GRAVIS Destroyer TILT Gamepad

„Every move you make is part of the game“ prangt groß auf der Vorderseite der Schachtel des „GRAVIS Destroyer TILT GamePad“. Als ich das GamePad zum ersten Mal in der Hand halte, macht es einen genauso stabilen Eindruck wie sein Bruder, das „GRAVIS USB GamePad Pro“.

Das Pad liegt gut in der Hand und hat sechs gut erreichbare Knöpfe sowie ein Steuerkreuz und einen Knopf in der Mitte, der das besondere Feature des Pads aktiviert: die G-Force Tilt-Technologie.

Das Gerät macht einen soliden, sauber verarbeiteten Eindruck und hat keine Knöpfe, die bei heftiger Bewegung anfangen zu klappern, wie ich es schon bei manchem GamePad der preisgünstigen Art erlebt habe. Das Destroyer TILT selbst besteht wie üblich aus Plastik. Dennoch ist es bequem auch für längere Zeit zu halten. Ebenfalls positiv fällt das angenehm lange Kabel auf.

Das Pad ist rechts mit vier Tasten, links einem Steuerkreuz, auf der Oberseite zwei Tasten sowie der Taste zum Aktivieren des TILT-Modus ausgestattet.

Ist TILT aktiviert – dies wird über eine grüne LED in der Mitte des Pads indiziert – reagiert die Steuerung auf die Bewegungen des Pads selber. Es erlaubt eine präzise Übersetzung der Körperbewegungen nach links, rechts, hinten oder vorne in dynamische Spielaktionen. Gleichzeitig wird das Steuerkreuz zum Coolie Hat, mit dem sich z.B. die Blickrichtung steuern lässt, während gleichzeitig die Laufrichtung durch die Neigung des Pads bestimmt wird. Obwohl es gut klingt: Für Shooter à la Quake III Arena oder Unreal Tournament ist diese Steuermöglichkeit nicht geeignet. Stoßrichtung von GamePads sind nun einmal Arcade-Spiele.

Dem Pad liegt keine CD bei, was bedeutet: Man braucht keine zusätzlichen Treiber, sondern alles wird über die InputSprockets geregelt, bzw. über USB Overdrive, wenn es sich um ältere Spiele handelt.

Und hier kommen wir zum Vor- und Nachteil der Technologie: Das Destroyer TILT GamePad wird ausschließlich über das InputSprocket angesprochen, eine separate Software liegt nicht bei. Dies ist ein Vorteil, weil moderne Spiele mit InputSprocket-Unterstützung einfach zu konfigurieren sind. Ältere Spiele hingegen müssen per USB Overdrive angesprochen werden, und diese ansonsten makellose Shareware erkennt das TILT-Feature nicht.

Im TILT-Modus übernimmt das Pad automatisch die Einstellungen für die Bewegungen, die man zuvor im InputSprocket-Fenster des jeweiligen Spiels für das Steuerkreuz eingestellt hat. Das heißt, man kann z.B. seinen Helden nicht mit dem Steuerkreuz bewegen, und dann bei Bedarf in den TILT-Modus schalten, um seine Blickrichtung zu ändern. Könnte man die Bewegungen für den TILT-Modus individuell einstellen, gäbe es dieses Problem nicht. Hier wäre der Hersteller mit einem wirklichen Treiber besser beraten gewesen, der vielleicht auch gleich auf die Massen älterer Arcade-Spiele hätte angepasst sein können.

Was einem bei den meisten Arcade-Spielen gar nicht auffällt, ist die Tatsache, dass der TILT-Modus analog, also stufenlos, funktioniert. Richtig bemerkt hab ich das erst, als ich mal versucht habe, eine F-16 Falcon mit einem Pad zu steuern. Im Normal-Modus unmöglich, da alle Eingaben digital umgesetzt werden (kein Ausschlag oder Vollausschlag), aber im TILT-Modus ist das Pad schon fast eine Alternative zum analogen Joystick. Ausserdem bekommt man so ein vollkommen neues Feeling. Interessant könnte das auch bei kommenden Auto-Rennspielen werden, die dann die InputSprockets unterstützen.

Fazit:

Bei dem GRAVIS Destroyer TILT handelt es sich um ein solide gemachtes GamePad, das sauber verarbeitet wurde, gut in der Hand liegt und ein cooles Feature namens TILT parat hat. Durch diese Technik stellt es eine echte und preiswerte Alternative für den weniger ambitionierten Hobby-Piloten zu einem hochwertigen Joystick dar. Einzige Mankos sind das oben angesprochene Steuer-Problem sowie die etwas wenigen Knöpfe, die kaum für ein Arcade-Spiel ausreichen.

Maximilian Bobzien

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Gamepad gelegentlich bei Amazon.de.

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