Max Payne 3
Download über Steam
Der Download von Max Payne 3 misst mehr als 25 GB, dies kann für so manche Internet-Verbindung eine – in zweierlei Hinsicht – überwältigende Aufgabe darstellen. Einerseits gibt es so gut wie keinen mobilen Tarif, bei dem mehr als 10 GB / Monat inkludiert sind und andererseits haben nicht alle Internet-Nutzer eine übermäßig große Bandbreite, um die 25 GB mal eben schnell aus dem Netz herunter zu laden.
Hier vermisst man als Kenner von Blizzard-Spielen sehr schnell deren praktischen Streaming-Launcher, bei dem man bereits mit nur wenigen geladenen 100 MB ins Spielvergnügen starten kann, während im Hintergrund weiterhin der Download läuft.
Wer seinen Mac über Nacht mit der Download-Aufgabe beauftragen will, sollte zusätzlich zu dem kleinen Tool Wimoweh* greifen, um zu verhindern, dass der Mac sich während des Download-Vorgangs schlafen legt (ist mir selbst passiert…). Alternativ zu Wimoweh kann man auch das Tool Caffeine* verwenden.
Einstieg ins Spiel
Hat man das Spiel erfolgreich über Steam heruntergeladen, steht man erneut vor einer Registrierung. Es ist zwingend erforderlich, ein Rockstar-Online-Konto zu erstellen. Ohne dieses kann man sich nicht mit Max ins Getümmel stürzen. Weiters wird das Spiel nach der Online-Registrierung mit Hilfe des CD-Keys aktiviert. Es wird somit an das Rockstar-Online-Konto gebunden. Weiterverkauf oder Verleih an Freunde wird somit unmöglich gemacht. Fasst man dieses Prozedere zusammen, verfügt Max Payne 3 über einen doppelten DRM-Schutz. Einmal durch Steam und einmal durch das Online-Konto bei Rockstar. (Tipp: Eine Deaktivierung von Firewall-Apps wie z.B. Little Snitch ist vorteilhaft, da man sonst vergeblich versucht, eine erfolgreiche Registrierung bzw. Aktivierung hinzubekommen.) Alternativ kann das Spiel auch im Mac App Store gekauft werden*.
Bewältigt man die Hürden der Online-Anmeldung und Aktivierung des Spiels, bekommt man erst etwas Hintergrundgeschichte in Form eines Filmchens vorgesetzt. Die Filme und Zwischensequenzen sind sehr gut gemacht und spinnen die Geschichte rund um den Protagonisten sehr gut weiter. Einzig die vielen Effekte in den Videos können diese auf die Dauer etwas anstrengend machen. Teilweise muten die Effekte wie böse Grafikfehler an. Diese hätte man ruhig etwas sparsamer einsetzen können, denn auch mit weniger Effekten baut sich die Stimmung sehr gut auf.
Eine wirkliche Einführung bzw. eine Art Tutorial vermisst man allerdings. Die wichtigsten Spielmechaniken wie der Bullet-Time-Mode werden direkt im Spielgeschehen kurz erklärt. Eine Art Training für den Umgang mit diesen Mechaniken gibt es leider nicht.
Nach einigen Zwischensequenzen und kurzen Schießeinlagen befindet man sich bereits mitten im Spiel.
Leveldesign / Spielverlauf
Die einzelnen Levels sind linear aufgebaut und bieten wenig Spielraum für eigenmächtige Ausflüge. Meist kämpft man sich durch mehrere Abschnitte innerhalb von Gebäuden oder Plätzen (z.B. Docks, Hafen etc.). Ausflüge in die entlegensten Winkel eines Levels lohnen sich nur selten. Meist stößt man auf eine zusätzliche Portion »Painkiller«. Ab und an bieten die Levels auch Gegenstände, die untersucht werden können, um die Story etwas tiefgreifender zu erzählen. Wer sich jedoch auf die Suche nach den »goldenen Waffenteilen« macht, um zusätzliche Spielinhalte freizuschalten, kommt um ein Abgrasen der gesamten Levelfläche nicht herum.
