Tom Clancy's Rainbow Six 3: Athena Sword

Zur Zeit scheinen Add-ons Hochkonjunktur zu haben. Innerhalb weniger Wochen kommen für die verschiedensten Spiele Erweiterungen auf den Markt, darunter auch „Athena Sword“ für den Taktikshooter „Rainbow Six 3: Raven Shield„. Das Originalspiel schnitt im Test bei uns recht gut ab und konnte durch gute Grafik und Gameplay überzeugen. Mit dem Add-on können wir als erneut auf Terroristenjagd gehen.

„Athena Sword“ scheint eine typische Fortsetzung zu sein, wie man sie eben aus Film und Fernsehen kennt, denn das Böse aus dem ersten Teil wurde natürlich nicht ganz besiegt, sondern nur kurzfristig zurückgeschlagen. Kaum hat man die müden Füße hochgelegt, kriecht das Böse erneut aus den dunklen Ecken der Welt hervor, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Wieder einmal muss die Eliteeinheit Rainbow Six ans Werk und die Welt vor weiterem Unheil retten. Eine Terrorzelle der faschistischen Bewegung des Originalspiels ist unentdeckt geblieben und ist in Besitz von biologischen und chemischen Waffen gekommen. Eine erste Spur führt nach Italien, soviel sei von der Story verraten, den Rest müsst ihr dann selber herausfinden.

Wie bei Taktikshootern üblich kommt es nicht darauf an, möglichst schnell alle Gegner getötet zu haben und am Ende die meisten Punkte zu bekommen. Stattdessen ist langsames Vorgehen und punktweises Ausschalten von Gegnern angesagt, um keinesfalls eine Geisel zu gefährden. Diese muss man in den meisten der acht Missionen retten, in den anderen gilt es einen Verdächtigen lebend zu fassen oder die biologischen Waffen sicherzustellen. Die Terroristenjagd gestaltet sich durch das gelungene Interface recht einfach, sofern man eben nicht gleich jedes Gebäude blindlings stürmt.

Dennoch bleibt Gewalt das anscheinend einzige Mittel, das die bösen Terroristen dieser Welt verstehen, weswegen unser Waffenarsenal reichlich gefüllt ist. Schon das Originalspiel überzeugte durch eine große Auswahl, die mit „Athena Sword“ nun um weitere sieben Waffen angewachsen ist. Darunter befinden sich einige etwas speziellere Waffen wie das Scharfschützengewehr SL8-2 oder das leichte Maschinengewehr M240G. Allerdings frage ich mich, welche Polizeieinheit dieser Welt über solch ein Waffenlager verfügt und mit Maschinengewehren Geiseln befreien will, mit denen normale Soldaten auf 100 Meter nichts treffen würde.

In den acht Mission bereist man die Mittelmeerregion; einmal verschanzen sich der Terroristen in einem Lagerhaus auf Sizilien, und eine Mission später muss man in Kroatien einen Informanten heile aus den Händen dieser Terrorgruppe befreien. Insgesamt sind die Missionen recht abwechslungsreich. Vor allem die neuen Mission mit Zeitlimit haben es in sich. Allerdings frage ich mich, wie man eine dieser Missionen ohne Cheat in drei Minuten schaffen soll, weil wirklich an jeder Ecke Gegner stehen. Immer hilfreich dabei sind die Wegpunkte aus der taktischen Planung. Wenn jemand viel Lust und Laune verspüren sollte, kann er hier seine eigene Vorgehensweise erstellen. Dieser Vorgang dauert aber sehr lange und ist mit einer Vielzahl von Testläufen verbunden. Einfacher geht es mit den zwei vorgefertigten Plänen.

Trotz der Vielzahl an Waffen und den kleinen Hilfen bleibt „Athena Sword“ an einigen Stellen schwer und frustrierend. So kann man während des Einsatzes immer noch nicht speichern oder wenigstens sichere Punkte einnehmen, stattdessen muss man bei einem Fehlschlag wieder ganz von Vorne beginnen. Diese Tatsache ist vor allem deswegen negativ zu werten, da die Missionsziele teilweise schwer zu erreichen sind. So muss ich beispielsweise in einer Missionen einen Verdächtigen lebend festnehmen, vorher schieße ich mich aber wie wild durch ein Hotel, in dem es vor Gegnern nur so wimmelt. Der Verdächtige ist genauso gekleidet wie seine Bodyguards und sein Name wird ganz winzig am oberen Bildschirmrand eingeblendet, ehe ich das lesen kann ist der Abzug schon längst durchgezogen.

Wer eher Wert auf ein gepflegtes Spiel mit echten Gegnern legt bekommt die acht Missionskarten plus drei Bonuskarten aus älteren Rainbow-Six-Spielen auf den Server gelegt. Diese spielen sich natürlich genauso wie die Missionen, können aber auch mit anderen Spieltypen probiert werden. Hier gibt es ein paar neue Möglichkeiten, zum Beispiel „Fang den Gegner“ oder „Kamikaze“. Teamplay wird natürlich groß geschrieben, wobei nur Spieler mit einem Mac ins Team dürfen, da alle PC-Spieler mangels Crossmultiplayer draussen bleiben müssen. Wer mal auf dem PC „Raven Shield“ im Mehrspielermodus spielen wollte, wird darüber vermutlich auch glücklich sein, da dort flüssiges spielen eh nicht möglich ist.

Im Vergleich zum Originalspiel hat sich an der Grafikengine nicht viel getan, die Texturen wurden insgesamt etwas aufgepeppt und bestechen durch eine erstaunliche Schärfe. Die zu Grunde liegende Unreal-Grafikengine zaubert sehr detaillierte Bilder auf den Monitor. Die eigenen Kameraden, aber natürlich auch Geiseln und Gegner haben viele Details, zum Beispiel die Schutzhelme, Abzeichen und verschiedenste Kleidung. Die Umgebung wirkt ebenfalls sehr detailliert, besonders gut gefiel mir die Mission „Jade Herz“ auf dem Gelände eines sizilianischen Lagerhauses. Bei den Waffenmodellen hat man sich in den meisten Fällen auch große Mühe gegeben, einige Waffen wirken aber etwas einfach, wie zum Beispiel das Gewehr AUG.

Geräuschkulisse und musikalische Untermalung sind bei „Athena Sword“ ordentlich umgesetzt worden. Jede der zahlreichen Waffen hört sich unterschiedlich an. Erfreulich sind die gesprochenen Texte in der Missionsbeschreibung, und auch Terroristen und Geiseln haben ein paar Sätze zu sprechen. Während die Terroristen ihre Kollegen auf Italienisch warnen wollen, flehen die Geiseln uns an, sie doch zu retten und hier herauszubringen. Die Musik hält sich während des Spiels im Hintergrund, damit man herankommende Gegner hören kann, dafür ist sie in den Zwischensequenzen und Briefings umso besser gelungen.

Fazit:

Alles in Allem verbringt man als geneigter „Raven Shield“-Spieler ein paar nette Stunden mit den neuen Missionen, für wochenlangen Spielspaß bietet das Add-on dann aber doch etwas zu wenig. Da aber „Ghost Recon 2“ bislang nur für die XBox angekündigt ist, muss man sich als Taktikshooterfan ja irgendwie die Zeit vertreiben, bis es neuen Nachschub gibt.

Felix Gelpke

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Produkt im macinplay-Shop.

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