GRAVIS Eliminator Precision Pro Joystick

Heute steht der „GRAVIS Eliminator Precision Pro Joystick“ auf dem Prüfstand. Aus der relativ groß geratenen Verpackung hole ich einen Joystick raus, der sofort erkennen lässt, warum die Packung so groß ist. Er hat eine enorm große Standfläche und lässt meinen Lieblingsstick, den Cyborg 3D von Saitek, wie einen Zwerg erscheinen.

Auf der Stellfläche des Gravis-Sticks befindet sich logischweise der Stick, sowie auf der linken Seite zwei Knöpfe und ein Schubregeler. In der Mitte, unterhalb des Sticks, findet man eine Taste mit der Aufschrift „Precision“, die das „Feingefühl“ des Sticks nochmal verbessern soll, sofern gefordert.

Auf dem Stick selber sind links in Daumenhöhe drei Tasten angeordnet, in der Mitte ist der obligatorische POV-Hat (Point-Of-View, auch Coolie-Hat oder Hat-Switch genannt) untergebracht, der rot zu leuchten beginnt, sobald über das circa zwei Meter lange Gameport-USB-Kombi-Kabel Strom kommt. Darunter hat Gravis ein kleines Rad angebracht, das man nach rechts und links drehen kann. Jede Dreh-Bewegung wird dabei als ein Klick verstanden. Rechts des POV-Hats findet man einen weiteren Knopf, der wie die anderen ebenfalls bequem mit dem Daumen erreichbar ist.Wohlgemerkt, das gute Erreichen der Tasten bezieht sich ausschließlich auf Rechtshänder. Linkshänder müssen aufgrund des asymmetrischen Designs des Sticks in die Röhre gucken oder ihre Arme verknoten können. Schade, andere Hersteller haben bereits gezeigt, dass es besser geht.

Bei den ersten hektischen Flugmanövern in F/A-18 Hornet mit dem Stick ist mir leider etwas Negatives sofort aufgefallen: Das Gerät knirscht gewaltig, sobald man anfängt, etwas heftigere Bewegungen auszuführen. Ansonsten macht das Gerät jedoch einen stabilen Eindruck, wobei stabil nicht gleich standfest bedeutet. Das habe ich nämlich auch bei erwähnten Flugmanövern bemerkt: Obwohl der Joystick eine große Standfläche hat, auf deren Unterseite sich vier Gummihalterungen befinden, so wurde das Gerät doch einige Male mit in die Luft gekippt, als ich den Knüppel in seine Extremstellungen bewegen musste, um nicht abzustürzen – der Precision Pro ist insgesamt zu leicht.

Von der technischen Seite her betrachtet, unterscheidet der „Eliminator“ sich von der Konkurrenz eigentlich nur durch drei Dinge. Als erstes wäre da diese kleine Taste mit der Aufschrift „Precision“. Drückt man sie, so werden die Bewegungen wesentlich empfindlicher übersetzt. So kann man z.B. sehr feine Kurskorrekturen im Millimeterbereich durchführen, allerdings keine schnellen Rechts-Links-Dreher mehr. Ob diese Feature wirklich Sinn macht, ist eine andere Sache. Immerhin ging es früher auch sehr gut ohne, und wirklich gebraucht habe ich es auch mit diesem Joystick nicht. Das zweite Feature ist ein kleiner Plastikstift, der unterhalb der Handballenauflage angebracht ist. Drückt man ihn rein, so werden die Bewegungen auf der Z-Achse blockiert. Das hat den Vorteil, dass man nicht mehr aus Versehen während einer Linkskurve auch noch die Ruder aktiviert und so etwas unkontrolliertere Manöver durchführt. Dritte technische Bonuszugabe ist das Rad unterhalb des POV-Hats. Damit kann man in Sekundenschnelle z.B. mehrere Störkörper freisetzen, was für Piloten manchmal lebensrettend sein kann. Aber auch das schnelle Durchschalten durch die Waffensysteme ist gut machbar.

Dem Joystick liegt eine CD bei, auf der man die notwendigen InputSprocket-Erweiterungen findet. Bei der Konfiguration der Tasten ist mit jedoch ein kleines Manko aufgefallen: Der Joystick besitzt sieben programmierbare Tasten plus der „Precision“-Taste. Bei der Konfiguration der Tasten kann ich jedoch acht belegen. Da scheinen die Programmierer etwas gepennt zu haben, und die „Precision“-Taste ist als programierbarer Knopf dazwischen gerutscht. Dennoch hat eine Belegung dieser Taste keine Einwirkungen auf ihre Funktionsweise, sie wird ledeglich ignoriert, und bleibt weiterhin die Taste, um den Precision-Modus zu aktivieren.

Fazit:

Alles in Allem hält man hier ein recht vernünftiges Gerät in den Händen, das leider in der Verarbeitung und Ausbalancierung nicht recht überzeugen kann. Bedauerlich ist auch, dass der Stick nur für Rechtshänder entwickelt wurde und Linkshänder das Nachsehen haben. Positiv anzumerken sind das Rad, das lange Kabel sowie die Blockiermöglichkeit für die Z-Achse. Die namensgebende Precision-Technik ist zwar ein nettes Feature, aber man vergisst schnell dass man es hat und man es brauchen kann. Für knapp hundert Mark erscheint der Precision Pro jedoch ziemlich teuer.

Maximilian Bobzien

Verfügbarkeit

Zu haben ist der Joystick gelegentlich bei Amazon.de.

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