Die einzelnen Levelabschnitte sind meist durch kurze gescriptete Ereignisse oder Zwischensequenzen gekennzeichnet (Öffnen einer Tür, Wechsel des Stockwerks mit Hilfe eines Lifts, …).
Der sehr lineare Spielverlauf und die linearen Levels werden mit durchweg interessanten Zwischenabschnitten gewürzt, in denen man sich in ein Fahrzeug, Flugzeug oder Boot schwingt und von dort aus mehrere Wellen an Gegnern den Garaus macht, ohne einen bangen Blick auf den Monitionsvorrat werfen zu müssen. Diese Einlagen sind, wie auch die Levels, mit Hilfe von Scriptevents oder Zwischensequenzen unterteilt.
Weiters wird die Geschichte des Spiels durch einen Ausflug (spielbare Rückblende) in die Vergangenheit von Max etwas aufgelockert.
Ebenso interessant ist, dass Teile der Spielwelt bzw. Levels durch den Spieler aktiv beeinflusst werden können. Wer erinnert sich nicht an die spektakulären Szenen aus den Matrix-Filmen, in denen ganze Mauerteile von den Steinsäulen splitterten. Dies gibt es auch in Max Payne 3 und es sieht zum Teil sehr realistisch aus.
Grafik
Die Grafik von Max Payne 3 ist zeitgemäß, bietet jedoch wenige wirkliche Highlights. Die Animationen des Protagonisten und anderen Personen im Spiel wirken teilweise etwas hölzern und nicht sehr natürlich. Dies gilt leider auch für die meisten Zwischensequenzen, da sie meist in Spielgrafik umgesetzt wurden.
Wettereffekte wie z.B. Regen wirken sich leider so gut wie gar nicht auf die Sichtverhältnisse oder das Verhalten im Spiel aus. Rauch wird jedoch sehr realistisch dargestellt und verhindert ebenso realistisch das genaue Zielen auf so manchen Gegner.
Trotz eines Top-Macs (siehe Testgerät) tauchen während des Spiels des öfteren Grafikfehler auf, welche das Ausmachen von Gegnern etwas erschweren, sobald man sich am Mündungsfeuer der gegnerischen Waffen orientieren möchte.
Ob die durchwegs gute Grafik-Performance auch auf schlechter ausgestatteten Mac so gut bleibt konnten wir leider nicht testen.
Performance
Wie schon im Abschnitt Grafik angeschnitten war die Grafik-Performance auf dem Test-Mac sehr gut. Im Bereich der Ladezeiten verhält es sich sehr ähnlich. Während des Spiels gibt es nahezu keine Pausen, in denen Inhalte nachgeladen werden müssten. Nur zwischen des Kapitel-Abschnitten gibt es längere Ladezeiten, diese werden aber geschickt mit umfangreichen und interessanten Zwischensequenzen kaschiert. Max Payne 3 startet generell sehr schnell und man ist innerhalb weniger Minuten mitten im Spielgeschehen.
Zu erwähnen sei noch, dass es sich bei Max Payne 3 um einen Cider-Port handelt, der jedoch im krassen Gegensatz zum durchschnittlichen Cider-Port erstaunlich gut ausgefallen ist.
Schwierigkeitsgrad
Max Payne 3 ist nichts für Shooter-Neulinge. Der Schwierigkeitsgrad ist bereits bei der niedrigsten Einstellung für Einsteiger sehr fordernd. Durch manchmal sehr lange Abschnitte zwischen den Speicherpunkten kann hier sehr schnell Frust aufkommen. Besonders dann, wenn man sich zehn Minuten durch einen Abschnitt kämpft, dann zu Boden geht und erneut zehn Minuten spielen muss, um wieder dorthin zu gelangen, wo man beim letzten Anlauf Staub geschluckt hat. Auch im leichtesten Schwierigkeitsgrad sind die sogenannten »Painkiller«, welche als eine Art Medipack dienen, nur sehr rar gesät, was einen sparsamen Verbrauch unumgänglich macht.
