Technikcheck Snow Leopard

specs_leopardbox20090608Jetzt ist also wieder etwas mehr zum neuen Betriebssystem mit dem Namen Snow Leopard bekannt.

Und nachdem uns gestern im Eifer des Gefechts etwas die Gäule durchgegangen sind was die neuen Bestandteile in OSX 10.6 nun bewirken, hier ein kleiner Blick unter die Haube:

Apple wirbt ja mit den Schlagworten: 64 bit, OpenCL und Grand Central , was verbirgt sich dahinter und was habe ich als Benutzer davon? Und warum werden nur noch Intel-CPUs unterstützt?

64bit_iconsm20090608Zunächst wären da die berühmten 64 bit:

Bereits der selige G5 wurde von Apple als 64 bit Computer vermarktet und das dazu gelieferte OSX war auch spätestens seit der Version 10.4. in der Lage damit umzugehen. Allerdings gab es intern noch einige Beschränkungen, die jetzt endgültig der Vergangenheit angehören sollen.

Und was habe ich davon?  Es können ohne Tricksereien mehr als 4 GB RAM angesprochen werden, genauer gesagt theoretisch  maximal 16 Exabyte (1 Exabyte sind 1 Trillion Bytes), sofern die RAM-Hersteller einmal irgendwann entsprechende Module liefern können.

 

opencl_iconsm20090608Damit kommen wir zu OpenCL:

OpenCl ist keineswegs ein Ersatz für OpenGL, sondern eine Erweiterung. Es stellt dem Programmierer Werkzeuge zur Verfügung um Grafikkarten auch für andere Aufgaben als Grafikberechnungen einzusetzen. Dies ist aus einigen Gründen sinnvoll: Moderne Grafikkarten sind sehr schnelle Rechner. Allerdings auch sehr spezialisiert. Und moderne Grafikkarten sind massiv Parallel aufgebaut, die nVidia GT 130 z.B. , die ja in iMacs verbaut wird und bestenfalls untere Mittelklasse darstellt, rechnet mit 48 ALUs (so nennt nVidia die Recheneinheiten). Beide Tatsachen machen Grafikkarten für Rechenintensive Aufgaben interessant, etwa für Berechnungen für das Protein Projekt  folding@home

Und was habe ich davon? Kurz gesagt: Speed, denkbar wäre z.B. ein schnelles, starkes Schachprogramm oder Physikberechnungen in Spielen, sofern die Programmierer es auch nutzen. Für alte Programme bringt es natürlich nichts, solange es keinen entsprechenden Patch gibt. Dabei schafft OpenCL einen Hardwareunabhängigen Standart, da praktisch alle großen an Bord sind, außer natürlich Microsoft, die mit „Compute Shaders“ mal wieder Ihr eigenes Süppchen kochen.

 

 

grandcentral_iconsm20090608Bleibt noch Grand Central:

Hier versucht Apple eines der Probleme moderner Prozessorarchitektur anzugehen: Es gibt immer mehr Kerne, aber nur wenige Programme können sie auch nutzen. Meist sieht es heute noch so aus das z.B. das Betriebssystem auf einem Kern läuft und eine Anwendung auf dem anderen Kern.

Und die anderen 6 Kerne in deinem MacPro drehen Däumchen…

Hier bietet Apple jetzt eine im OS intrigierte Lösung, um die erforderlich Leistung auf die vorhandene Kerne zu verteilen. Dabei werden den Entwicklern laut Apple einfach zu nutzen Werkzeuge in die Hand gegeben um ihre Programme fit für die Modernen Prozessoren und Ihrer Vielzahl von Kernen zu machen (Stichwort: Threat).

Und was habe ich davon? Für bestehende Programme natürlich wieder mal wieder nix, aber wenn WoW nach einem Patch unter Grand Central mit OpenCL läuft, dann kannst du mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr so schnell gucken wie dein Char farmt 🙂

 

 

specs_intel20090608Und das wird auch der Grund sein, warum nur noch Intel Chips unterstützt werden:

Unten, ganz tief im Getriebe, hat sich so viel verändert das eine weitere Unterstützung der PowerPC Architektur schlicht zu aufwändig gewesen wäre.

Und ausserdem war Apple schon immer gut darin die alten Zöpfe abzuschneiden.