Al Unser Jr. Arcade Racing

Wer kennt Al Unser Jr.? Al Unser Jr. ist ein Indy Cart Pilot und als solcher recht erfolgreich, steht im Handbuch. Da es aber hierzulande die Formel 1 gibt, kennen nur Rennsportfans die amerikanische Indy Cart Series. Die Wagen sehen ähnlich aus wie die Formel-1-Flitzer, sind aber leistungsstärker und schneller. Und um Schnelligkeit geht es in erster Linie in diesem Spiel. Wie der Titel schon sagt handelt es sich nicht um eine Simulation wie Indy Car Racing, sondern um ein Arcaderennspiel.

Der Splash-Screen ist nicht gerade eine Augenweide und die Menüs sind auch nicht so ganz schick geraten. Dafür ist man sehr schnell im Cockpit (ja, es gibt eine richtige Cockpit-Ansicht mit Lenkrad und Anzeigen – großes Plus!!!) und kann ein richtig rasantes Rennen erleben.

Man merkt dem Spiel grafisch an, dass es so einige Jahre auf dem Buckel hat. Auch die Spielgrafik ist ein wenig bunt und bietet dafür nur wenig Abwechslung. Die Steuerung der Rennwagen funktioniert mit der Tastatur erstaunlich gut, sogar besser als mit meinem alten Gravis Mousestick (kennt den noch jemand?)

Es sind zwar 15 Rennstrecken im Spiel, aber grafische Unterschiede kann man mit der Lupe suchen. Trotzdem sind die Streckenführungen nicht schlecht und bieten eine gewisse Herausforderung. Mangels Lizenzen für irgendwelche Rennstrecken handelt es sich ausschließlich um Phantasiekurse.

Im ganzen Spiel gibt es nur einen Wagen, der in zehn verschiedenen Lackierungen daher kommt. Unterschiedliches Fahrverhalten sucht man vergebens. Auch für den/die Wagen gibt es keine Lizenzen. Man muss mit einem Phantasie-Rennwagen vorlieb nehmen – macht aber nichts, Rennwagen sehen sowieso alle gleich aus 😉

Spiel starten und losfahren ist die Devise. Wer Indy Car Racing von Sierra mag, wird mit Al Unser Jr. nicht zufrieden sein, weil einfach die Einstellungsmöglichkeiten fehlen. Alle anderen können sich auf rasante Rennaction freuen. Die Steuerung der Wagen über die Tastatur ist sehr gut umgesetzt, aber die Fahrphysik ist sehr unrealistisch. Mit ein bisschen Übung schafft man es sogar, sämtliche Kurven im Spiel mit Vollgas zu nehmen. Die Computergegner verhalten sich recht unfair (die scheinen andere Motoren zu haben!) und versuchen ihre Runden zu drehen, als ob sie alleine auf der Strecke wären. Zünftige Crashs sind da vorprogrammiert. Leider gibt es keine Replayfunktion. Insgesamt darf man keine realistischen Rennen erwarten, wohl aber Action!

Es kann schon eine ganze Weile dauern, bis man die 15 Strecken „abgearbeitet“ hat, gerade weil die Strecken grafisch etwas trist ausgefallen sind und es doch bessere (wenn auch wenige) Rennspiele für den Mac gibt. Für mich ist Al Unser Jr. Arcade Racing das Spiel für zwischendurch, das man immer wieder einmal hervorkramt, um schnell noch eine Runden zu drehen, wenn man sich nicht lange mit Wagen-Setups für bestimmte Strecken beschäftigen will.

Da es keine komplexen Wageneinstellungen oder Wetteroptionen gibt, sind die wenigen Menüs übersichtlich geraten und durch große Bilder praktisch selbst erklärend. Mit vier Klicks ist man im Cockpit und das Rennen geht los. Falls man die Kontrollen verändern möchte, sind es ein paar Klicks mehr.

Der Hardware-Hunger des Spiels ist richtig schön klein, so dass auch Besitzer von älteren Mac noch ihre Freude haben werden. Ein alter 6100/66 reicht schon, um gut zu spielen. Offiziell soll sogar noch ein Mac mit 040er Prozessor reichen. Ich habe das Spiel auf einigen Macs angetestet und keine Probleme feststellen können, außer dass es auf 68LC040-Prozessoren nicht annähernd schnell genug läuft. Und ca. 13 MB auf der Festplatte kann man eigentlich immer entbehren. Der einzige Test-Mac, auf dem das Spiel nicht ordentlich läuft, ist ein Performa 475 – der Prozessor ist einfach zu schwach.

Fazit:

Al Unser Jr. Arcade Racing ist für alle geeignet, die noch einen uralten Mac besitzen und neidisch auf die aktuelleren Auto-Simulatoren schauen. Und gegenüber den modernen Spielen hat dieses Game den Vorteil, dass es simpel zu konfigurieren und simpel zu spielen ist. Dafür ist es eben weder optisch noch akustisch ein Leckerbissen. Al Unser Jr. Arcade Racing wurde abgewertet. Bei seinem Erscheinen 1995 hatte es zwar auch schon keine schöne Grafik, aber immerhin war sie rasend schnell. Mit aktuellen Titeln wie NASCAR 2003 oder F1 CS 2000 kann das Spiel in keiner Weise konkurrieren.

Cajus Zi

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