Black & White: Insel der Kreaturen

Black & White wird von Spielern aus der ganzen Welt mit sehr gemischten Gefühlen betrachtet. Die einen mögen es sehr und kommen kaum los davon, anderen gefällt es überhaupt nicht. Der Kritik zum Trotz wurde eine Erweiterung zu Black & White entwickelt. Lionhead Studios, die Entwickler, überlegten lange, in welche Richtung diese Erweiterung gehen soll. Es standen zwei Richtungen zur Auswahl: Entweder sollte der Umgang mit den Dorfbewohnern erneuert werden oder die Kreatur sollte neue Facetten erhalten. Man entschied sich für letzteres und das Resultat steht nun in den Läden: Black & White: Die Insel der Kreaturen.

Nachdem die Geschichte in Black & White ein gutes Ende gefunden hat, schließt die Erweiterung direkt daran an. Die Kreatur will etwas Neues erleben, sodass sie sich aufmacht, die große weite Welt mit einem Schiff zu erkunden. Irgendwann gelangt sie zu einer Insel, wo sie von den Einheimischen empfangen wird. Wie unser Geschöpf auch sind diese göttliche Kreaturen, die zusammen die Brüderschaft bilden. Das Zusammenleben dieses Verbandes erinnert an das einer Familie, sodass unsere Kreatur natürlich Teil dieses Bundes werden will. Hierzu muss sie sich einigen Prüfungen unterziehen, die von den Mitgliedern der Brüderschaft gestellt werden. Am Anfang sind es noch einfache Versteckspiele mit dem Wolf oder das Zusammenpferchen einiger Schafe, doch mit der Zeit werden die Aufgaben um einiges schwieriger. Zum Beispiel müssen Felder über Tage hinweg bewässert, Wettrennen gegen die Schildkröte gewonnen und andere Kreaturen mit einem riesigen Bogen herumgeschossen werden. Auch solche Erlebnisse wie das Bowlingspiel mit der Kuh wissen zu unterhalten.

Doch auch die menschlichen Bewohner der Insel stellen der Kreatur eine Aufgabe:

In einer Ecke der Insel wurde ein Ei in einem Nest gefunden, doch es ist zu kalt. Die Kreatur soll das Ei nun zu einer warmen Stelle bringen. Etwas später schlüpft dann auch schon der neue Gefährte der Kreatur: Tyke. Dieser ist am Anfang nur ein kleines Küken, doch selbst dann stellt es sich als ebenso neugierig und wissbegierig heraus wie die Kreatur. Bei der Erziehung gibt es nun allerdings einen wichtigen Unterschied: Nicht mehr du selbst bist dafür verantwortlich, sondern die Kreatur übernimmt diese Aufgabe und versucht, dem Kleinen alles beizubringen, was sie selbst auch kann und weiß. Der Spieler hat also keinen direkten Einfluss auf Tyke.

Leider kommt auch Black & White: Die Insel der Kreaturen nicht ohne eine Schattenseite aus. Dazu muss man sich überlegen, was Black & White ursprünglich ausgemacht hat: Die Tatsache, dass der Spieler die Funktion eines Gottes einnehmen konnte und eine Kreatur zur Seite gestellt bekam, die ihm bei der Durchsetzung seines Glaubens zu Hilfe sein sollte.

Hier wird dieses Konzept fast völlig auf den Kopf gestellt. Die Kreatur soll die Aufgaben selbst lösen, doch im Endeffekt löst der Spieler sie für sie, da er sie ja herumschickt, da er die meisten Wunder für sie ausführt, da er ihr sagt, wie sie zu kämpfen hat. Doch spielt man hier wirklich noch Gott? Ist man nicht viel eher zu einem Handlanger der Kreatur geworden? Das Dorfmanagement tritt dabei so stark in den Hintergrund, dass auch dieses Element nicht ausreicht, um den deutlichen Konzeptbruch auszugleichen. Davon einmal abgesehen erhöhen sich die Systemanforderungen mit der Erweiterung beträchtlich. Die vielen Kreaturen und die drei Dörfer bereiten selbst neueren Macs einige Schwierigkeiten.

Fazit:

Mit Hilfe der Insel der Kreaturen wird der Umgang mit der Kreatur deutlich vertieft. Die Aufgaben, die die Brüderschaft an sie stellt sind ebenso schwierig wie unterhaltsam und bieten einige Stunden Spielspaß. Auch der kleine Tyke bringt neues Leben in das Spiel und bereitet einigen Spaß. Allen, denen Black & White gefallen hat, wird auch die Erweiterung Black & White: Die Insel der Kreaturen gefallen.
Dass die Entwickler das Konzept von Black & White veruntreut haben, hemmt den Spielspaß glücklicherweise nicht allzu stark. Hohe Erwartungen sollte man an diese Erweiterung trotzdem nicht haben.

Ingmar Wenz

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Spiel im macinplay-Shop.

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