Vampire – The Masqurade: Redemption

Christof ist eigentlich ein gottgläubiger Ritter, der sich dem Kampf gegen die dunklen Mächte verschrieben hat. In mittelalterlichen Prag aber nimmt er einen Auftrag entgegen, der sein ganzes Leben verändern wird. Inmitten des Kampfes geschieht es, das der junge Ritter zum Vampir wird und von nun an auf der dunklen Seite steht. Von Selbstzweifeln geplagt und mit dem Wunsch wieder sterblich zu werden, soll ihn Wilhelm leiten und ihn lehren ein Vampir zu sein.

Das hört sich jetzt nach einer verstrickten Geschichte an und in der Tat gibt es zahlreiche Dialoge und Zwischensequenzen, in denen die Handlung voran getrieben wird, aber im Großen und Ganzen bleibt Vampire ein Hack’n’Slay Spiel, indem es nur darum geht möglichst viele Gegner in die Hölle zu befördern ohne selbst allzu großen schaden zu nehmen. Es ist Schade das nur ab und zu der ungewöhnliche Spielaspekt aufblitzt ein Vampir mit Gewissensbissen zu sein. Neben dem Kämpfen gibt es noch ein paar leichte Rätsel zulösen, wie Schalter finden und umlegen oder Puzzleteile aufzutreiben und durch ein Tor zu kommen.

Christofs Abenteuer beginnt in Prag, wo er zunächst eine Verletzung auskurieren muss und hilfsbereit wie er nun einmal ist, verspricht er sich danach um die eine oder andere Aufgabe zu kümmern und den Menschen das Leben leichter zu machen. Die Verwandlung zum Vampir kommt da eher ungelegen und als dann auch noch seine geliebte Anezka entführt wird, beschließt er seine Fähigkeiten als Vampir zu nutzen und sie wieder zu finden. Die Reise führt in schließlich nach Vienna, wo er leider nicht fündig wird, aber ein paar Bösewichte trifft und er 500 Jahre später in einem Labor in London aufwacht. Die Welt hat sich in der Zeit ganz schön verändert…

Vampire ist ein Rollenspiel und hat dementsprechend auch alle Charakterwerte, die jeden Spieler so einzigartig machen. Hinzukommen natürlich noch einige Sonderfähigkeiten, weil wir ja ein Vampir sind, so muss man aufpassen, dass die Bestie in Christoph überhand gewinnt und ihn alles vergessen lässt, was ein vernunftbegabtes Wesen ausmacht. Auch die Talente sind einem Vampir angepasst, zum Beispiel mit Blutsaugen und dem Rasten unter der Erde, die anderen Fähigkeiten kennt man aber auch aus anderen Rollenspielen: Feuerbälle, Elemente beschwören, Eigenschaften magisch aufbessern etc.

Der Schwierigkeitsgrad ist stellenweise ein wenig heftig, so dass man mehrmals neuladen muss, weil der Gegner sämtliche der 4 möglichen Helden erledigt hat, aber bis auf die Endgegner sind eigentlich alle Passagen zu schaffen, natürlich immer vorausgesetzt man setzt seine Fähigkeiten gut ein und spart nicht an der Ausrüstung. Wie schon erwähnt ist es möglich 4 Helden zu steuern, wobei einer der Anführer ist und die Restlichen drei dieser Figur folgen, aber auch Eigeninitiative ergreifen. Das einzig wirklich störende ist die Pathfinding-KI, irgendein Held steht garantiert immer im Weg und blockiert so alle Anderen, die dann tatenlos zusehen wie der Frontmann getötet wird.

Zu jedem Rollenspiel gehören auch viele Gegenstände und durch die Überschneidung zweier Epochen ist hier eine extra große Vielfalt garantiert. Im Mittelalter ist man mit Schwerter, Äxten und Kettenhemden gut ausgestattet während man in der Neuzeit zu Schrotflinte, Schnellfeuergewehr und Kevlarwesten greift. Ich muss aber gestehen, dass mit der mittelalterliche Teil des Spiels besser gefällt, die moderne Zeit hat zwar ihre Vorteile aber die Landschaften sind lange nicht so einfallsreich und die Schusswaffen sind schwerer zu handhaben.

Grafisch ist Vampire je nach Einstellung eher unteres Niveau, dreht man aber alle Details auf hoch kann sich die Grafik sehen lassen. Die Einstellungsmöglichkeiten sind vielfältig, damit man Vampire auch auf älteren Rechnern flüssig spielen kann. Dynamische Lichteffekte zaubern eine wunderbare Atmosphäre in den meist nächtlichen Szenen und auch die Objekte können sich sehen lassen, an Polygonen wurde nicht gespart. Beispielsweise Steinfiguren bestehen aus mehreren Polygonen und werden durch Fackeln oder ähnliches in Echtzeit beleuchtet. Das Aussehen der Helden ändert sich auch mit anderen Gegenständen, sodass auch hier für Abwechslung gesorgt ist.

Der Sound geht manchmal etwas im Spielgeschehen unter, dreht man aber die Lautstärke auf, trägt die Musik und die stimmungsvollen Hintergrundgeräusche zur guten Atmosphäre bei. Einzig und allein der Friedhof hält nicht das was er verspricht, da hier irgendwie nichts aus dem Lautsprecher zu kommen scheint. In der Moderne passen dann nicht unbedingt alle Musikstücke zum Ambiente, aber so was ist auch schwer zu realisieren.

Ganz fehlerfrei ist Vampire leider nicht, so kann es passieren, dass sich Spieler festlauen und man sie nicht wieder aus der Wand bekommt, dazu muss man dann erst ein Stadtportal öffnen, damit nach dem laden alle Helden zum Anführer gesetzt werden. Auch mit den Savegames gibt es Probleme im Zusammenhang mit der Ethernet-Schnittstelle. Spielstände die man mit anderen Einstellungen gespeichert hat, sind nachher nicht mehr nutzbar.

TIPPS:
Identifizieren von Gegenständen – Fähigkeit „The Spirit Touch“ der Gruppe Auspex

Framerate anzeigen – Beim Programmstart „Shift“ drücken, Konsole aktivieren. Im Spiel „< " drücken und dann "showframerate 1" eingeben Die Fähigkeit "Glück/Fortune" mit dem zweiten Angriffsmodus ist gut um Gegner schnell auszuschalten, da man mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit einen Kopftreffer landet. Die Mitspieler immer mit genügend Blut versorgen, der Verbrauch ist enorm Als erstes Gegner mit Weihwasser/Flammenwerfer/Pflöcken angreifen, sonst kann das Spiel vorzeitig zu Ende sein

Fazit:
Vampire bietet mal ein wenig erfrischendes Neues, wann darf man schon einmal ein Vampir sein und wer dieses Spiel bei Nacht und Dunkelheit spielt sollte aufpassen, wer weiß was um 24 Uhr geschieht? In technischen belangen setzt Vampire keine neuen Maßstäbe, aber es gehört mit Sicherheit zur Mittelklasse was natürlich auch einen entsprechend schnellen Rechner voraussetzt. Alle Rollenspieler dürfen schon Mal bestellen, alle Anderen sollten erst einmal schauen, ob so ein Spiel im Dunklen etwas für sie ist.

Felix Gelpke

Verfügbarkeit

Das Spiel ist mittlerweile vergriffen.

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