Star Trek D-A-C

„Space, the final frontier“, so beginnt jede Folge der Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“. Und nicht immer kommen Kommandant James T. Kirk und seine Crew um Gewaltanwendung herum. Dabei erinnern die Kämpfe der Raumschiffe mehr an taktische Segelschiffduelle als an rasanten Luft bzw. Weltraumkampf.

Das Spiel

Passend zum letzten Star-Trek-Kinofilm präsentiert uns Paramount also das Spiel „Star Trek D-A-C“, und auch wenn der Titel etwas an ein Navigationsgerät erinnert, so soll es sich doch um einen Weltraumshooter handeln. Dabei steht das D-A-C im Titel nicht für Deutschland, Österreich, Schweiz (für die Schweiz müsste auch CH stehen), sondern für die Spielmodi Deathmatch, Assault, und Conquest. Nach dem durchaus hübschen Intro kommt man auf eine Startseite, auf der die legendäre Enterprise in ihrer ganzen Pracht erstrahlt. Dort kann man diverse Einstellungen tätigen, bevor man sich ins Getümmel stürzt.

Allein gegen alle

Zunächst also gibt es da das Solospiel. Hier fliegt man alleine gegen computergesteuerte Gegner und kann üben. So sollte man denken. Zunächst gilt es, den Spielmodus auszuwählen. Es gibt das bereits erwähnten „Deathmatch“ (zwei Teams kämpfen um den Sieg), „Assault“ (Sternbasen erobern und verteidigen) und „Conquest“ (Erobere die Karte) sowie den „Survival“-Modus (einfach so lange überleben wie es geht). Dann gilt es noch, das passende Schiff auszusuchen. Die Auswahl reicht vom kleinen, schnellen Jäger bis zum fetten Schlachtschiff der Enterprise-Klasse, die sich in Feuerkraft, Belastbarkeit und Geschwindigkeit unterscheiden. Und man kann als Mensch oder Romulaner in die Schlacht ziehen.
Und dann geht’s endlich los!

Gesteuert wird mit Tastatur und Maus. Das klappt mehr oder weniger gut, doch wer ein Gamepad zur Verfügung hat, der sollte das auch tunlichst benutzen. Star Trek D-A-C ist halt ursprünglich ein Konsolenspiel gewesen, und das merkt man an der Steuerung deutlich. Das Spielfeld ist durch Asteroiden und Raumschifftrümmer begrenzt, die bei Kontakt etwas Schaden am Raumschiff anrichten. Dazu gibt es auch im Spielfeld Bereiche, die nicht zu befliegen sind. Leider unterscheiden sich Begrenzungen und Hindernisse kaum von der Hintergrundgrafik. Apropos Grafik: Von der Pracht der gerenderten Enterprise im Titel bleibt im Spiel nicht viel, die Raumschiffe werden von oben dargestellt, so wie früher in „Asteroids“ (ok, ein bischen besser ist die Grafik schon). Vom Star-Trek-Feeling bleibt auch nicht viel, nicht taktische Gefechte mit Phasern, Photonentorpedos und „volle Kraft auf die Frontschilde, Mr. Zulu“ stehen im Vordergrund, sondern kurze Gefechte mit einer sehr schnellen und gut zielenden KI. Wer also glaubt, mit einem Jäger einen Geschwindigkeitsvorteil zu haben und dafür auf Panzerung verzichten zu können, den wird die geballte Feuerkraft und die Präzesion der Computergegner rasch eines Besseren belehren. Und so findet man sich manchmal schneller in der Rettungsklapsel wieder als man gucken kann. Immerhin darf man dann ziemlich schnell wieder ins Spiel einsteigen.

Neben Gegnern, Verbündeten und Hindernissen gilt es auch noch einige Extras einzusammeln, die durch die Gegend fliegen. Alles in allem geht es ausgesprochen hektisch und auch ziemlich unübersichtlich zur Sache, wie ich finde. Und so etwas wie eine Story sucht man auch vergeblich.

Wer das Spiel alleine genießen will, der sollte – meiner bescheidenen Meinung nach – sein Geld lieber für was Gescheites ausgeben. Aber es gibt ja noch den Mehrspielerteil.

Das Multiplayerspiel

Der per Patch nachgereicht werden soll, angeblich noch im Januar. Aber der ist ja noch lang. Ob damit noch irgendetwas gerettet werden kann verraten wir euch mit einem Testupdate sobald er wirklich erschienen ist.

Die Technik

Nervig ist, dass bei jedem Programmstart zunächst einmal alle Beteiligten samt Logo eingeblendet werden. Jedes Mal „Paramount Digital Entertainment“, „Bad Robot Interactive“, „Naked Sky Entertainment“, und zu guter Letzt „Gametree Online“ zu bestaunen dauert länger als so manches Spiel im Survival-Modus. Außerdem startet das Spiel grundsätzlich Fullscreen, auch wenn dies in den Einstellungen explizit abgewählt worden ist, und manchmal lässt sich nach dem Ändern der Auflösung das Menü nicht mehr verlassen. Damit trägt es leider zum schlechten Ruf von Cider-Ports bei, denn Star Trek D-A-C ist genau mit dieser Technik vom PC auf den Mac gekommen. Oder auf den Hund.

Fazit

Irgendwie fühlte ich mich in die „gute alte Zeit“ zurückgesetzt: Eine teure Lizenz kaufen und dann kein Geld mehr ein vernünftiges Spiel daraus zu machen. Das war ist ja schon leider lange gang und gebe, ich erinnere hier nur an Ataris E.T. Desaster. Sicher kann man an ein 10$ Spiel nicht die gleichen Erwartungen haben wie an einen Vollpreistitel. Aber das es auch für wenig Geld besser geht beweisen diverse Spieleschmieden wie zum Beispiel Popcap oder die Veteranen von Ambrosia immer wieder aufs neue. An Star Trek D-A-C fehlt mir doch einfach zu viel: kein richtiges Spielziel, kein Star Trek Feeling, einfach nichts, außer vielleicht der Startscreen. Aber wenigstens brauchen diesmal keine Datenträger in der Wüste verbuddelt werden, das Spiel gibt es nämlich nur als Download.

Systemvoraussetzungen

Mac OS X 10.5.8 Leopard
Intel Core Duo
2 GB RAM
ATI X1600, NVIDIA 8600 GT oder besser
450 MB Festplattenplatz

Zu kaufen ist das Spiel bei Gametree Online für etwa 10 US-Dollar.

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