Command & Conquer: Generäle – Stunde Null: Shockwave

Dies ist der dritte Teil einer Testserie über »Command & Conquer Generals«-Mods. Teil 1 findet sich hier, Teil 2 hier. Wenn man des Originalspiels müde geworden ist, kann man mit den Mods das Spiel aufpushen. Die meisten Generals–Mods verändern die Einheiten und Gebäude und fügen neue hinzu, zusätzlich werden neue Fähigkeiten, Upgrades und Effekte eingepasst. Das gilt auch für »Shockwave«.

»Shockwave« wird schon seit längerem entwickelt, obwohl die neueste Version mit der Nummer 0.93 immer noch keine volle Versionsnummer erreicht hat. Die Mod befindet sich seit einer halben Ewigkeit im Betastatus. Da fragt man sich schon, ob dies nur deswegen so gestaltet worden ist, damit auftretende Fehler mit der Beta-Version erklärt werden können. »Shockwave« modifiziert »Command & Conquer Generals Zero Hour« mit vielen neuen Einheiten, Upgrades und Effekten – und zwar sehr umfangreich.

Installation

Mit knapp 100MB Größe ist der Download im Mittelfeld der verfügbaren C&C Mods anzusiedeln. Wer jedoch mit dem neuen (02.02.07) Modlauncher von Macologist installieren will, muss sich auf 307 MB gefasst machen, bekommt dafür aber auch »Mideast Crisis« (>> Review) und »ProGen« (>> Review) mitgeliefert. Natürlich ist der Spaß, von Downloadgebühren abgesehen, komplett kostenlos.

Wie üblich, ist die Installation der Mod recht übersichtlich gestaltet. Auch hier ist es einem selber überlassen, ob die zu ersetzenden Dateien direkt gelöscht, oder zum späteren Reinstall in einen eigens angelegten Backup-Ordner gesichert werden. Soweit der Festplattenplatz vorhanden ist, empfehle ich einfach, den ›Generals Zero Hour‹-Ordner vorher zu kopieren (Drag & Drop mit gedrückter alt-Taste) und dort die Veränderungen vorzunehmen.

Mit einer Anleitung oder einer Homepage belasten sich die »Shockwave«-Macher nicht. Deswegen muss man völlig uninformiert in die stark veränderte »Zero Hour«-Welt eintauchen. Gerade mal auf der »Moddb.com« gibt es Informationen.

Das Menü

»Shockwave« gönnt sich sowohl einen eigenen Anfangsschirm, als auch ein eigenes Hintergrundgefecht für das Menü, in dem u.a. U-Boote zum Einsatz kommen. Ansonsten hat sich am Menü nichts geändert. Auch in den Untermenüs geht alles seinen gewohnten Gang, wenn man mal von einer größeren Farbauswahl im Skirmsh- (Gefechts-)Modus absieht.

Die Kontrahenten

Während an drei neuen Generälen gearbeitet wird, die dann wohl in der Version 0.95 zu bewundern sind, ist in der hier getesteten Version davon noch nichts zu sehen. Wie gehabt, gibt es die drei Parteien mit ihren jeweils drei Generälen.

Einheiten

Ich würde den Rahmen sprengen, wenn ich hier nun jede Einheit aufführen würde. Daher werde ich nur die entsprechenden Klassen (Infanterie etc.) erörtern. Eine vollständige Neuheitenliste werde ich euch aber nicht abliefern, sonst gibt es ja nichts Neues mehr für euch zu entdecken, wenn ihr euch »Shockwave« selbst zu Gemüte führt.

Infanterie
Schon bei der Infanterie ist sichtbar, dass »Shockwave« mit neuen Einheiten nicht geizt. Hervorstechend sind die Marines aller US-Armeen, die, mit einem Schnellfeuergewehr bewaffnet, auch gerne mal leichte Fahrzeuge in Schutt und Asche legen. Abgesehen davon können sie Bomben platzieren. Ebenfalls herausragend sind die »Siege Soldiers« der Chinesen, die per Mörserangriff über weite Entfernungen erhebliche Schäden anrichten. Ansonsten gibt es bei den entsprechenden Generälen Anpassungen, so dass sich sowohl »Biohazard Technicans« um verseuchte Flächen kümmern, Offiziere beim chinesischen Infanteriegeneral für Disziplin auf dem Schlachtfeld sorgen, als auch Fundamentalisten, die bei der GLA (Stealth) neuerdings Unruhe stiften. Naturgemäß hat der Infanteriegeneral die meisten neuen Fußtruppen spendiert bekommen. So kommen, bei entsprechender Freischaltung im Generalsmenü, gleich fertige Gruppen von Doppelraketenwerfern, bzw. Standardtroops mit einem Offizier ausgestattet aus den Kasernen gerannt.

