fUnc sUrface 1030 Mousepad

Wieso schickt mir denn der Distributor für Spielerzubehör, IndiWeb, Pralinen, denke ich noch, als ich den Pappkarton, den mir der freundliche Briefträger in die Hand gedrückt hat, öffne und mir ein spiegelndes Metallkästchen im Format 33 x 26 x 4,5 cm entgegenfällt. Dann bemerke ich die Prägung im Metalldeckel: fUnc industries. Stellen die Pralinen her? Und wieso bekomme ich die unmotiviert mitten im Jahr und nicht zu Weihnachten? Nachdem ich die Schrumpffolie endlich abgezogen habe und ich den Kasten öffne, ist mir schnell klar, dass es sich nicht um Pralinen handelt. Pralinen besitzen keine Abdeckung aus Schaumstoff. Erste Enttäuschung macht sich breit. Aber was ist bloß unter dem Schaumgummi? Ungeduldig zupfe ich es fort. Dann muss ich mich erst einmal setzen: Darunter, eingebettet in weiteren Schaumstoff, ruht majestätisch – ein Mauspad. Und obenauf liegt, man glaubt es kaum, eine Bedienungsanleitung.

Mein erster Gedanke ist „Wozu die Bedienungsanleitung? Mauspad auf Tisch, Maus drauf, fertig ist.“ Denkste. Denn das sUrface 1030-Mauspad (so heißt das Teil) besteht aus mehreren Teilen und kann allerhand. Erst einmal ist da ein wabbeliges Gummiteil in der Farbe Reifenschwarz und mit einer Vertiefung in Mauspad-Größe. Dann ist da ein ziemlich steifes und sehr flaches Mauspad. Und dann gibt es noch einen kleinen Nubsi aus Metall. Der Nubsi kann in das wabbelige Gummiteil geklippst werden, bevor das Pad in die Vertiefung des Gummis gedrückt wird. Alle drei Teile erfüllen bestimmte Funktionen, und alles zusammengenommen ergibt schon ein tolles Ding.

Das wabbelige, reifenschwarze Gummiteil (das es auch in leuchtendem Orange gibt) hat auf der Unterseite ein Profil, was die Assoziation zum Reifen nur noch verstärkt. Es hat auch eine ähnliche Aufgabe, nämlich für Haftung zu sorgen und selbst bei geflutetem Tisch noch für Stabilität des Pads zu sorgen. Diese Aufgabe erledigt es in hervorragender Manier. Es rutscht zwar leicht, wenn man an die Kante des Pads stubst, doch es kommt nicht weit. Und wenn man mit dem Unterarm auf der gesamten Konstruktion liegt und die Maus ganz normal führt, bewegt es sich überhaupt nicht. Für Rutschereien ist schon Böswilligkeit nötig.

Gehen wir mal über zum Pad. Die eigentliche Arbeitsfläche des Pads ist sage und schreibe 25 x 21,5 cm groß. Riesengroß. An den Seiten steht jeweils noch ein halber Zentimeter von dem wabbeligen Gummiding über. Das Pad passt genau von der Dimensionierung als auch von der Höhe her exakt in die Vertiefung des Gummis, so dass es eine komplette Ebene ergibt. Das überstehende Gummi sorgt mit seiner natürlichen Stopperfunktion dafür, dass die Maus am ungewollten Verlassen des Pads gehindert wird.

Das Pad selbst bietet zwei Seiten. Beide Seiten weisen eine Oberfläche auf, wie man sie von Hühnereiern her kennt, doch eine der beiden Seiten ist glatter. Ich probiere beide aus und stelle fest, dass meine optische Maus mir persönlich auf der rauhen Oberfläche ein angenehmeres Laufgefühl vermittelt als auf der glatten Seite. Eine zum Vergleich herangezogene Kugelmaus dagegen kullert auf beiden Seiten gleich angenehm. Bitte kein Kommentar im Forum – ich weiß, dass man für optische Mäuse kein Mauspad braucht (außer auf Glastischen oder spiegelnden Oberflächen).

Die Funktion des Nubsis blieb mir erst einmal verborgen, obwohl ich ahnte, dass es sich um einen Kabelhalter handeln sollte. Also griff ich doch zur Bedienungsanleitung, die sich als englischsprachiger Schwarz-Weiß-Folder entpuppte (Leporello-Falz). Der Nubsi heißt offiziell „Cable Clip“, ist also tatsächlich ein Kabelhalter. Über fünf lange Punkte (eineinhalb Seiten des Folders) zieht sich die Beschreibung zur ordnungsgemäßen Inbetriebnahme des Nubsis, inklusive einer Warnung („IMPORTANT!“), dass das unsachgemäße Zerren am Mauskabel zur Beschädigung der Maus führen könne. Ich krieg’s kurz mit der Angst, dann fällt mir ein, dass die Amerikaner ja auch Warnungen auf die Mikrowellenherde packen müssen, dass die Geräte nicht geeignet dazu seien, Kleintiere zu trocknen, beruhige mich wieder und mache mich an die Befestigung des Clips. Nach einigem Hin und Her mit der fachsprachlichen Betriebsanleitung („With one hand, firmly hold the mouse cable approximately 2-3 inches from where the cable emerges out from the mouse.“) gelingt es mir schließlich, den Nubsi korrekt in Betrieb zu setzen. Und siehe da: Fortan stört mich kein wild hin- und herschlängelndes Kabel mehr. Cool! 🙂

Die Bedienungsanleitung bietet noch mehr, nämlich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Reinigen einer Kugelmaus. Klingt zwar banal, ist aber durchaus interessant. Wieso wird so eine Maus eigentlich überhaupt dreckig? Die Bedienungsanleitung gibt Auskunft.

Fazit:

Das fUnc sUrface 1030 hat trotz und gerade wegen seiner gewaltigen Ausmaße einen festen Platz auf meinem Schreibtisch bekommen. Kein Kabel stört mich mehr, was mich sehr erleichtert, da ich die Ausgabe für eine kabellose optische Maus doch noch scheue (zumal es noch keine im ansprechenden Design gibt). Und auch die Blechbüchse hat eine Verwendung gefunden: Es sind an Weihnachten Plätzchen drin. Mein Tipp an fUnc: Verzichtet auf die Dose und verkauft dieses hervorragende Pad für fünf Euro weniger.

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Produkt bei Amazon.de.

Bilder (klicken für mehr)

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