Electronic Arts will USK durch PEGI ersetzen

EA Electronic Arts Das 2003 gegründete, europäische Jugendschutz-System PEGI (Pan-European Game Information) macht im Wesentlichen das Gleiche wie hierzulande die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) – sie vergibt Alterseinstufungen. Das geschieht in mittlerweile beinahe 30 Staaten Europas, und obwohl das Europaparlament Deutschland nahegelegt hat, PEGI einzuführen, ist dieser Vorschlag nicht bindend. PEGI ist erheblich milder und publisherfreundlicher als die USK. Electronic Arts fordert nun die Abschaffung der USK.

Der Unterhaltungsriese meint, in den strengen Wertungen der USK Zensur erkennen zu können, weshalb Spiele wie „Der Pate 2“ oder „Army of Two“ für den deutschen Markt neu bearbeitet werden müssten. Das kostet natürlich Geld, das Electronic Arts aber gerne für andere Bereiche [vermutlich zur Gewinnmaximierung, Anm. d. Red.] hätte. Weil man das natürlich nicht zugeben kann, müssen fadenscheinige Erläuterungen her: Es ginge ja gar nicht ausschließlich um den Verkaufserfolg, sondern vornehmlich um den kulturellen Wert der Spiele. Die USK würde ja bei der Altersvergabe lediglich über Gewalt und Suchtgefahr sprechen, aber den künstlerischen Wert der Spiele gar nicht in Betracht ziehen.

Das ist in der Tat richtig. Den kulturellen Wert eines Spiels zu beurteilen ist nicht Aufgabe, Sinn und Zweck der USK. Bei Jugendschutz geht es allgemein nicht um Kunst oder kulturelle Werte, sondern darum, was Kindern und Jugendlichen zuzumuten ist. Die dafür nötigen Definitionen sind durch Jugendschutzbehörden, Kirchen, Spieler und auch in Zusammenarbeit mit der Spieleindustrie haarklein ausklamüsert worden.