Computerspielemuseum Berlin
Kaum zu glauben, aber wahr: Unsere Leidenschaft ist jetzt schon so alt, dass es ein Museum zum Thema Computerspiele in Berlin gibt. Im Rahmen meines IFA-2014-Besuches hatte ich endlich einmal die Möglichkeit, in der Karl-Marx-Allee vorbei zu schauen und – aus meiner Sicht – gelebte Geschichte noch einmal zu erleben. Dabei waren meine drei Jungs (1,3 und 10), die so zum ersten Mal mit vielen Klassikern in Berührung kamen.
Das Computerspielemuseum bringt dem Besucher über 70 Jahre Computerspielegeschichte näher. Dazu gibt es vieles zu lesen, zu sehen, zu hören und glücklicherweise auch noch einiges zum Spielen und Ausprobieren.
Gleich am Eingang werden wir von Lara Croft in zweifacher Ausfertigung und Lebensgröße begrüßt. Wobei die Lara 2013 deutlich mitgenommener und realistischer aussieht als Lara aus den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Aber die Dame kommt ja so langsam auch wirklich in die Jahre.
Das Museum leitet über Exponate, Videos und Bilder durch die Geschichte der Computerspiele und verzweigt hierbei auch immer wieder auf Detailbereiche der Spielegeschichte. So werden die ersten Versuche eines Computerspieles aus dem Jahr 1939 gezeigt, eine Brown Box von 1969. Es wird auf die sozialen Aspekte des Spielens eingegangen, den Einsatz von Spieletechnologie im Gesundheitswesen, Computerspiele in der ehemaligen DDR und vieles mehr. Alleine der historische Rundgang kann den interessierten Besucher einige Stunden fesseln.
Die Highlights, die mich die folgenden Tage auch ausnahmslos zum Schwärmen und Retro-Sinnieren brachten, sind die Wall of Hardware, die Spielautomaten-Halle sowie die 52 Spiele-Highlights aus über 30 Jahren.
Die Wall of Hardware zeigt über 50 Konsolen und Computer von anno dazumal bis heute: Mattels Intellivision (meine erste Konsole), der erste Macintosh, Commodore PET, Atari-Konsolen und -Computer, Amiga CDTV und vieles mehr – Nostalgie und Faszination pur aus über 40 Jahren Computerspielen. Aktuell ist auch ein von Steve Wozniak signierter Apple II in der Ausstellung zu sehen.
Richtig zur Sache geht es dann in der kleinen und viel zu warmen Spielhalle. Hier stehen originale Klassiker wie Pac Man, Gauntlet, Space Invaders oder auch Donkey Kong in Original-Automaten zum Anfassen und Ausprobieren. Und hier zeigt sich, wie zeitlos manche Klassiker sind – denn die genannten Spiele konnten auch meine Jungs begeistern, und selbst der dreijährige war nach kurzer Zeit in der Lage, Pac Man zu spielen, als hätte er nie was anderes gemacht.
52 Spielehighlights lassen Erinnerungen an unzählige durchgespielte Nächte aufkommen. Egal ob Maniac Mansion, Defender of the Clown, Monkey Island, Lemmings, Populous, Worms, Tamagotchi, Pitfall, Little Computer People oder auch Pong, Pac Man und After Burner – jedes dieser Spiele markiert einen Meilenstein in der Computerspiele-Geschichte und lässt sich hier noch einmal auf Video bewundern.
Nicht zu vergessen die Pain Machine, die Stromstöße austeilen kann, der überlebensgroße Joystick zum Spielen, verschiedene Konsolen zum Anspielen von Klassikern, Peripherie von Gestern und unglaublich viel Nostalgie für alle über 30 – das macht das Computerspielemuseum zu einem einzigartigen Ausflug in die Vergangenheit für Groß und Klein.
Meine Empfehlung: Beim nächsten Besuch der Bundeshauptstadt unbedingt einen Abstecher mit einplanen – und Zeit mitbringen.
Alle Infos mit Öffnungszeiten, Preisen, Anfahrt und weiteren ersten Eindrücken gibt es auf der Webseite des Museums unter: www.computerspielemuseum.de.
Ja,super David
Bin Thorben, nicht David 🙂 Aber Recht hast Du trotzdem…