Hearthstone (Mac-Version): Bevor man gegen menschliche Gegner antritt, sollte man üben, üben, üben…

Hearthstone – Tipps & Tricks

Hearthstone (Mac-Version): Bevor man gegen menschliche Gegner antritt, sollte man üben, üben, üben…
Hearthstone (Mac-Version): Bevor man gegen menschliche Gegner antritt, sollte man üben, üben, üben…
Wer im digitalen Kartensammelspiel Hearthstone ganz mit vorn dabei sein will, braucht viel Übung und Erfahrung. Hearthstone-Profi Christian Pech gibt Anfängern und Fortgeschrittenen nützliche Tipps & Tricks, um auch gegen starke Gegner bestehen zu können.

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Text und Bilder: Christian Pech
Redaktion: David Sondermann

Der Erfolg in Hearthstone hängt von vielen Faktoren ab. Mitentscheidend über Sieg oder Niederlage ist am Ende natürlich das Glück. In welcher Reihenfolge bekomme ich die Karten? Hat mein Gegner ein gutes Deck? Der Zufallsgenerator bestimmt die Voraussetzungen für jedes Match. Aber Glück ist nicht alles.

Hearthstone – eine Kartenwissenschaft

Ob du selbst am Ende einer Saison auf dem Rang „Legende“ spielst, oder auf Rang 20 festklebst, hängt hauptsächlich von zwei Dingen ab: von deinem Zeiteinsatz und deiner Geduld. Man kann durch taktisch kluge und korrekte Spielzüge lediglich beeinflussen, wie viele Spiele man spielen muss, um auf einen hohen Rang zu kommen. Sobald ein Fehler passiert, kann dieser das Spiel kosten und man muss ein neues anfangen. Das kostet Zeit. Generell kann man seine Win-Rate erhöhen, indem man die „Meta“, sprich die Decks die auf deinem Rang und allgemein in der Saison oft gespielt werden, analysiert. Sobald sich rauskristallisiert, dass gewisse Decks sehr oft vorkommen und man nahezu hilflos gegen diese Decks ist, baut man eigene Decks dagegen. Dazu muss man sich erstmal das Wissen über nahezu alle Karten aneignen und die jeweiligen Effekte verstehen. Erst dann erscheint einem alles logischer und man weiß, mit welchen Decks man andere ausschalten kann.

Kenne Deine Karten

Es ist also als Erstes wichtig, sich alle Karten in der Sammlung anzuschauen und sich mit den Effekten vertraut zu machen. 
Als Anfänger hat man natürlich überhaupt keine Ahnung von den Karten. Um sich direkt ein eigenes Deck zu basteln, das auch durchschlagskräftig in einer Saison bis zum Rang „Legende“ ist, sollte man sich an den Decks der „Pro’s“ orientieren. Hierzu gibt es diverse Internetseiten. Meine persönlichen Favoriten für fundiertes und geballtes Hearthstone-Wissen sind „www.kings-boost.com“, „www.hearthstonetopdecks.com“ und „www.tempostorm.com“. Hier kann man sich immer die aktuellsten Decks der Top-Spieler in Hearthstone kopieren, sofern man natürlich die entsprechenden Karten besitzt.
Sobald man ein Deck kopiert und erstellt hat, sollte man dieses direkt im Rang-Modus spielen und versuchen zu meistern. Denn der ungewertete Modus und der gewertete sind zwei Paar Schuhe.
Im ungewerteten Modus spielen viele Spieler Decks, die im gewerteten Modus nicht vorkommen – einfach des Spaßes halber. Aber man lernt nur dazu, wenn man gewertete Spiele spielt. Dabei solltet Ihr Euch nicht von zwischenzeitlichen Rückschlägen abschrecken lassen. Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Das Board kontrollieren

