade, dass manche Dinge, wie z. B. Steinmauern sehr schön dargestellt werden, aber andere Dinge, wie etwa die Holzstege, etwas unlieb gezeichnet wirken. RealMyst, das neu aufgelegte, alte Myst, übertrifft RHEM in Grafik und Sound bei Weitem.

Das soll den Spielspaß aber nicht zu sehr beeinträchtigen, denn die zu lösenden Rätsel sind nicht zu unterschätzen und meine Notizen füllen 30 Seiten vom Notizblock. Ganz nett fand ich die geschickte Verknüpfung von Seen, Pumpen und Schaltern. So besteht ein Rätsel darin, durch Drehen von Wasserrohrknoten zwei Generatoren mit Wasser zu speisen, um Strom für eine Pumpenstation zu erzeugen. Hört sich leichter an als es ist. Als etwas unkomfortabel erweist sich die Point-and-click-Steuerung, bei der man des Öfteren den Überblick verlieren kann.

Mit jedem Schritt, mit dem ich der Lösung näher komme, werde ich durch neue Rätsel in Atem gehalten, und der Kaffee neben mir wird kalt. Jeder Hinweis bringt mich der Lösung näher, aber bis man das letzte Briefstück entdeckt, vergehen mitunter einige Stunden und Tage.

Der Test auf zwei verschiedenen Systemen war etwas enttäuschend. Zuerst habe ich mit einem G4 PowerBook mit 1,33 GHz und 768 RAM gespielt. Auf den Rechner installierte ich die Vollversion von RHEM und hatte somit keinerlei Ruckeln während des Spiels. Dann installierte ich auf einem alten G3 PowerBook mit 233 Hz und 128 RAM die kleine Version des Spiels. Hier dauerte der Bildaufbau bei jedem Klick länger.

Fazit:

RHEM ist für Adventure-Neulinge spannend und an die unbequeme Point-and-Click-Steuerung gewöhnt man sich im Laufe des Spiels. Wenn man über die vernachlässigte Grafik und den sehr an Myst erinnernden Sound hinwegsieht und hört ist RHEM auch für Knobel-Profis ein angenehmer Zeitvertreib. Es lohnt sich das Rätsel, das sich aus vielen Einzelrätseln zusammensetzt, zu lösen.

Ingmar Wenz

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Produkt im macinplay-Shop.

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