Apple iPad Wi-Fi 64
Seit dem 15. Mai 2010 bin ich stolzer Besitzer eines – aus den USA importierten – iPad Wi-Fi 64 GB. Ob es nun ein Buchlesegerät oder eine Spielkonsole der neuen Art ist, zeigt erst noch die Zeit. Momentan macht das Teil erst einmal durch seine Neuartigkeit auf sich aufmerksam. Um euch an meinem Genuss teilhaben zu lassen, lest ihr hier einen Hardwaretest zu Apples neustem Meisterwerk.
Meine ersten Eindrücke des iPad Wi-Fi 64 GB
Unboxing
Wie schon zuvor erwähnt, habe ich mein iPad Wi-Fi 64 GB am 15. Mai 2010 in Empfang genommen. Ein Unboxing Video findet ihr übrigens auf meinem Apple-Blog iAppleptiker’s Daily Dose. Nach der Auspackzeremonie war ich vom ersten Anblick mehr als begeistert und mochte Apples neuste Schöpfung kaum ohne weiße Samthandschuhe berühren. Schließlich griff ich dann aber doch beherzt zu und war recht erstaunt über das Gewicht. Von 600 Gramm hat man ja schon im Vorfeld gelesen, aber wie sich 600 Gramm in der Hand anfühlen bekommt man spätestens beim Auspacken des iPads mit. Der zweite Griff ging dann zu dem Ein/Aus/Standby-Schalter an der Gehäuseoberseite. Man hat hier wirklich das Gefühl, ein großes iPhone in den Händen zu halten, da die Ähnlichkeiten der beiden Geräte enorm sind. Nach dem ersten Start und dem aufblitzenden angebissenen Apfel in der Mitte des Displays erschien sogleich die Aufforderung, das iPad mit iTunes zu verbinden. Das iPad fordert nämlich, wie auch schon das iPhone, eine Aktivierung.
Aktivierung und Synchronisierung
Also habe ich mir mein Dock-Kabel vom iPhone geschnappt und das iPad mit meinem MacBook verbunden. Hierbei wurden zunächst alle (!!!) Apps synchronisiert, so dass ich gefühlte drei Stunden auf das Display gestarrt habe, um der Synchronisierung zuzuschauen. Irgendwann war es dann aber soweit und ich konnte endlich die Verbindung trennen. Mit dem iPad bin ich dann Richtung Sofa stolziert und habe mich gemütlich dort niedergelassen.
Probleme mit dem Umgang
Nun stellte sich relativ schnell ein erstes Problem ein. Wie bitte soll ich das iPad festhalten? So blöd es auch klingen mag, aber ich habe bestimmt wie der erste Mensch mit einem Tablet-PC ausgesehen, so unbeholfen und vorsichtig war ich mit dem Umgang. Der rund 2 cm dicke Rahmen eignet sich zwar hervorragend zum Festhalten des iPads, aber in einer Hand ist dies kaum machbar und die vor Vorfreude feuchten Hände trugen nicht gerade zu einem besseren Handling bei. Nach einer Minute hatte ich dann aber den Dreh raus. Das iPad gemütlich auf das überschlagene Bein stellen, mit der linken Hand festhalten und mit der rechten wischen, ziehen und einfach nur auf dem brillanten Touch-Screen spielen.
Verarbeitung
Das iPad ist super verarbeitet. Man sieht keinerlei Schrauben oder ähnliches. Die Rückseite ist aus Aluminium gefertigt und trägt in der Mitte einen schwarzen angebissenen Apfel, unter dem sich der Wi-Fi Chip befinden soll. Am unteren Rand findet sich dann der iPad-Schriftzug sowie die Flash-Speichergröße und weitere Informationen, die man schon vom iPhone kennt. Die Schrift ist ebenfalls schwarz gehalten.