Fahrzeuge
Es gibt einige neue Fahrzeuge. Andere haben nur Namen und Aussehen geändert. So wurden zum Beispiel die Humvees der Amerikaner mehrfach für die einzelnen Truppen verändert. Mal hat der Wagen einen Mörser (Super Weapon), dann wird er durch Ketten angetrieben, oder er ist mit Laserwaffen aufgerüstet. Neu ist der Plasma- bzw. Holopanzer der USA, sowie der Raketenwerfer.

Bei den Chinesen fährt zusätzlich der HackVan durchs Kampfgebiet. Er kann bis zu vier Hacker aufnehmen, die dort verdeckt Geld einsammeln. Interessanter ist seine Möglichkeit, gleich ein ganzes Gebiet mit gegnerischen Fahrzeugen lahm zu legen. Der ranghöchste Infanteriesoldat verfügt zusätzlich über schicke Ostjeeps und einen sehr effizienten Raketenlauncher.

Beim Panzergeneral tut der neue Warmaster–Tank seinen Dienst, der, optional mit zwei Raketenwerfern aufgerüstet, auch einen effektvollen Napalmbrand entfachen kann.

Die terroristische Fraktion verfügt, je nach General, über neue Haubitzenfahrzeuge und die Option, den Scorpionpanzer mit Rädern auszurüsten. Damit wird er zwar schneller, gleichzeitig sinkt jedoch sein Panzerungswert. Der Kampfbus des Demolitiongenerals kann nicht nur Einheiten aufnehmen, sondern erhält auch den Vorteil, Sprengfallen verteilen zu können.

Luftwaffe
Auch bei der Luftwaffe zeigt »Shockwave« seinen Ideenreichtum. Ganz neu sind die Ballons der GLA, die damit auch eine fliegende Kampfeinheit erhält. Auch der chinesische Flughafen wird aufgestockt. So starten von dort neuerdings auch leichte Kampfhubschrauber und ECM-Bomber.

Natürlich hat auch der Luftwaffengeneral entsprechende Neuzugänge zu verbuchen. Der B1-Bomber fliegt schwere Bodenangriffe mit beeindruckenden Einschlagspotential, während kleine Drohnenflieger vor allem gegen Fußtruppen effizient sind.

Gebäude
Neben diversen neuen Abwehrgebäuden, die, je nachdem, eine oder mehrere Einheiten aufnehmen, und eine Kanone, einen Flammenwerfer, Panzer oder Maschinengewehre beinhalten, gibt es wenige Neuheiten. Zu nennen wäre das AirPad der GLA-Parteien, das Arbeiter auf Trikes, oder eben die schicken Kampfballons, losschickt. Auch auf den Karten gibt es neue Gebäude, die, sofern sie übernommen oder besetzt werden, Kanonen- oder großkalibrigen Maschinengewehrbeschuss ausüben können.

Aufrüsten und Generalsfähigkeiten

So umfangreich die Einheiten aufgestockt worden sind, so reichhaltig stellen sich die Upgrades dar. Viele Einheiten haben Aufrüstmöglichkeiten onboard, z.B. das Speedupdate der Skorpionpanzer oder die Möglichkeit, zwischen Bewaffnung/Munition (Bajonett aufpflanzen, Antipanzer-Projektile, Brandmunition) umschalten zu können. Die meisten raketenfeuernden Fahrzeuge haben die Möglichkeit, durch Flächenbeschuss ganze Gegenden dauerhaft mit Einschlägen versorgen.

