Microsoft Wireless Optical Desktop for Bluetooth

Mit Airport führte Apple eine Technologie ein, die die Welt der Kommunikation zwischen Geräten verändern sollte. Airport brachte das Internet ins Wohnzimmer und das Lesen von E-Mails in Lokale und Hotels. Nach dem großen Erfolg der Technologie, die auch unter dem Titel WLAN bekannnt ist, wollte man auch Handhelds, Tastaturen und Gamepads per Funk mit dem heimischen Computer verbinden. Dies geschah zunächst über das rudimentäre 2,4 Ghz Frequenzband. Schnell zogen aber auch Handys in die Welt um den Computer ein und suchten eine Verbindung. Nun will man eine einheitliche Lösung schaffen, um alle Geräte über den gleichen Funkstandard und damit auch über den gleichen Empfänger mit dem Mac zu verbinden. Hierzu wurde Bluetooth geschaffen. An einen Bluetooth-Empfänger lassen sich bis zu sieben Geräte gleichzeitig anschließen. Die Technologie ist nicht besonders schnell, die Geschwindigkeit reicht aber für die kleinere Datenmengen.

Im heutigen Test liegt eine Kombination aus Bluetooth-Maus und -Tastatur von Microsoft vor. Der Software-Hersteller aus Redmond ist dieses Mal der erste, der die neue Technologie nutzt, um diese mittlerweile doch eher gewöhnlichen Geräte über den neuen Funkstandard mit dem Computer zu verbinden. Leider hat u.a. der hohe Preis der Bluetooth-Lizenz den Nachteil, dass der Wireless Optical Desktop for Bluetooth mit stolzen 200 € zu Buche schlägt und damit deutlich teurer ist als rudimentäre Funktastaturen. Das liegt auch daran, dass Microsoft gleich zwei Bluetooth-Adapter dem Set beilegt. Auf der einen Seite findet sich hier ein Desktop-Adapter, der eine höhere Reichweite bietet als der insgesamt kleinere Adapter, der für Notebooks ausgerichtet ist. Hier ist die Reichweite und damit auch der Stromverbrauch geringer.

200 € kostet der Einstieg in die neue digitale Welt also. Wer sich dann aber ein Handy kaufen möchte und dieses per Bluetooth mit dem Computer verbinden will, der spart die 50-60 € Anschaffungskosten für den Adapter, sodass sich der Preis insgesamt etwas relativiert.

Dem Set selbst liegt eine Tastatur bei, die dem aktuellen Microsoft-Tastatur-Design entspricht und eine Maus, die der Wireless Optical Mouse entspricht – nur eben in dunkelblau und per Bluetooth.

Kommen wir zuerst zur Tastatur. Sehr auffällig ist die Farbe. Das obere Drittel ist in einer Art dunklem Blau gehalten, der Rest in schwarz. Das sieht ungewöhnlich aus und hat vermutlich schon so manchen potenziellen Käufer abgeschreckt, mir selbst gefällt es sehr gut. Die Tasten sind in einer ähnlichen Farbe wie das obere Drittel gehalten und sind etwas durchsichtig. Die F-Tasten und die Tasten mit Spezialfunktionen dagegen sind metallischer Farbe und wirken edel und elegant.

Da sich die Tastatur selbst nur von anderen Tastaturen durch ihre Spezialtasten unterscheidet, möchte ich auf diese besonders eingehen. Als erstes ins Auge springend sind die Tasten im oberen Drittel. Neben Tasten zur Regulierung der Lautstärke lassen sich per Knopfdruck verschiedene Ordner wie der Musik-, Dokumente- oder Bilder-Ordner öffnen. Außerdem gibt es eine Taste, mit der sich das optische Laufwerk des Macs öffnen lässt und einige Tasten zum Öffnen von E-Mail-Programm, Instant Messenger und favorisierter Startseite. Von diesen Tasten einmal abgesehen gibt es zudem drei kleinere Tasten, die zum Öffnen des Taschenrechners, zum Abmelden und zum Versetzen in den Ruhezustand gedacht sind.

Kommen wir nun zur Maus. Diese erinnert sehr stark an die Wireless IntelliMouse Explorer, die ebenfalls aus dem Hause Microsoft stammt. Die Form und vermutlich auch die innere Technik ist sehr ähnlich. Äußerlich sind die beiden Nager nur durch die Farbe und ein kleines Bluetooth-Symbol zu unterscheiden, welches sich hinter dem Mausrad befindet. Die Maus selbst hat leider keinen besonders guten Eindruck hinterlassen. Die Funksynchronisation ist nicht besonders gut – gerade bei Spielen, die schnelle Reaktionen erfordern, ist diese Maus nicht zu empfehlen. Eine verkabelte Maus ist hier eher anzuraten.

Nun möchte ich auf das eigentliche Problem dieser sonst recht guten Kombination eingehen: Es gibt noch keine Mac-Treiber. Als Mac OS X 10.2.5 veröffentlicht wurde, war angegeben, dass bestimmte Mäuse und Tastaturen von Microsoft jetzt auch per Bluetooth mit dem Mac verbunden werden können. Sofort fragte ich bei Microsoft an und erhielt ein Testexemplar, welches tatsächlich mit dem Mac funktioniert. Durch die fehlenden Treiber lassen sich jedoch weder die Spezialfunktionen der Tastatur, noch die vierte und fünfte Maustaste benutzen. Die Einrichtung selbst machte erfreulicherweise überhaupt keine Probleme.

Zu guter letzt möchte ich noch auf die Batterielaufzeit eingehen, die bei Funkgeräten noch immer ein großes Problem darstellt. Die Tastatur war mehr als vier Wochen im Einsatz und zeigt noch keine Anzeichen von Schwäche, anders geht es da der Maus. Diese hielt knapp 12 Tage durch, bevor sie aufgab und den Dienst verweigerte. Das lässt wirklich zu wünschen übrig.

Fazit:

Die Idee Microsofts, mit der ersten Bluetooth-Maus und -Tastatur auf den Markt zu kommen, ist sehr löblich. Die Verbreitung von Bluetooth ist ein Ziel, welches ich ebenfalls gerne unterstütze, da es traumhaft wäre, ein Gamepad, einen Joystick, eine Tastatur, eine Maus, einen Handheld und ein Handy über einen einzigen Empfänger mit dem Mac zu verbinden. Setzt sich Bluetooth durch, so dürfte dieser Traum in wenigen Jahren in Erfüllung gehen.

Leider kann nichts über die Tatsache hinwegtäuschen, dass Microsofts Treiber noch nicht mit dieser Kombination kompatibel sind, daher jegliche Spezialfunktionen wegfallen. Das geht gehörig auf die Wertung. Sobald Microsoft Treiber zur Verfügung stellt, werden wir diesen Test natürlich erneuern.

Ingmar Wenz

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Gerät gelegentlich noch bei Amazon.de.

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