Testtagebuch: The Secret of Monkey Island SE | Tag 2

Wohl jeder Spieler kennt die Situation, dass er ein an sich exzellentes Spiel vor sich hat, doch die Steuerung dermaßen misslungen ist, dass er das Spiel beiseite legt oder sogar durch blankes und wütendes Deinstallieren wieder freien Speicher auf seinem Device schafft.

Bei The Secret of Monkey Island SE gab es gestern Nacht nur einen einzigen Grund, nicht sofort mit dem Spiel aufzuhören und wieder 700 MB an Speicher auf meinem iPhone freizuschaufeln – es ist Monkey Island!

Doch der Reihe nach:
Die Möglichkeit, durch einfaches Wischen mit zwei Fingern über den Screen in den Classic-Mode und wieder zurück zu wechseln, ist exzellent gelungen, auch durch bloßes Drehen des iPhones ins Hauptmenü zu gelangen ist perfekt umgesetzt. Ihr kommt im Spiel nicht weiter? Einfach das iPhone schütteln und ihr erhaltet nützliche Tipps. So weit so gut.

Vollkommen an jedweder Intuition vorbei und für ein Device mit Touch-Funktion als nicht vorhandene Usability zu bezeichnen ist allerdings die grundsätzliche Steuerung des Protagonisten und damit Guybrush. Quasi als Mausersatz wird mit dem Finger der schlecht und schwammig reagierende Cursor zu Hotspots bewegt um erst dann die gewünschte Aktion über diesen auszuführen – dann zumindest halbautomatisch. Hier wäre eine direkte Interaktion mit den Hotspots durchaus wünschenswert gewesen und ein Patch diesbezüglich wird hoffentlich nicht lange auf sich warten lassen.

Noch schlimmer und beinahe abenteuerlich ist die Interaktion mit dem Inventar geraten – eine Kombination von zwei oder mehreren Gegenständen ist ein Himmelfahrtskommando, solltet ihr einen Gegenstand aus dem Inventar mit einem Gegenstand, der sich nicht im Inventar befindet kombinieren wollen, dann empfehle ich eine dicke Schutzhülle für euer iPhone, denn ihr werdet es gegen die Wand werfen!

Alles in allem möchte ich meine gestern getätigte Aussage bezüglich der Steuerung, in welcher ich diese als „gewöhnungsbedürftig“ bezeichnet habe, revidieren. Sie ist schlicht unbrauchbar, zumindest die Hauptsteuerung, aber damit neben den Rätseln das Essentielle eines Adventures. Ebendiesen Rätseln widmet sich dann auch der morgige Testtagebucheintrag.

Warum ich dennoch weiterspiele? Einerseits, um euch nächste Woche Freitag ein Testvideo präsentieren zu können und andererseits – hey, es ist Monkey Island!