Sobald Ihr im Match seid, müsst ihr jeden Schritt genau überdenken. Als erstes bekommt Ihr, je nachdem wer anfängt 3 oder 4 Karten gezogen, von denen Ihr aussuchen könnt, welche wieder zurück in das Deck kommen, um für die jeweilig gewählten Karten dann nochmal neue zu ziehen. Euer Ziel ist es, möglichst Karten, die die ersten paar Züge spielbar sind, auf der Hand zu haben – sprich welche mit 1,2 oder 3 Mana. Am besten sind hierbei meistens immer Diener.
Achtung: Es ist nicht immer die beste Option, eine Karte rauszuspielen, sobald man es kann, dazu aber später mehr.
Generell ist die Board-Kontrolle das Wichtigste im Spiel und sollte immer euer primäres Ziel sein. Ins Gesicht zu hauen ist per se nicht die richtige Antwort, wenn ihr gewinnen wollt, so schön der Gedanke auch ist, dem Gegner gerne eine verpassen zu wollen.
Hearthstone: Beispiel einer guten Manakurve am Spielstart
Hearthstone: Beispiel einer guten Manakurve am Spielstart
Board-Kontrolle erreicht Ihr, wenn Ihr die ersten paar Züge schon Diener zieht, die Ihr auf das Board legen könnt. Das ist wichtig, um die folgenden Diener des Gegners mit den eigenen Dienern und der Hilfe von Zaubern in Schach zu halten. Die ersten paar Züge sind also immer die wichtigsten und oftmals auch die entscheidenden.

Das A und O: eine ausgewogene Mana-Verteilung

Ein Deck sollte also immer ausgewogen sein, was die Manakosten anbelangt.
Hat ein Deck zu viele hohe Karten, ist es meist unmöglich im späteren Spielverlauf die Board-Kontrolle zurück zu erlangen. Daher gilt der Leitsatz: Board-Kontrolle über Schaden ins Gesicht. Ihr müsst in jeder Runde entscheiden, ob Ihr die gegnerischen Diener bekämpft oder nicht. Dazu müsst ihr wiederum immer einen Schritt voraus denken. Was würde der Gegner in der darauffolgenden Runde tun? Vielleicht hat er einen Zauber, womit er meine Diener alle vernichten könnte? Dann hätte der Gegner nämlich wieder die Board-Kontrolle, während Ihr keinen Diener mehr auf dem Feld habt. Sowas kann über Sieg und Niederlage entscheiden. Deshalb ist es wichtig auch zu wissen, was für Zauber eine Klasse hat und ob er den Zauber noch ein oder zwei mal im Deck hat.
Hearthstone: Die perfekte Boardkontrolle
Hearthstone: Die perfekte Boardkontrolle

Mit der Board-Kontrolle gelingt der Angriff

Ist der Diener des Gegners nicht so stark und ihr habt genug Gefolgsleute auf dem Feld, welche nicht direkt von einem Zauber des Gegners getötet werden können, sodass er mit seinen eigenen Dienern in Eure „traden“* müsste, Ist die Zeit gekommen. Ihr könnt nun seine(n) Diener ignorieren und den Gegner direkt angreifen. Ihr merkt also, es hängt von vielen Faktoren ab, wie ihr agiert.

*Erläuterung: „Traden“ bedeutet hierbei, er muss seinen Diener opfern, um einen von euren zu töten.

Stellt euch einfach bei jedem Zug folgende Fragen:
1. Bin ich dem Gegner boardmäßig überlegen?
    a. Nein: Kontrolle über das Board erlangen
    b. Ja: Weiter zu 2.
2. Könnte der Gegner meine Diener mit Zaubern töten und hat dann selber noch Diener auf dem Feld und damit die Board-Kontrolle zurück?
    a. Nein: Eventuelle Diener clearen, neue legen und mit euren anderen aufs Gesicht**.
    b. Ja: Keine neuen Diener legen, mit euren vorhandenen seinen/seine Diener clearen und mit dem Rest ins Gesicht.
3. Ist sein Board für meine Lebenspunkte eine Gefahr?
    a. Ja: Board des Gegners restlos – notfalls auch mit Zaubern – beseitigen
    b. Nein: Weiter zu 4.
4. Habe ich genug Karten, mit denen ich die darauffolgenden Züge antworten kann?
    a. Nein: Board des Gegners aufräumen – egal ob man überlegen ist
    B. Ja: Immer mitten in die Fresse rein!

**Erläuterung: „Aufs Gesicht“ oder „ins Gesicht“ heißt im Hearthstone-Sprech auch „into the face“ oder „to the face“ oder einfach „face“. Damit ist ein direkter Angriff auf den gegnerischen Helden gemeint, der auf dem Spielbrett hauptsächlich mit seinem Gesicht dargestellt ist.