Auch die Spezialkräfte bieten neue Möglichkeiten, wie das Durchtrennen der Stromleitungen von Gebäuden, wodurch diese länger ohne Saft und Funktion sind. Weiterhin gibt es neue Upgrades in den Gebäuden, so können amerikanische Soldaten mit Schutzwesten ausgerüstet werden, oder die Nachladezeit und Geschwindigkeit von Panzern erhöht werden. Auch Streufeuerupgrades gibt es, die den Radius der Einschläge erhöhen.

Bei den Generalsfähigkeiten lassen sich viele neue Einheiten freischalten, sowie die üblichen Fernangriffe durchführen. Beeindruckend sind die automatischen Feuertürme, die sich abwerfen lassen. Sie graben sich an Ort und Stelle ein und feuern Schnellfeuersalven auf alles, was sich in die Nähe begibt, ab. Auch spontan auftauchende Selbstmordattentäter ergänzen die Offensive des Dynamitgenerals durch einen heftigen Überraschungsangriff. Alle Abwurfeinheiten sind indes gemischt, so dass sie nicht so schnell weggemäht werden können.

Performance und KI

Bei so vielen Neuheiten, vor allem was herumfliegende Projektile, Raketen und Granaten angeht, bleiben leichte Performanceverluste nicht aus. Alles in allem muss man allerdings sagen, dass sie gegen das Originalspiel kaum ins Gewicht fallen. Wenn man mit mehreren Computergegnern hantiert, die auch noch massenweise Sprengkörper absondern, kann schon der eine oder andere Ruckler auftauchen. Allgemein ließ sich jedoch »Shockwave« auch bei hohen Qualitätseinstellungen flüssig spielen (iMac G5, 2.1Ghz, 1GB, 128MB ATI X800 XT).

Die KI wurde bemerkbar verbessert. So fällt es einem nun auch bei bekannten Maps zuweilen schwer, den aufgebrachten Gegner aufzuhalten. Der Rechner sammelt brav Einheiten, bevor er sie (alle) losschickt, und reagiert auf die eigene Einheitenkonstellation eigentlich immer passend. Auch die ›Motivationslosigkeit‹, die Zero Hour CPU-Generäle nach längeren Kriegshandlungen heimsucht, konnte bei »Shockwave« nicht festgestellt werden.

Grafik, Sound, Effekte

In erster Linie wurden die grafischen Effekte aufgewertet. Zuweilen raucht, brennt und explodiert es bei Shockwave derartig, dass man kaum mehr dem Spielgeschehen folgen kann.

Neue Sounds oder mehr Abwechslung bei den Rückmeldungen sucht man jedoch vergeblich. Im Gegenteil, so wurden einige neue Einheiten einfach mit den Stimmen und Befehlsbestätigungen alter, schon vorhandener Kampfsysteme ausgestattet. Die neuen Einheiten wurden alle liebevoll modelliert und auch die Animationen der jeweiligen Neuerungen sind gut gemacht. Innovative/Neue Animationen sollte man jedoch nicht erwarten.

Gameplay

»Shockwave« zu spielen, macht einfach Spaß. Das liegt natürlich vor allem an den vielen Neuerungen, die es zu entdecken gibt. Durch sie lassen sich sinnvoll Taktiken verbessern und neue erstellen. Auch die Truppenzusammenstellungen werden sehr viel variationsreicher, was dem Spiel zugute kommt.

Die Flut der Einheiteninnovationen bringt Gefechte mit sich, in denen man »Zero Hour« kaum wiedererkennt, auch wenn sich nach einiger Zeit natürlich die Favoriten herauskristallisieren. Dennoch ist die Balance gewahrt, wenn nicht sogar verbessert worden. Es treten zwar immer wieder mal kleine Bugs auf, die jedoch nicht den Spielspaß mindern. Zum Beipsiel lassen Clippingfehler gelegentlich die Einheiten unter den Gebäuden stehen.

Fazit:

»Shockwave« ist eine Hammer-Mod. Die Neuheiten prasseln nur so auf einen ein und machen das Spiel zu einer ganz neuen Erfahrung. Zusammen mit den fetten Effekten und der verbesserten KI sind neue, schweisstreibende und spannende Gefechte vorprogrammiert. Bei dieser Mod muss man einfach zugreifen.

Verfügbarkeit

Zu haben ist das für die Mod benötigte Spiel samt Erweiterung im macinplay-Shop.
Die Mod selber gibt es bei moddb.com.

Bilder (klicken für mehr)

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