Age of Empires III : The War Chiefs
Von Tom
Viel Inhalt, aber wenig Überraschung
Der Haupteil Age of Empires 3 war ja wirklich der Hammer. Super Story und Spieltiefe, ebenso wie geniale Grafik und Effekte dank Physikengine. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis man eine Erweiterung bringen würde, um an den Erfolg anzuknüpfen. Doch sucht man man große Neuerungen in der Expansion, so sucht man vergeblich. Hier liegt der Fokus ganz klar auf der Erweiterung. Sprich neuer Content ohne am Spiel selbst etwas zu ändern. Somit gibt es keine bahnbrechenden Neuerungen, doch darüber lässt sich sehr gut hinwegsehen.
In „Warchiefs“ wird nun die andere Seite der Medaille betrachtet, weg von den Siedlern hin zu denjenigen, die bereits dort heimisch waren. Die Rede ist von den Indianerstämmen: Sioux, Irokesen und Azteken; jeder mit seinem ganz eigenen Charme. Ein kleines Manko gleich hier am Anfang: die Azteken sind leider nur im Multiplayer spielbar, schade. Für Leute, die lieber bei altbekannten bleiben wollen, bieten sich die Irokesen an. Diese gestalten sich nämlich mit ihren Einheiten vom Spiel her sehr Richtung der europäischen Einheiten. Die Sioux stützen sich hauptsächlich auf Kavalerieeinheiten ohne komplizierte Gebäudeinfrastruktur. Die dadurch entstehende Beweglichkeit und Schnelligkeit ist nur schwer zu schlagen. Zu guter Letzt die Azteken. Diese sind genau das Gegenteil zu den berittenen Einheiten der Sioux. Sie haben so gut wie nur Infanterie und eine komplexe Infrastruktur.
Hat man sich erstmal an diese Besonderheiten gewöhnt, dann lassen sie sich genauso gut spielen, wie alle anderen Völker aus dem Hauptspiel. Doch besteht wirklich so viel Unterschied? Man hat das Gefühl, die Entwickler hätten einfach nur die Skins der jeweiligen Völker ausgetauscht. Denn die Ressourcen, Basiseinheiten, Gebäude, ja selbst das Dorf/Stadtkonzept sind identisch. Die nativen Völker sind absolut interessant, keine Frage, aber man muss sich nicht wirklich neu an das Spiel heranmachen. Das dürfte zwar einen Teil der Spielerschaft erfreuen, aber eine neue kleine Herausforderung an dieser Stelle, wäre nicht schlecht gewesen. Aber keine Sorge, einige interessante Charakterzüge, in Form von neuen Einheiten, gibt es durchaus. Die des Warchiefs zum Beispiel. Dieser ist quasi so was wie eine Heldenfigur. Neben der Fähigkeit Schätze abgreifen zu können, bekommen auch Einheiten, welche sich in der Nähe des Chiefs befinden, zusätzliche Boni. Da seine Stärke mit der Zeit zunimmt, kann er nach anfänglichem Erforschen schnell durchaus auch zum Kämpfen übergehen.
…und weiter geht die Story
Eine weitere neue Gebäudeeinheit ist die Feuerstelle. Weißt man Einheiten dieser zu, beginnen, sie darum zu tanzen und produzieren zusätzliche Energie. Diese Energie kann entweder dazu verwendet werden um neue Einheiten zu rekrutieren, die Kampfkraft der eigenen Einheiten zu erhöhen oder das Bevölkerungswachstum anzukurbeln. Naja kein Wunder bei der romantischen Lagerfeuerstimmung, oder? 😉
Doch auch die Europäer bekommen eine nette Neuigkeit. Der Saloon ermöglicht es ihnen, für Gold Söldner anzuwerben. Es ist durchaus praktisch über eine Einrichtung zu verfügen, die kontinuierlich in regelmäßigen Abständen Einheiten ausspuckt, auch wenn es eine Zeit dauert, bis die Söldner anbeißen. Eine tolle Einheit hierbei ist das Sprengfass. Besonders praktisch, will man sich schnell eines gegnerischen Gebäudes entledigen. Leider geht dabei auch der arme Depp drauf, der das Ding durch die Gegend schleppt.
