Offtopic, aber wichtig: OptOutDay am 17. September

Habt Ihr schon einmal unerwünschte Werbeanrufe erhalten? Persönliche Post von Euch gänzlich unbekannten Unternehmen oder Organisationen gekriegt? Habt Ihr Euch gefragt, wo diese Leute Eure Adresse und Eure Telefonnummer her haben? Nein, sie haben sie nicht aus dem Telefonbuch. Denn das wäre zu zeitaufwändig und damit zu teuer. Die Adressen stammen – vom Staat.

Die Meldebehörden, bei denen Ihr ja gemeldet sein *müsst*, dürfen einfach so Eure Daten weitergeben: an die Presse (der Missbrauch solcher Daten durch die BILD-„Zeitung“ und ähnliche Revolverblätter dürfte ja hinlänglich bekannt sein), Parteien, Kirchen und sogar an Adressbuchverlage (die dann Eure Adresse munter an Gott-weiß-wen verkaufen).

Komischerweise wissen das die Wenigsten – wohl, weil die Presse, deren Aufgabe es wäre, diesen Skandal publik zu machen, ein dedizierter Nutznießer und damit in Komplizenschaft mit dem Staat ist. Doch man kann sich gegen diese Weitergabe persönlicher Daten wehren: indem man Widerspruch dagegen bei seinem Einwohnermeldeamt einlegt. Im elektronischen Datenverkehr nennt sich ein solcher Widerspruch „OptOut“.

Am morgigen 17. September 2009 findet der bundesweit erste „OptOutDay“ statt – in vielen Gemeinden und Städten werden die entsprechenden Widerspruch-Formulare dann abgegeben, teilweise geballt zu bestimmten Zeiten, teilweise über den Tag verteilt. Erfunden hat diesen Tag die Piratenpartei-Crew aus Hameln.

Hier gibt es allgemeine Informationen zum OptOutDay:
http://www.optoutday.de/

Über die Suchfunktion oben rechts auf der Seite habt Ihr die Möglichkeit, nach Eurer Region zu suchen. Sollte sich Eure Gemeinde bislang nicht beteiligen, geht trotzdem zum zuständigen Einwohnermelde- oder Bürgeramt und gebt das Formular ab, gerne auch gesammelt mit den ausgefüllten und unterschriebenen Formularen Eurer Familie, Freunde und Kollegen.

Infos zur Erhebung von Widerspruch gegen die Weitergabe Deiner Daten in den jeweiligen Bundesländern:
http://wiki.piratenpartei.de/OptOutDay#.C3.9Cbersicht_der_Sperrm.C3.B6glichkeiten

Und ganz wichtig: Redet darüber im Bekannten- und Familienkreis. Es kann nicht angehen, dass der Staat Eure Daten an Dritte – auch noch ausgerechnet an windige Adressbuchhändler! – weggibt und Ihr damit nicht mehr wisst, wo, wann und wofür Eure Daten (im besten Fall) ge- oder (im wahrscheinlichen Fall) missbraucht werden.