Energy

Fühlst du dich angespannt? Stehst unter Stress, Leistungsdruck? Verspürst das Gefühl, gleich zu platzen? »Energy« ist ein Spiel, das sich zwar als Puzzle versteht und dir – laut Webseite – einen extra „Burst of Energy“ verpasst. Jedoch kommt es so entspannt rüber, dass sich die verspannten Rückenmuskeln des willigen Spielers schon nach kurzer Spielzeit entkrampfen. Also komm, setz dich vor deinen Rechner, lade »Energy« auf die Festplatte und erfahre, wie man am Mac eine besonders ruhige Kugel schieben kann…

»Energy« kommt aus dem Hause »Phelios«, einer Sharewareschmiede mit Sitz in den vereinigten Staaten. Das Spiel ist schnell erklärt: Es gilt, in Labyrinthen verteilte Dockingstationen mit jeweils vier gleichfarbigen Kugeln zu bestücken. Dazu muss man verschiedenfarbige Kugeln durch die mal mehr, mal weniger komplex aufgebauten Labyrinthe geleiten.

Dem Spieler bieten sich verschiedene Möglichkeiten, den Weg der Kugeln zu beeinflussen: Zum einen sind da die Dockingstationen selbst, die auch als Weiche dienen, da sie sich in 90°-Schritten drehen lassen und in den Labyrinthen vorzugsweise auf Kreuzungen montiert sind. Dann gibt es die »echten« Weichen, kleine, weiße Pfeile, die in den Bahnen angebracht sind.

Natürlich wurde auch an Hindernisse gedacht, die dem Spieler seine Aufgabe erschweren. Häufig werden Sperren in die Bahnen montiert, die entweder gar keine oder nur Kugeln in einer bestimmten Farbe oder Richtung passieren lassen. Transformatoren ändern die Farbe einer Kugel beim Passieren in eine durch Zufall bestimmte andere Farbe.

Eine Dockingstation bietet vier Docks. Trifft eine Kugel auf ein bereits belegtes Dock, prallt sie ab und rollt den Weg zurück, den sie zuvor genommen hat. Mit einem »X« markierte Kugeln wurden frisch ins Spiel gebracht. Diese dürfen höchstens vier mal von einem Dock abprallen, wird diese Zahl überschritten, ist das Spiel beendet.

Das Spiel bietet vier »Welten« zu je 25 Labyrinthen, das macht insgesamt 100 Labyrinthe. Genug, um damit einige Abende zu verdaddeln. Das Spiel speichert euren Fortschritt automatisch. Da es keine Scores oder ähnliches gibt, dass euch in irgendeiner Form unter Zeit- oder Leistungsdruck setzen würde, spielt sich »Energy« ziemlich unverkrampft. Einzig ihr bestimmt, wie hektisch es zugeht, indem ihr die Spielgeschwindigkeit vor dem Spiel festlegt. Gewählt werden darf zwischen allen erdenklichen Stufen von Zeitlupe bis Zeitraffer.

Sämtliche Spielkommandos werden mit der Maus erteilt. Das Spiel bedient sich sehr intuitiv. Selbst ohne das (sehr kurz geratene) Tutorial gelesen zu haben, findet man sich sofort zurecht.

Die Grafik des Spiels ist unspektakulär. Zwar werden in den verschiedenen Welten die Hintergrundbilder ausgetauscht, aber die Unterschiede sind recht dezent. Die Farbe der Bahnen bleibt durchgehend bestehen. Die Labyrinthe sehen allesamt sehr nach »Baukasten« aus. Insgesamt hätte der Gestaltung ein wenig mehr Abwechslung gut getan.

Gelungen sind hingegen die Soundeffekte und die Musik. Die drei Tracks unterstützen den entspannten Charakter des Spiels, indem sie zwar wohlklingend, aber unauffällig genug sind, um sich nicht zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Schade, dass es lediglich drei Tracks sind. Hier wird die Größe des Downloads die einschränkende Instanz gewesen sein, was angesichts der Tatsache, dass »Energy« lediglich über das Internet zu beziehen ist, verständlich ist.

Wie ich schon einleitend erwähnte ist »Energy« mehr eine Entspannungsübung als eine Herausforderung im Sinne eines Knobelspiels, das liegt am über weite Teile beliebig und undurchdacht wirkenden Levelaufbau. Zum Beispiel machen einige in den Gängen der Labyrinthe eingebaute Blockaden gar keinen Sinn, da sie problemlos umgangen werden können. Der Schwierigkeitsgrad eines Levels wird in erster Linie durch die Distanz zwischen der ersten Dockingstation und dem Kugeleinwurf bestimmt. Je geringer der Abstand, desto hektischer wird es. In manchem Level ist »Energy« demzufolge mehr ein Reaktionsspiel, solche Level sind aber eher die Ausnahme. Die Lernkurve des Spiels ist recht flach. Besonders Einsteiger werden dies begrüßen, Profis fragen sich, wann es denn endlich richtig losgeht…
Fazit:
Trotz der Mängel im Leveldesign macht »Energy« Spaß, und zwar durchaus so viel, dass man es immer wieder gerne startet, wenn man gerade eine Stunde übrig hat. Wem nach einem Spiel zumute ist, dass einen zwar beschäftigt, aber nicht über gebührend fordert, darf bedenkenlos zugreifen.

Christian Schramm

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Spiel unter diesem Link.

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