LEGO Bionicle

Die 2001 entwickelte Idee von LEGO, übernatürliche, gepanzerte Wesen als Action-Figur zum Spielen und Sammeln zu produzieren, schlug bei der männlichen Bevölkerung unter 12 Jahren ein wie eine Bombe. Nach diesem Erfolg wurden immer mehr Charaktere erschaffen und die Preise immer weiter nach oben getrieben, bis dann endlich, wie bei Pokémon, einem Spiel mit ähnlicher Laufbahn, ein Computerspiel folgte. Nach nicht all zu langer Zeit wurde sogar ein Port für den Mac herausgebracht. Doch was ist dran? Fasziniert das Spiel genauso wie die Plastikfiguren?

Gleich nach dem Ausführen des Installers wird man von einem freundlichen, einfach zu bedienenden und sehr schönen Hauptmenü begrüßt. Im Spielverlauf werden glücklicherweise alle Menüs so gestaltet sein. In einem kurzen Intro sieht man eine Filmsequenz, in der die Bewohner Mata Nuis, die so genannten Matoran, bei einem fröhlichen Theaterspiel von Truppen des bösen Makuta überrumpelt werden. Doch zum Glück gibt es die sechs Helden der Insel, Toa genannt, die den Angriff abwehren können. Sie haben bei den Inselbewohner den Status eines Gottes, und dementsprechend auch einige übermenschliche Fähigkeiten.

Aufgabe des Spielers ist es, mithilfe der Toa die Truppen von Makuta, die über die ganze Insel verteilt sind, in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Jeder der sechs Toa hat ein Element, wie etwa Erde, Wasser und Schnee und stellt einen Level dar. Man kann anfangs nicht wählen, mit welchem Toa man beginnen möchte. Mit erfolgreicher Missionsausführung des einen wird ein weiterer freigeschaltet. So beginnt man mit Toa Tahu, dem Toa des Feuers. Er überwacht eine Vulkangegend der Insel, die inzwischen voller Fieslinge ist. Nun wird der Spieler aktiv. Man muss sich erst an die sonderbare Konsolensteuerung gewöhnen, die ganz ohne Maus funktioniert. Man geht dorthin, wohin man guckt. Das wird einem bei waghalsigen Sprüngen über Lava oder im Kampf mit Bestien oftmals zum Verhängnis, da man das Ziel nicht trifft.

Los geht’s durch einen grafisch mittelmässigen Lavatunnel, dessen Boden früh erkennbar schießende Käfermonster entsteigen. Doch mit dem Energieschild zum Absorbieren der Geschosse und dem gleichzeitigen Umwandeln in Energie für eigene Munition und dem darauf folgenden Rückschlag mit der Laserkanone sind Makutas Geschöpfe schnell ausgeschaltet.

Eine Hilfe für den Einsteiger ist im ersten Level in Form von kleinen Hilfetexten am unteren Bildschirmrand vorhanden. Sie kommen immer zum richtigen Zeitpunkt und helfen dem Spieler sehr.

Den zunehmenden Schwierigkeitsgrad bemerkt man nicht nur von Level zu Level, sondern schon von Gegner zu Gegner. Käfermonster tauchen im Spielverlauf zwar immer wieder auf, dennoch kommen schon im ersten Level nach ein paar Käfern riesige Killerskorpione und menschengroße Megawespen auf den Spieler zu. Diese sind schwerer zu treffen und benötigen meist mehrere Treffer, um zu verenden. Natürlich fehlt auch für jeden Toa der obligatorische Endgegner nicht. Hierbei handelt es sich meist um eine Überzahl starker Monster, die den Spieler alle gleichzeitig angreifen. Da ist der Energieschild schon ganz nützlich.

Schön ist, dass es ziemlich oft Speicherpunkte in Form von kreisrunden Toren gibt, die einem das Sterben meist nicht sonderlich unangenehm machen.

Weiter geht’s mit Toa Kopaka, dem Herrscher über Schnee und Eis. Dieser Level besteht fast ausschliesslich aus wilden Verfolgungsjagden auf dem Snowboard hinter einer bösen Kreatur her, die mitten auf einen wichtigen Ort oder eine bewohnte Stadt zugeht. Das Eis ist sehr kantig und dauerweiß dargestellt. Auch hier wurde kein Optimum aus der Grafik herausgeholt.

Schlussendlich kommt der dritte Level mit der weiblichen Toa Nuva. Sie fühlt sich im Wasser am wohlsten. Sie kommt darin sehr schnell voran und kann sehr tief tauchen. Die Seen mit den umliegenden Landschaften sind sehr schön dargstellt. Im Detail sind sie zwar wie die Vorhergehenden nicht sonderlich berauschend, aber im Gesamtbild eine gute Farbwahl. Dieser Level stellt auch ein schönes Ambiente her. Grundsätzlich gilt es hier, vereinzelte Bewohner der Insel zu finden und einzusammeln. Ist die Anzahl der gesammelten Matoran groß genug, lassen sich Maschinen und andere Mechanismen in Gang setzten, die einem das Weiterkommen ermöglichen. Beispielsweise wird ein Kran in Gang gesetzt, der einen Stein hochhebt, hinter dem sich ein Unterwasser-Tunnel zum nächsten See befindet.

Der Sound von Bionicle kann sich hören lassen. Gefechte werden von fetzigen Laser-Zischern und Bewegungsgeräuschen begleitet, während das Ganze noch von einer leisen, absolut nicht störenden Hintergrundmusik begleitet wird.

Fazit:

Im Großen und Ganzen macht das Spiel Spaß, sobald man sich mit der Steuerung abgefunden hat. Etwas wütend wird man vielleicht, wenn man gegen ein Wesen scheinbar keine Chance hat, doch alles ist bezwingbar. Grafik und Steuerung sind hingegen ziemlich schlecht – da hätten die Entwickler ruhig etwas weniger von der Konsole übernehmen können. Der Sound des Spiels ist dagegen okay.

Daniel Betz

Verfügbarkeit

Zu haben ist das Produkt im macinplay-Shop.

Bilder (klicken für mehr)

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