Eine Interessante Mechanik ist jene bei der man, ähnlich wie bei Borderlands 2, kurz vor dem Ableben noch einen Gegner erledigen kann, um so wieder ins Spiel zu kommen. Verlassen sollte man sich auf diese Mechanik jedoch nicht.
Im leichtesten Schwierigkeitsgrad wäre eine manuelle Speicherfunktion jedoch sehr hilfreich gewesen, fehlt aber leider.
KI
Die Intelligenz der Gegner ist in Max Payne 3 durchwegs realistisch und anspruchsvoll. Die Kontrahenten gehen hinter den verschiedensten Objekten in Deckung und machen es so dem Protagonisten ziemlich schwer. Teilweise erlaubt sich die KI aber auch kräftige Schnitzer, indem sie die Gegner zu nahe an die eigene Deckung heran laufen lässt. Dies passiert aber zum Glück relativ selten und nur in eher komplexen Umgebungen oder wenn sich der Spieler in einem Raum befindet und der Gegner außerhalb sein Unwesen treibt.
Multiplayer
Noch ein paar Worte zum Multiplayer. Rockstar hat es geschafft, den Bullet-Time-Mode teilweise in den Multiplayer-Modus zu integrieren. Dies ermöglicht interessante Mehrspielerkämpfe in gewohnter Max-Payne-Manier. Generell bietet der Mehrspielermodus von Max Payne sonst aber nicht viele Innovationen.
Interessant ist jedoch das Multiplayer-Event, welches durch Rockstar ausgetragen wird. Hier können Spieler Power-Ups und andere In-Game-Gimmicks gewinnen.
Das Matchmaking innerhalb der Mehrspieler-Community ist leider nicht hundertprozentig ausgewogen. So kommen Einsteiger mit Spielern viel höherer Ränge und somit mehr Erfahrung zusammen. Dies macht es Einsteigern relativ schwer, ohne Frust ins Spiel zu finden.
Erweiterungen (DLC)
Rockstar bietet über den in Max Payne 3 integrierten Shop den Download von diversen Zusatzinhalten an. Unter anderem bietet Rockstar diverse Waffen- und Map-Erweiterungen, aber man kann mit Hilfe des Zusatzinhalts auch einen Abstecher in die Vergangenheit von Max Payne machen.
Sollte man das Spiel über Steam erworben haben, können die Zusatzinhalte über die durch Steam zur Verfügung gestellten Keys im Rockstar-Shop freigeschaltet werden.
Ob man das zusätzliche Geld für diese Erweiterungen ausgeben möchte, bleibt jedem selbst überlassen, hier gibt‘s einen Überblick über die Erweiterungsmöglichkeiten für Max Payne 3.
Fazit (TL;DR)
Max Payne 3 ist allemal eine würdige Fortsetzung der Max-Payne-Reihe, bietet aber wenig wirkliche Highlights. Der für Einsteiger etwas zu hoch angesetzte Schwierigkeitsgrad und die fehlende manuelle Speicherfunktion kann mehr oder weniger schnell zu einem herzhaften »Rage-Quit« des Spiels führen.
Technisch gesehen ist es ein sehr guter Cider-Port, der sowohl grafisch als auch im Hinblick auf die Performance viel Spielspaß bietet. Grafik und Sound sind zeitgemäß, die Levels und das Spielgeschehen jedoch sehr linear.
Fans der Max-Payne-Reihe können bedenkenlos zugreifen.* Shooter-Neulinge und Einsteiger seien jedoch vor dem fordernden Schwierigkeitsgrad gewarnt. 🙂
Testgerät
- iMac – late 2012
- 32 GB RAM
- 1 TB Fusion-Drive
- NVIDIA GeForce GTX 680MX – 2048 MB
- Apple-Wireless-Keyboard
- Cyborg-MMO 7
Mac App Store
[appext 605815602]