Mystify Razer Boomslang 2100

Schon die Packung der Mystify Razer Boomslang 2100 ist genau so gigantisch ausgefallen wie der Name, dabei ist eigentlich nichts drin im Karton. Für den Mac-User ist – wenn überhaupt – nur die Maus an sich interessant, da sich auf der mitgelieferten CD keine Software für Mac OS befindet und sich das Handbuch auch darauf beschränkt, wie man die CD einlegt und unter Windows die Treiber installiert.

Der erste Eindruck der Maus ist: Mann, ist die groß! Fünf Tasten haben wir zur Auswahl, die beiden üblichen Fronttasten mit dem Scrollrad, das auch als Taste genutzt werden kann. Daneben haben wir links und rechts noch Tasten für weitere Spezialfunktionen, die wir natürlich mit den Bordmitteln von Mac OS X nicht belegen können, Abhilfe schafft hier das Programm „USB Overdrive“, mit dem man alle Tasten (bis auf die Taste rechts unten) mit Funktionen belegen kann und eigene Sets für jedes Programm anlegen kann.

Den hinteren Teil der Maus kann man wohl als klassisch beschreiben, der sich von der Größe her auch an andere Mäuse anpasst. Nach vorne hin wird die Maus dann aber immer breiter, was dazu führt, dass man unweigerlich an eine Tatze oder Pranke denken muss. Durch die großen Maustasten und die breite Form soll die Hand ergonomisch richtig und sehr komfortabel auf der Mystify Razer liegen, was ich am Anfang stark bezweifelte. Mit der Zeit gewöhnt man sich zwar an die Form, für wirklich lange Spielesession finde ich die Form aber dennoch ungeeignet, da die Finger gespreizt werden und das nicht gerade meiner natürlichen Handform entspricht.

Von der Optik her haben wir eine schwarze Maus vor uns, der Mauskörper an sich ist schwarzes Plastik, die Tasten und das Ende der Maus sind schwarz gummiert. Das mag sehr nützlich sein für Leute, die beim Spielen schnell feuchte Hände bekommen und nicht ungewollt abrutschen wollen, im Alltagsgebrauch bewegt man die Maus aber nicht so hektisch, dass man zusätzlichen Halt bräuchte. Was mir beim Auspacken der Maus negativ aufgefallen ist, waren Fingerabdrücke auf der Gummierung und irgendwie sah die Maus nicht mehr unbenutzt aus, vermutlich bin ich nicht der Erste, der diese Maus zum Testen bekommen hat. Auch jetzt hinterlässt man immer Abdrücke auf den Gummierungen und zu allem Übel sieht man jedes Staubkorn auf der schwarzen Oberfläche.

Auf der Packung steht es in großen Lettern: Höchste Empfindlichkeit dank 2100 dpi Abtastung, leider ist dies auch das größte Problem der Maus. Weil man ständig über sein Ziel hinaus schießt und gar nicht in der Lage ist, genau einen Punkt anzusteuern ist ein Arbeiten nur mit viel Mühe und Konzentration möglich. Abhilfe schafft hier wieder „USB Overdrive“, mit dem man die Maus-Geschwindigkeit erst einmal auf 1200 dpi herunter setzen kann – diese Voreinstellung ist softwareseitig und verändert nicht die Hardware. Optische Mäuse von Microsoft und Logitech haben maximal 800 dpi Auflösung, TerraTec will aber im Februar eine optische Razer-Maus mit 1000 dpi herausbringen.

Die beiden Ego-Shooter Quake3 und Unreal Tournament 2003 sind meine beiden Testkandidaten in dieser Kategorie. In UT2003 kann man alle Tasten ohne Zusatzprogramm belegen, bis auf die Taste rechts unten, die anscheinend identisch mit ihrem Pendant auf der linken Seite ist. In Quake3 lassen sich nur die 2 oberen Tasten und das Rad belegen, alle anderen Tasten werden nicht erkannt, auch spielt hier die Empfindlichkeit verrückt: Während ich bei UT2003 wenigstens noch einigermaßen zielen kann, bewege ich mich bei Quake3 nur noch ruckhaft in 90° Stücken. Das Problem mit dem linksseitigen Hängern ist bei Ego-Shootern ein unverzeihliches Problem, zu Mal dieser Fehler gleich nach dem Auspacken auftritt und die Walzen der Kugel eigentlich sauber sind.

In den Alltagsanwendungen gab es mit den voreingestellten Werten Probleme mit der Geschwindigkeit. Um Punkte eines Kontextmenüs auszuwählen musste ich mich schon sehr konzentrieren, mit herabgesetzter Empfindlichkeit gab es hier aber keine Probleme mehr. Dafür ist es nicht erforderlich die rechte Maustaste zu konfigurieren, alle ctrl-Klicks werden automatisch auf diese Taste gelegt. Die Links-Hänger treten komischerweise hier nicht so häufig auf, aber man bewegt die Maus ja auch in Programmen wie Word nicht so schnell wie in Spielen.

Im Gegensatz zu den heute meist käuflichen Mäusen kommt bei der Mystify Razer Boomslang 2100 die gute alte Mauskugel zum Einsatz, angeblich mit patentierten Verschluss gegen die altbekannte Verdreckung im Inneren, mag soweit ganz gut funktionieren, sieht aber trotzdem aus wie bei jeder anderen Kugelmaus auch. Das Mausrad hat 36 Positionen und schaltet hörbar hin und her; ob das nun jeder im Raum mitbekommen muss ist Geschmacksache, bei langen Texten und viel Scrollen bekommt man aber irgendwann den Rappel.

Fazit:

Die Mystify Razer Boomslang 2100 (was für ein Name) ist eine Maus wie jede andere, auch wenn die Form etwas extravagant ist. Auch mit der sehr hohen Auflösung von 2100 dpi spiele ich nicht besser als vorher auch, aber richtige Hardcorezocker, die sich auch sonst jedes Spielzeug kaufen, dürfen zugreifen. Für den Normalanwender ist die Razer-Maus nur von mäßigem Interesse.

Felix Gelpke

Verfügbarkeit

Diese Maus ist mittlerweile vergriffen.

Bilder (klicken für mehr)

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