Diablo IV angekündigt – Mac-Version ungewiss

Auf der Blizzcon 2019 hat Blizzard den nächsten Teil der Diablo-Spielereihe angekündigt: Diablo IV. Eine Mac-Version wurde bislang nicht bestätigt.

Wie in jedem Jahr stellte Blizzard auf der eigenen Hausmesse Blizzcon auch in diesem Jahr einige Neuheiten vor. Eine der größten Ankündigungen war die Fortsetzung der beliebten Action-Rollenspielserie Diablo. Der nächste Teil der Reihe heißt – wenig überraschend – Diablo IV.
 
Diablo IV – Artwork (Bildrechte: Blizzard)

Rückkehr in die Finsternis

Die Entwickler versprechen für Diablo IV vor allen Dingen wieder mehr „Düsternis“ als in Diablo III. Der aktuelle Teil stand in der Vergangenheit in der Kritik, zu „farbenfroh“ zu sein. Das passe nicht in die düstere Horrorwelt von Diablo. Diesen Kritikpunkt hat sich Blizzard anscheinend zu Herzen genommen. In der Diablo-IV-Präsentation auf der Blizzcon 2019 war das wohl am meisten verwendete Wort „dark“ – also „düster“. In der offiziellen Pressemitteilung wird von der „Rückkehr in die Finsternis“ gesprochen. Also darf man in Diablo IV wohl eine deutlich dunklere Welt erwarten.
Mit „düster“ ist hier wohl nicht nur die Abstinenz von Licht gemeint. Auch die Monster in Diablo IV sollen gerissener, tödlicher und vielfältiger sein als im Vorgänger. Das will Blizzard durch eine deutlich verbesserte KI erreichen. So werden beispielsweise verschiedene Monster zu „Monsterfamilien“ zusammengefasst. Diese Gruppen gehen dann gemeinsam gegen die Spieler vor. Dadurch sollen neue Herausforderungen entstehen, die die Entwicklung neuer Kampftaktiken erfordern.
Insgesamt arbeiten die Entwickler an einer sehr detaillierten Charakteranpassung. Die typischen Ausrüstungsgegenstände, differenzierte Talentbäume, personalisierte Reittiere und viele weitere Funktionen sollen den Individualisierungsgrad auf ein neues Level heben. Insgesamt darf man zwischen fünf Klassen wählen. Davon wurden drei auf der Blizzcon vorgestellt: Barbaren, Zauberinnen und Druiden.
Das Ganze spielt in einer offenen Welt, die in fünf unterschiedliche Gebiete aufgeteilt ist. Hier ist von stinkenden Sümpfen über brennend heißen Wüsten bis zum lebensfeindlichen Berggipfel alles dabei, was einer Abenteurerin oder einem Abenteurer Kopfschmerzen bereitet. Dabei spielen natürlich die Dungeons eine besondere Rolle. In den sogenannten „Schlüsseldungeons“ trifft man auf besondere, noch nicht näher bezeichnete Herausforderungen. Und große Bosskämpfe darf man natürlich auch erwarten.
 
 
 
Und über Allem liegt der Schatten von Lilith, der Tochter des Mephisto, des Herrn des Hasses. Die Dämonin ist nach Sanktuario zurückgekehrt. Ihre Absichten sind nicht ganz klar. Und so muss man herausfinden, was sie im Schilde führt. Der Cinematic Trailer sieht jedenfalls schon ziemlich beeindruckend und – Vorsicht – düster aus.
 

Keine Mac-Version von Diablo IV?

Der für uns Mac-Spieler wohl wichtigste Fakt ist aber nicht die „Finsternis“. Vielmehr Sprengkraft hat die Ankündigung, dass Diablo IV für „PC, Playstation 4 und Xbox One“ erscheinen soll. Hier wird leider nicht explizit von „Mac“ als Plattform gesprochen. Nun kann man argumentieren, dass viele Publisher die Systeme „Windows, Linux und macOS“ meist unter der Bezeichnung „PC“ subsummieren. Hier spiegelt sich oftmals die gesamte Ignoranz der Marketing-Abteilungen wieder. Im besten Fall steht dann „PC“ einfach nur als Abgrenzung des Personal Computers zu Spielkonsolen. Und ja, auch Linux-Rechner und die Computer mit dem Apfel-Logo sind ebenfalls Personal Computer – kurz PCs. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Betriebssysteme.
Manchmal bedeutet „PC“ aber einfach nur „Windows“, manchmal auch „Windows und macOS“ oder „Windows und Linux“. Bei Blizzard ist man allerdings genauere Angaben gewohnt. Denn mit Ausnahme von „Overwatch“ hat Blizzard seine PC-Spiele immer zeitgleich für Windows und macOS veröffentlicht und dies auch mit „Für PC und Mac“ kommuniziert.
 

Düstere Aussichten

Bei Overwatch lag die fehlende Mac-Unterstützung an der anfangs mangelnden Performance der Apple-eigenen Grafik-Schnittstelle Metal. Wie die Performance-Steigerung bei World of Warcraft durch den Umstieg von OpenGL auf Metal aber gezeigt hat, kann das heute kein Argument mehr gegen den Mac-Support sein. Vielmehr dürften der Mangel an fähigen Mac-Spiele-Programmierern sowie der Kostendruck die wahren Gründe sein. Denn ehrlicherweise führt das Mac-Gaming immer noch ein Nischendasein. Windows-PCs und Spielkonsolen haben einen deutlich höheren Verbreitungsgrad und damit deutlich bessere Verkaufszahlen bei den zugehörigen Spielen. Eventuell rechtfertigen die Kosten für die Entwicklung beziehungsweise die Umsetzung eines Spiels von Windows auf macOS nicht mehr eine eigene Mac-Version. Bei Bethesda unterstützen beispielsweise nicht mehr Spiele als das MMO „The Elder Scrolls Online“ den Mac, weil man einfach nicht genug Mac-Programmierer gefunden hat. Sonst gäbe es vielleicht auch den einen oder anderen aktuellen Fallout- oder Doom-Titel für den Mac.
 
Diablo IV: Am Lagerfeuer (Bildrechte: Blizzard)
 
Wir haben bei Blizzard nachgefragt, wie es nun wirklich mit einer Mac-Version für Diablo IV aussieht. Ist das Wort „PC“ in der offiziellen Ankündigung nur eine textliche Ungenauigkeit? Oder werden Mac-Spieler wirklich in die sprichwörtliche Röhre schauen? Bislang haben wir noch keine Rückmeldung erhalten. Diesbezüglich sehen die Aussichten wohl genauso düster aus wie die gesamte Diablo-IV-Spielewelt. Sobald wir Neues erfahren, werden wir Euch informieren. Bis zum Erscheinen von Diablo IV – ein Termin wurde nicht genannt – bleibt wahrscheinlich ausreichend Zeit zu klären, ob Lilith auch auf dem Mac Finsternis verbreiten wird. Von der Ankündigung von Diablo III bis zur Veröffentlichung vergingen immerhin beinahe vier Jahre.
 
Weitere Informationen zum Spiel findet Ihr auf Blizzards Webseite.
 
Diablo IV: Düstere Hütte (Bildrechte: Blizzard)