Der Aluminiumrahmen reicht bis auf die Vorderseite, wo es das Display leicht umrahmt. Auch hier sind deutliche Ähnlichkeiten zum iPhone ersichtlich. Die drei mechanischen Schalter am iPad-Rahmen sind aus schwarzem Kunststoff gefertigt und machen einen stabilen Eindruck. Auch der extrem praktische Schiebeschalter für die Display-Verriegelung rastet stark ein und wackelt nicht. Am oberen Rand befindet sich linksseitig die 3,5-mm-Buchse für Kopfhörer. Am unteren Rahmen finden sich mittig der Dock Connector zur Verbindung des iPads mit Mac oder PC und rechts daneben die Lautsprecher. Der Home-Button lässt sich gut drücken und klickt etwas mehr als beim iPhone. Der Druckpunkt scheint anders gewählt worden zu sein und ist in meinen Augen angenehmer.
Das Hochglanzdisplay ist, wie bei allen Touchscreens, sehr anfällig für Fingerabdrücke und spiegelt bei ungünstiger Sonnen- oder Lichteinstrahlung. Da man die Displayhelligkeit aber furchtbar hell einstellen kann habe ich hier noch keinen großen Nachteil feststellen können. Dies geschieht allerdings vermutlich bei direkter Sonneneinstrahlung im Garten; warten wir also auf den Sommer. Das Display bietet dem Nutzer brillante Farben, die extrem viel Freude machen. Das Surfen im Web ist eine wahre Wonne. Hier wird mit zwei Fingern gezoomt, gescrollt und geswitcht. Alles reagiert flüssig und ohne Probleme. Das Anschauen eines Videos führt ebenfalls zu großer Freude bei mir. Kräfte Farben und scharfe Bilder tragen wesentlich dazu bei. Ein weiterer Pluspunkt ist auch der erstaunlich gute Sound, der aus dem kleinen Lautsprecher stammt. Schade ist hier lediglich, dass man wieder nur auf einer Seite die Boxen hat und so den Klang einseitig genießen muss.
Technische Daten
Abmessung und Gewicht
Das iPad hat eine Höhe von 242,8 mm, eine Breite von 189,7 mm und eine Tiefe von 13,4 mm. Das Wi-Fi-Modell schlägt dabei mit 680 g zu Buche, das Wi-Fi+3G-Modell sogar mit 730 g. Dies scheint ein relativ hohes Gewicht zu sein – und das ist es auch wirklich. Das iPad lässt sich am bequemsten bedienen, wenn es z.B. auf dem Bein oder einer Unterlage ruht. Das permanente Festhalten mit beiden Händen (von einer Hand mal ganz abgesehen), führt schnell zu Ermüdungen der Arme und trübt den Spaß.
Display
Apple verbaut in den iPad-Modellen ein 9,7“ Multi-Touch-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung und IPS-Technologie. Diese Hochglanzanzeige mit fettabweisender Beschichtung misst eine Diagonale von 24,63 cm und hat eine Auflösung von 1024 x 768 Pixeln bei 132 ppi.
Drahtlos-Technologie und Funknetz
Damit das iPad nicht nur im Offlinebetrieb laufen muss, spendierte Apple sowohl dem Wi-Fi- als auch dem Wi-Fi+3G-Modell einen Wi-Fi-Chip mit 802.11-a/b/g/n-Anbindung sowie eine Bluetooth-2.1+EDR-Schnittstelle. Das Wi-Fi+3G-Modell verfügt darüber hinaus über die Möglichkeit, die Datenpakete aus Mobilfunknetzen zu beziehen. Hierfür stehen UMTS und HSDPA (850, 1900, 2100 MHz) sowie GSM und EDGE (850, 900, 1800, 1900 MHz) zur Verfügung.
Das iPad verfügt über eine Ortungsfunktion, die mittels Wi-Fi und digitalem Kompass funktioniert. Sie nutzt eine Technik, über die auch schon das iPhone 3G und 3Gs verfügt. Das Wi-Fi+3G-iPad kann den Standort aber präziser orten, da hier die Funknetzunterstützung wie auch die satellitengestützte GPS-Ortung genauere Daten liefern.
