Herr der Ringe – Die Rückkkehr des Königs

Von Tom

The King is back

Keine Frage, die Verfilmung von Herr der Ringe hat viel Diskussion mit sich gebracht. Die einen finden, Peter Jackson hätte ein wahres Meisterwerk vollbracht, die anderen sind eher der Meinung, er hätte bei Horrorfilmen bleiben sollen. Egal auf welcher Seite man steht, eines muss man unumwunden zugeben. Die Story ist und bleibt einfach einmalig.

Nun ist die Frage, ob man diese Story auch so ohne Weiteres auf ein Spiel umsetzen kann. Viele sind ja schon bei dem Versuch daran gescheitert. Wollen wir doch einmal sehen, ob dies auch hier der Fall ist.

Der Anfang ist jedoch auf alle Fälle schon mal bombastisch, wird man doch mit echten Filmsequenzen gleich mal mitten ins Geschehen geworfen. Hierbei darf man sich zuerst mit Gandalf durchs Getümmel kämpfen. Wie ja jeder weiß, der das Buch gelesen, bzw. den Film gesehen hat, kommt dieser gerade noch rechtzeitig zur Schlacht um Helms Klamm. Und genau hier setzt unser Einführungslevel an. Und schon hier greift das Gefühl, mitten dabei zu sein.
Überall wird geschrien, Sachen explodieren, Leute stürmen an einem vorbei. Es reißt einen förmlich mit und man hat wirklich das Gefühl, sich im Schlachtgetümmel zu befinden.


Was ich hier an dieser Stelle schon sehr schön finde, ist die Möglichkeit, mit der Umgebung zu interagieren. Sprich z.B. Katapulte zu betätigen. Diese wiederum reißen dann Breschen in die Horde der Orcs, was es einem dann wiederum einfacher an manchen Stellen macht, sich seinen Weg zu erkämpfen.

Beat ‚em Up mit RPG Features

Wo wir gerade beim Kämpfen sind. Hier stehen uns eigentlich immer zwei Angriffsmöglichkeiten und dutzende Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung. Auch hat jeder Charakter eine Special Ability. Gandalf z.B. hat ein magisches Schutzschild, während Sam sich quasi durch „Laurins“ Mantel für eine kurze Zeit unsichtbar machen kann. Unbedingt notwendig sind diese nicht, aber eine coole Idee auf alle Fälle und an der einen oder anderen Stelle doch recht nützlich.
Ebenfalls ein netter Einfall, ist der sog. „Perfect Mode“. Wenn man eine bestimmte Zeit besonders gut Orcs schnetzelt, wird in diesen Modus umgeschalten und man bekommt dann bei jedem Treffer die maximale Anzahl an Erfahrung.

Damit das Ganze auch ein wenig Rollenspielcharakter bekommt, kann man sich am Ende jeden Levels für seine Erfahrungspunkte etwas kaufen. Hierbei kann man von div. Schlag-und Angriffskombinationen bis hin zu Waffenupgrades wählen. Auch ist es möglich, per Aufschlag, für die ganze Heldengruppe Verbesserungen zu kaufen. Hier jedoch muss man wirklich sehr tief in die Tasche greifen.

 

Wenn man nun also ein Level durchgespielt hat und danach einkaufen war, steht schon die nächste Entscheidung bevor. Hier muss man in einer wirklich sehr gelungenen Levelauswahl seinen weiteren Werdegang bestimmen. Hierbei hat man drei Wahlmöglichkeiten.

Zum einen kann man den Weg des Königs wählen. Bei diesem verfolgt man die Geschichte von Aragon, Gimli und Legolas. Dann gibt es noch den Weg des Zauberers, bei dem man, wie sollte es auch anders sein, Gandalf und Pipin begleiten darf. Und zu guter Letzt den Weg der Hobbits, um mit Frodo, Sam und Gollum durch die Schicksalsberge zu streifen. Somit könnt Ihr alle Aspekte des Buches (bzw. des Films) spielen, welche am Ende in der großen Schlacht enden.

Nicht alles was glänzt muss Gold sein

Leider gibt es auch einige Punkte im Spiel, welche dunkle Schatten über Mittelerde werfen.
Da die einzelnen Level doch ziemlich lang sein können, sollte man meinen, das einem genug Checkpoints zu Verfügung gestellt werden. Doch leider Fehlanzeige. So kann es durchaus oft vorkommen, dass man das gesamte Level erneut spielen muss. Denn leider sind die Lebensenergieboni auch sehr spärlich gesät. Und der eine oder andere ist dann doch recht schnell gefrustet. Für mich ist das Ganze leider nur eine Methode, das Spiel in die Länge zu ziehen. So hätte man es in 4 – 5 Stunden locker durchgespielt. Durch diesen „Trick“ hat man es auf ‚Easy‘ schon nicht leicht und ich frage mich wirklich, wie man das dann auf ’normal‘ schaffen soll.

Was jedoch absolut oberhammer cool kommt, ist der Coop-Modus. Hier kann man ganz in der Manier der guten alten Beat ‚em Ups die böse Legion niederschnetzeln. Der Spassfaktor schlechthin.

ROTK stellt ein technisches Feuerwerk da, mit soviel Grafikpracht, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hingucken soll. Der Übergang zwischen Gameplay und Filmsequenzen ist exzellent gelöst und bringt so ein dickes Plus an Atmosphäre mit sich. Der Sound reißt einen förmlich mit und die Schlachtrufe der Orcs können einem hier und da schon mal einen gehörigen Schauer über den Rücken jagen. Auch die Dialoge sind top, da sie von den Synchronsprechern des Filmes gesprochen werden.

Fazit

Das Spiel beschreibt man am besten mit dem Wort: bombastisch!
Was hier an Atmosphäre und Action geboten wird sucht seines Gleichen! Jedoch, liebe Entwickler, warum muss man ein Spiel absichtlich unfair machen? Ich hab mir oft gedacht, jetzt cheat ich weil sonst mag ich nicht mehr weiterspielen. Und wenn ich mich so in meinem Bekanntenkreis umgehört habe, bin ich hier nicht alleine. Egal ob auf dem Mac, der Dose oder den Konsolen.
Bei all der Herrlichkeit und Spannung vergisst man, dass das Game eigentlich so recht simpel aufgebaut ist und es im Grunde genommen nichts anderes als ein exzellentes Beat ‚em Up ist. Aber wen störts? 😉

  • Tom
  • 28.10.2006 22:10 Uhr
Publisher
Aspyr
Deutscher Vertrieb
Aspyr.de
Mind. Systemanforderungen
– Mac OS X 10.2.6 oder neuer
– G4 oder G5 mit mind. 800 MHz
– 256 MB freies RAM
– 2 GB Festplattenspeicherplatz
– 3D-Grafikkarte mit mind. 32 MB Videospeicher (ATI Radeon 7500
– bzw. GeForce 2 oder besser)

Testsystem
Intel iMac 2×20″ CD
2GHz , 2GB Ram
X1600 128MB
Mac OS 10.4.8

Mac Book Pro 1,83GHz
2GB Ram
X1600 128MB
Mac OS 10.4.8

Pro
– super Atmosphäre

– geniale Grafik

Contra
– sehr hoher Schwierigkeitsgrad

– Spiel wird teils absichtlich herausgezögert

 Dieser Testbericht erschien ursprünglich auf crackintosh.de und wird mit freundlicher Genehmigung von Olaf Kasper und seiner Autoren hier für die Nachwelt erhalten.

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