Heavy Metal F.A.K.K. 2

Wie so oft im Leben musst du das Böse besiegen. In Heavy Metal F.A.K.K. 2 schlüpfst du in die Rolle von Julie, die in der schönen Stadt Eden auf einem Planeten mit dem romantisch klingenden Namen F.A.K.K. 2 ihr Dasein fristet. Das nette Mädel muss gegen eine Bedrohung aus dem Weltall kämpfen: Jemand namens Gith hat die Absicht, sich zu einem Gott fortzubilden. Um dieses Ziel zu erreichen, wählt er nicht den akademischen Weg über ein Philosophie-Studium, sondern startet einen Angriff auf F.A.K.K. 2, genauer gesagt auf den Jungbrunnen Edens. F.A.K.K steht übrigens für „Federation Assigned Katogenic Killzone“, also eine „Öffentlich ausgewiesene Todeszone“. Nicht für das, was du jetzt vielleicht gedacht hast.

Wie bei so vielen Spielen staune ich beim Öffnen der grotesken Packung nicht schlecht: Heraus fällt eine CD mitsamt Handbuch in einer kleinen Pappschachtel und eine Registrierkarte. Den schon bald frisch installierten Ordner mit der Bezeichnung „Heavy Metal F.A.K.K.2“ schiebe ich nichts ahnend in mein Spiele-Verzeichnis. Ein Fehler, wie sich beim Starten eines neuen Spiels herausstellt: „Quake 3 Error:: Couldn’t load cgame“ erscheint da ganz trocken auf dem Monitor und ich finde mich auf dem Desktop wieder. Mittlerweile ist ein Patch verfügbar, der unter anderem dieses Problem behebt.

Beim Starten der ersten Runde fallen mir leichte Störungen bei der Sprachausgabe auf. Der Sprecher im Intro redet zwar in deutlichem Englisch, verschluckt jedoch einige Wörter. Mit dem oben erwähnten Patch wird auch dieser Fehler behoben. Ferner stelle ich ein leichtes Ruckeln der Bewegungen im Intro fest, das sich auch bei anderen Grafikeinstellungen nicht vollständig gibt. Für meine ATI Rage128 mit 8 MB Speicher mutet die Grafik wirklich anspruchsvoll an. Ich wähle daher 800×600 Pixel als Auflösung und belasse Farbtiefe und Texturen im bescheidenen Bereich.

Wieder im Hauptmenü angelangt fällt mir auf, dass dies nur bei der Standardauflösung von 640×480 in Bildschirmgröße dargestellt wird. Jetzt ist es etwas kleiner geworden. Wenn ich mit der Maus über die Auswahlmöglichkeiten fahre, gibt Julie zu jedem Punkt ein kurzes Statement via Sprachausgabe ab und verhaspelt sich bei schnellen Wechseln zwischen den Auswahlpunkten. Nach kurzer Zeit ist das Geplappere ein wenig nervig, also auf in eine neue Runde!

Nach einem Spaziergang in Julies Garten dirigiere ich die junge Dame auf den Trainigsparcours, was sich für mich als sehr hilfreich erweist. Schritt für Schritt lerne ich die Interaktionsmöglichkeiten kennen und erhalte eine kleine Einweisung in die Kampftechniken. Während ich immer vertrauter mit Julies Bewegungsabläufen werde, fallen mir kleine Steuerungsprobleme auf. Gelegentlich wirkt die Steuerung mit Tastatur und Maus etwas hakelig, in zwei Situationen reagierte Julie gar nicht mehr auf Mausbewegungen. Nach einem kurzen Umschalten ins Hauptmenü und zurück ins Spiel lief die Steuerung wieder normal.

Das Trainingslevel ist viel angenehmer als das dürftige Handbuch. Es ist im CD-Format klein und dünn, teilweise wegen winziger Schrift sowie schwacher Kontraste schwer zu lesen und unübersichtlich. Zwar eröffnet es dem englischlesenden Gamer Einblicke in die Spieleinstellungen und -steuerung, stellt Waffen und merkwürdige Gestalten vor, aber kann mich letztlich nicht überzeugen.

Beim Umgang mit Gegenständen stehen Julies Hände wie folgt zur Verfügung: mit einem Dreh am Mausrad öffnet sich die Inventarliste und man kann über die einzelnen Gegenstände rollen. Mit einem Klick auf die rechte oder linke Maustaste nimmt Julie diesen Gegenstand in die rechte oder linke Hand. Manche Objekte, z.B. die Steinschleuder, erfordern beide Hände. Andere Waffen mag Julie nur in der rechten Hand, sonst hat sie anscheinend Zielprobleme.

Während des Spiels trifft unsere Heldin Julie ständig auf widerliches Getier. Es rumpelt und kracht ab und an. Man hat den Eindruck, als würde jeden Moment irgendetwas Unschönes passieren. Meistens erfüllt ein Summen die Atmosphäre, als käme ein Hornissenschwarm genau in Julies Richtung geflogen. Wild mit dem Schwert um sich fuchtelnd verwandelt sie die angreifenden Insekten in grünen Matsch. Für größere Widersacher bedarf es da schon etwas mehr. Neben weiteren Nahkampfwaffen, wie z.B. einer Kettensäge, stehen diverse kleine und große Schußwaffen zur Verfügung, die Julie nach und nach findet. Für die Pyrotechniker unter den Gamern gibt es auch ein Spielzeug: die unscheinbaren Thermal Detonators wirken – in der Nähe von grünlich schimmernden Asteroiden platziert – wahre Wunder.

In Sachen Stabilität ist mir nichts Negatives aufgefallen, Abstürze sind wärend meiner Tests nicht vorgekommen. Das Ordner-verschiebe-Problem sowie einige Soundprobleme wurden mit dem ersten Patch behoben. Ab und an fallen dem analytischen Gamer Clipping-Probleme ins Auge: Einmal verschwand Julies Haupt beim Bücken in einer fest verschlossenen Kiste.

Fazit:

Heavy Metal F.A.K.K. 2 beeindruckt durch gute Grafikleistungen und eine überschaubare Steuerung, die sich manchmal leider etwas hakelig anfühlt. Durch gänzlich fehlende Multiplayer-Möglichkeiten lebt das Spiel einzig und allein von der Story. Für die Heavy-Metal-Jünger ist es wohl ein Muss, für den Rest gibt es sicher auch Alternativen.

Béla Bölke

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Spiel im macinplay-Shop.

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