Kapazität, Prozessor und Sensoren
Neben den Modellunterscheidungen (Wi-Fi und Wi-Fi+3G) bietet Apple beide Geräte mit einem 16-, 32- oder 64-GB Flash-Laufwerk an. Der Prozessor ist ein speziell entwickelter, hochleistungsfähiger A4-SOC-Chip (System-on-a-Chip) mit niedrigem Stromverbrauch und 1 GHz Taktfrequenz. Wie schon beim iPhone und iPod touch sind auch beimiPad zwei Sensoren verbaut. Sie dienen einerseits zum Messen der Beschleunigung, andererseits zur Erfassung des Umgebungslichts.
Audio- und Videowiedergabe
Die erstaunlich gut klingende Audiowiedergabe umfasst einen Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hz, was dem normalen Hörspektrum eines Erwachsenen entspricht. Die unterstützten Audioformate sind HE-AAC (V1), AAC (16 bis 320 KBit/Sek.), Protected AAC (aus dem iTunes Store), MP3 (16 bis 320 KBit/Sek.), MP3 VBR, Audible (Formate 2, 3 und 4), Apple Lossless, AIFF und WAV. Die maximale Lautstärke kann vom Benutzer festgelegt werden.
Auch die Videoausgabe am iPad macht sehr viel Spaß, da H.264-Videos in HD-Qualität mit bis zu 720p und 30 Bildern pro Sekunden (Main Profile Level 3.1 mit AAC-LC Audio mit bis zu 160 KBit/Sek., 48 kHz, Stereo-Audio in den Formaten .m4v, .mp4 und .mov) abgespielt werden können. Weiterhin unterstützt das iPad MPEG-4 Videos mit bis zu 2,5 MBit/Sek., 640 x 480 Pixel, 30 Bilder pro Sekunde (Simple Profile mit AAC-LC Audio mit bis zu 160 KBit/Sek., 48 kHz, Stereo-Audio in den Formaten .m4v, .mp4 und .mov) und Motion JPEG (M-JPEG) mit bis zu 35 MBit/Sek., 1280 x 720 Pixel, 30 Bilder pro Sekunde (Audio im ulaw-Format, PCM-Stereo-Audio im .avi-Format). Flash hingegen wird nicht unterstützt.
Batterie und Stromversorgung
Damit dem iPad nicht zu schnell der Strom wegbleibt, wurde eine wiederaufladbare Lithium-Polymer-Batterie mit 25 Wattstunden integriert. Diese soll laut Apple bis zu 10 Stunden beim Surfen im Web mit Wi-Fi bzw. bei der Video- oder Musikwiedergabe halten. Erste Tests und eigene Erfahrungen mit dem Tablet-PC gehen in diese Richtung, so dass Apple seinen Kunden hier keinen Bären aufbinden möchte. Das Aufladen funktioniert entweder über das mitgelieferte Netzteil oder einen leistungsstarken USB-Anschluss am Computer. Es soll einige Probleme beim Aufladen des iPads an Windows-PCs gegeben haben, da die dort verwendeten USB-Ports teilweise zu wenig Energie liefern, aber an meinem MacBook klappt das Laden wunderbar.
Ein- und Ausgänge, Tasten und Steuerelemente am Gehäuse
Über Ein- und Ausgänge verfügt das iPad – Gott sei Dank – nicht gerade über viele. Wenn auch von Kritikern bemängelt wird, bin ich froh, dass kein hässlicher USB-Anschluss das iPad verschandelt. Wer bitte braucht einen USB-Port? Daten können per iTunes synchronisiert oder über diverse Apps (z.B. GoodReader) auch ohne USB-Port auf das iPad geladen und genutzt werden. So kommt das Gerät mit einem 30-poligem Dock-Anschluss und einem Stereo-Kopfhöreranschluss (3,5 mm) aus. Des Weiteren sind Lautsprecher und ein Mikrofon integriert. Das Wi-Fi+3G-Modell verfügt ferner über ein Fach für eine Micro-SIM-Karte.