Sobald Ihr die Boardkontrolle habt und der Gegner keine Antwort mehr darauf findet, habt ihr quasi schon gewonnen. Dann heißt es, alles was geht ins Gesicht. Doch halt! Nicht unnötig Schadenszauber dafür verwenden, um dem Gegner möglichst viele Schadenspunkte zuzufügen. Es sei denn, sie sind im selben Zug tödlich, oder ihr habt schon sicher eine tödliche Antwort im darauffolgenden Zug. Denn ein Spiel kann sich auch dann noch wenden, wenn der Gegner vermeintlich 1-2 Züge lang keine Antwort auf Eure hat.
Generell gilt: Immer sparsam mit jedem Zauber und jeder Waffe sein und sie sich aufheben, um Diener des Gegners zu töten, denn Board-Kontrolle geht vor Schaden ins Gesicht!

Effektive Spielweise bedeutet den Sieg

Jeder Zug von euch muss so effektiv wie möglich genutzt werden.
Dazu schaut immer welche Kombinationen aus Karten am sinnvollsten eure Manakurve ausfüllt. Angenommen, Ihr seid im 4-Mana-Zug angelangt. Ihr besitzt einen Diener, der 3 Mana kostet, und einen Diener mit Kosten von 2 Mana. Wenn der 3-Mana-Diener besser ist, dann spielt diesen aus. Spart Euch lieber den schwächeren Diener zusammen mit dem eventuellen Einsatz der Heldenfähigkeit. Es sei denn, die Heldenfähigkeit ist wirklich von Nöten. Denn nur dann solltet ihr sie priorisieren.
Ein Damage ins Gesicht des Gegners mit der Magierfähigkeit gepaart mit einem 2-Mana-Diener bringt euch nicht so viel, wie ein potentiell stärkerer Diener für 3 Mana auf eurem Feld. Auch wenn dafür 1 Mana ungenutzt bleibt. Für diese Taktik werdet Ihr mit der Zeit ein Bewusstsein entwickeln.
Soweit ein paar allgemeine Tipps und Denkanstöße von mir. Wenn Ihr mehr über das Hearthstone-Universum wissen und lernen wollt, könnt Ihr gerne auf mich zurück kommen. Mittlerweile bin ich Betreiber der bereits erwähnten Online-Plattform namens „Kings-Boost“ (www.kings-boost.com), welche täglich wissenswerte News und die aktuell besten Decks von mir und Top-Spielern aus der Szene beinhaltet und für Euch bereitstellt. Darüber hinaus bietet die Seite auch Hearthstone-Coachings an, in denen ich oder einer meiner Mitarbeiter Euch via Telefonat, Skype, Teamspeak oder anderen VoIP-Diensten live im Spiel über den Zuschauer-Modus hilft, selber besser zu werden. Preise sind individuell verhandelbar. 
Einfach vorbeischauen. Falls Ihr Fragen habt, kein Problem. Wir besitzen einen Live-Chat der von 08:00 bis 20:00 Uhr regulär zu erreichen ist. Ansonsten einfach eine Mail schicken, wir werden zeitnah antworten!
Die Online-Plattform "Kings-Boost"
Die Online-Plattform „Kings-Boost“ 
Vielen Dank bis hierhin für Eure Aufmerksamkeit.
Wir sehen uns auf dem Spielbrett!
Christian aka Dewz

Christian Pech ist ein sehr erfahrener Hearthstone-Spieler. Was ihn an dem digitalen Kartenspiel so fasziniert, könnt ihr in unserem Interview nachlesen.

Hearthstone für Mac, iPhone, iPad und Windows-PC

Die Mac- und die Windows-Version von Hearthstone bekommt Ihr direkt bei Blizzard. Wer bereits Blizzard-Spiele, wie World of Warcraft oder Diablo 3 auf seinem Rechner spielt, kann Hearthstone auch direkt über die Blizzard-App (ehemals Battle.net-Launcher) installieren.
Die iOS-Version gibt es natürlich im App-Store.
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Preis: Kostenlos+