Die neue Kampagne bringt mehr Licht in die Geschichte der Familie Black. Zum einen Erfährt man mehr über die Rolle von Nathaniel Black in Bezug auf der Revolution Amerikas. Zum Anderen über Chayton Black und die Indianderkriege. In diesen Kapiteln findet man sich in bekannten Schauplätzen von berühmten Schlachten wieder, nicht zu vergessen die Beteiligung von Berühmtheiten wie Washington oder Sitting Bull. Beide Teile sind gut, aber der zweite ist definitiv besser und bringt wesentlich mehr Athmosphäre mit. Ohne es zu wollen wird man in die Schwierigkeiten mit hineingezogen, als Chayton mit seiner gemixten Abstammung kämpft und gleichzeitig bemüht ist, einen Krieg zu verhindern der, wie wir alle wissen, unvermeidbar ist. Man hat richtig das Gefühl verloren und versagt zu haben, trotz der erfüllten Missionsziele, wenn ihr wisst, was ich meine.
Neue Taktiken
Der Missionsablauf im Allgemeinen ist bekannt. Klein anfangen, die anfänglichen Angriffe der Nachbarn verteidigen, weiter wachsen und dann alles niedermachen was dem Gegner gehört. Glücklicher Weise gibt es auch einige Abweichungen davon, so muss man bsp. fliehende Arbeiter beschützen, jede Menge Rohstoffe beschaffen usw. Es gibt sogar eine Mission in der man ewig braucht bis man seine Basis aufgebaut hat, nur um dann erschreckt feststellen zu müssen, dass man dann eben gegen diese Kämpfen muss. Das haut rein. Auch finden sich Missionen, die einen vor ein gewaltiges Ressourcenproblem stellen. Mann kann z.B. nur von einer Ressource genügend auftreiben und muss dann die anderen über Handel oder das Auffinden von entsprechenden Schätzen auftreiben. Der wichtigeste Aspekt in solchen Missionen sind aber definitiv die Handelsposten. Die müssen unbedingt gehalten werden, was einem die Indianer nicht wirklich einfach machen.
Apropo Handelsposten. Diese haben auch eine gewichtige Rolle in der neuen Siegesmethode „Handelsmonopol“ im Multiplayermodus. Wenn ein Spieler mehr als die Hälfte der Posten inne hat, so kann er ein Monopol erstehen. Sobald er dieses hat, bleibt dem anderen Spieler nur eine begrenzter Zeitraum, dem Gegner Posten zu entreißen, dass dieser unter das Limit fällt. Dieser Aspekt macht das Ganze noch um einige spannender.Für Leute die es lieber etwas ruhiger angehen lassen wollen, bietet sich die Möglichkeit, eine vom Computer kontrollierte Waffenruhe zu veranlassen und so in den ersten 10 – 40 Minuten in Ruhe aufbauen zu können.
Fazit
Wie Anfangs schon erwähnt, bietet Warchiefs nicht wirklich viel bahnbrechend Neues. Fans der Serie werden sich über mehr Inhalt freuen. Aber hey was solls, das Spiel an sich ist klasse und warum sollte man also am Konzept was ändern. Leuten, denen der Hauptteil nicht gefallen hat, werden sich sicher auch nicht am Zusatzpack erfreuen. Allen anderen kann man nur raten: Zugreifen!
- Publisher
- MacSoft
- Produktseite
- http://www.destineerst…ts/aoe3wc/aoe3_wc.html
- Deutscher Vertrieb
- Application Systems Heidelberg
- Mind. Systemanforderungen
- Macintosh computer with a G4/G5 or Intel processor running at 1.4GHz or faster, Mac OS X v10.3.9 or higher, 512MB RAM, 64 MB Video Card (with support for hardware T & L). 56K dial-up Internet access or LAN for online playAge of Empires III Hauptspiel wird benötigt
- Testsystem
- Intel iMac 2×20″ CD 2GHz
2GB Ram
X1600 128MB
Mac OS 10.4.10Mac Book Pro 1,83GHz
2GB Ram
X1600 128MB
Mac OS 10.4.10 - Pro
- Weiterführung der spannenden Story
gute neue Völker
geniales Spielprinzip wird beibehalten - Contra
- keine herausragenden NeuerungenDieser Testbericht erschien ursprünglich auf crackintosh.de und wird mit freundlicher Genehmigung von Olaf Kasper und seiner Autoren hier für die Nachwelt erhalten.