realMyst
„realMyst“ ist die grafische Neuauflage des alt bekannten „Myst“. So ist die Story gleich geblieben, und aus diesem Grunde verweisen wir den interessierten Leser auf unsere Rezension des Originalspieles, das mit einer 2D-Optik daherkam. Mit grafischer Neuauflage ist gemeint, dass die Entwickler aufgrund der im Jahre 2002 verfügbaren Technik „Myst“ so gestalten konnten, wie sie das 1993 zwar vorhatten, aber nicht konnten.
Es ist schon faszinierend, wie ein altes Spiel mit neuem Gewand selbst Mystkenner aufs neue erfreuen kann. In „realMyst“ hebt und senkt sich das Meer, Wolken und Möwen fliegen am Himmel, unter Wasser schweben Fische durchs kühle Nass und man steht mitten im Wetter. Blitze zucken über den Himmel, der Regen plätschert ins Meer und man kommt sich etwas einsam vor. Die Tageszeit in „realMyst“ ändert sich im Laufe des Spiels, so scheint am Tag die Sonne, am Spätnachmittag geht sie in leuchtendem Orangerot unter. In der Nacht zeigt sich der Mond über der dunklen Inselwelt und es begegnen einem unheimliche Geräusche. Die Effekte wie z. B. laufende Maschinen oder aus dem Meer aufsteigende Stege sind ebenfalls bis ins kleinste Detail aufgepeppt. Im Wasser spiegeln sich die Bäume durch die der Wind pfeift und an den Klippen brechen sich lautstark die Wellen, wie im echten Leben. Einfach klasse! Dazu kommt die hervorragende Geräuschkulisse, die wieder einmal Maßstäbe setzt – so wie vorher bereits der Urahn des Spiels, das originale „Myst“.
Zu der besseren Grafik bietet Myst, neben den bekannten Welten des original Spiels, noch eine Zusatzwelt, bei der es ebenfalls viel zu entdecken gibt und auch den Mystkenner erfreuen wird.
Der Preis des opulenten grafischen Feuerwerks ist eine recht hohe Anforderung an das System, mit dem man das Adventure spielen möchte. Reichte dem Originalspiel noch ein Macintosh LC mit 3,5 MB RAM und CD-Laufwerk, so muss jetzt schon ein G3 mit 300 MHz und 64 MB RAM her – dazu benötigt man dann noch eine 3D-Grafikkarte mit mindestens 16 MB Videospeicher. Dieses Minimalsystem reicht jedoch keinesfalls aus, um „realMyst“ in voller Pracht genießen zu können. Auf meinem 350 MHz schnellen G4 mit einem satten Gigabyte RAM und einer ATI Rage Pro (AGP) als Grafikkarte, die mit 16 MB Videospeicher immerhin das Geforderten aufweist, erlebte ich bei höchster Auflösung ein nervendes Geruckel. Selbst bei Einstellung von nur tausenden Farben und Grafik auf „Speed“-Einstellung ruckelte die Mausnavigation noch merklich. Beim Test mit einem G4-iMac mit 800 MHz und GeForce 4 MX war das Geruckel allerdings verschwunden, egal bei welcher Auflösung. Und ein Powerbook G4 1,33 Ghz mit Radeon 9600 Pro mit 64 MB RAM ist für das Spiel ein Traum.
Neben den hohen Anforderungen an die Hardware war für mich nur die etwas schwierige Navigation mit der Maus ein leichtes Ärgernis, aber auch an die gewöhnt man sich im Laufe des Spieles. Auch sollte man sich für „realMyst“ schon etwas Zeit nehmen, erstens wegen der kniffeligen Rätsel (für die „Myst“-Neulinge“) und zweitens wegen der fantastischen Umgebung (für die alten Hasen und die Neulinge).
Fazit:
Wer „Myst“ schon kennt, für den ist „realMyst“ durch die aufgepeppte Grafik und die Special Effects durchaus unterhaltsam und sehenswert. Für alle Neulinge im Adventure-Sektor ist „realMyst“ einfach ein Muss. Ich selbst finde „realMyst“ derart geil, dass ich es gleich noch einmal durchspielen werde.
Sven Wernicke
Verfügbarkeit
Zu haben ist das Spiel im macinplay-Shop.
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