Mechanische Tasten sucht man, wie schon beim iPhone, fast vergeblich. An der Geräteoberseite befindet sich lediglich der Ein/Aus/Standby-Knopf. An der rechten Seite ein kleiner Schiebeschalter, der die Displayausrichtung verriegelt, und darunter die Lautstärke-Wippe. Als letztes ist noch der Home-Button zu nennen, der auf der Frontseite (Mitte, unten) prangt und sich gut ins Gesamtbild einfügt.
Lieferumfang und Umgebungsbedingungen
Der Lieferumfang des iPad ist äußerst bescheiden. Neben dem Gerät findet man dort lediglich ein Dock-Connector-zu-USB-Kabel, das 10-Watt-Netzteil, eine nicht erwähnenswerte Dokumentation und die zwei obligatorischen Apple-Aufkleber.
Apple schreibt auf seiner Webseite, dass das iPad zwischen 0 °C und 25 °C betrieben werden könne. Die Lagertemperatur liegt zwischen -20 °C und 45 °C. Der Betrieb funktioniert aber nur bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 5 % und 95 % (nicht kondensierend) bei einer maximalen Betriebshöhe von 3.000 m über NN.
Umweltverträglichkeit – Green IT
In Sachen Green IT lässt sich Apple nicht lumpen: Das iPad steht exemplarisch für das Engagement von Apple in Sachen Umweltschutz. Zu einer geringen Umweltbelastung des iPad tragen folgende Merkmale bei:
- arsenfreies Displayglas
- frei von bromhaltigen Flammschutzmitteln
- LCD-Display ohne Quecksilber
- keine Verwendung von PVC
- recyclingfähiges Gehäuse aus Glas und Aluminium
Offizielles iPad-Zubehör
Mit der Einführung des iPads in den deutschen Online Apple Store am 10. Mai 2010 kamen auch die ersten Gadgets für das iPad heraus. Beim noch überschaubaren Angebot stechen besonders das iPad Keyboard Dock, das iPad Case und das iPad Camera Connection Kit ins Auge. Zum weiteren Repertoire gehören das iPad Dock, der iPad 10W USB Power Adapter, der iPad Dock Connector-zu-VGA-Adapter, das Apple Wireless Keyboard, die Apple In-Ear Headphones mit Remote und Mikro, die Apple Earphones mit Remote und Mikro, das Apple AV-Kabel (Composite-Video) und das Apple AV-Kabel (Komponentenvideo).
Ich persönlich habe mir das iPad Case bestellt. Mich überzeugen hier besonders der Schutz des iPads durch das weiche Futter aus Mikrofaser und den verstärkten Seitenteilen. Außerdem bietet einem das Case die Möglichkeit, das iPad auf zwei Weisen zu platzieren: erstens, um in einer angenehmen Position Filme etc. schauen zu können, und zweitens, um auf der Onscreen-Tastatur bequem schreiben zu können.
Fazit
Ich bin von meinem iPad mehr als begeistert! Es macht einfach Spaß, zu twittern, zu surfen, Videos zu schauen, Musik zu hören oder Artikel für macinplay mit der WordPress-App zu schreiben. Es ist ein rundum gelungenes Gesamtpaket, das zum schnellen Surfen auf dem Sofa einlädt. Gespannt warte ich nun auf die Eröffnungdes iBookStores. Leider steht der noch nicht für Deutschland bereit, sodass ein Stöbern im Store per iPad nicht möglich ist. Der Zugriff auf den iTunes Store hingegen ist möglich; verstehen muss ich das nicht.
Wenn ihr auch bald stolze Besitzer eines iPads werden solltet, wünsche ich euch damit viel Spaß. Ich gebe meins nicht wieder her.
Verfügbarkeit
Zu haben ist das Produkt im Apple Store.
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